+ Auf Thema antworten
Seite 1 von 2 1 2 LetzteLetzte
Zeige Ergebnis 1 bis 10 von 14

Thema: Was Kommt nach Fidel Castro?

  1. #1
    Mitglied
    Registriert seit
    22.07.2005
    Ort
    Bad Lobenstein
    Beiträge
    1.684

    Standard Was Kommt nach Fidel Castro?

    "Ich glaube, das Schlimmste liegt hinter uns. Jetzt erwarten uns bessere Tage. Die Wiederbelebung der Wirtschaft Ist unumkehrbar." Jose Luis Rodriguez, (JLR) der dies sagte, ist frei von dem Verdacht, sich von Vermutungen betören zu lassen.

    Weltökonom von Hause aus, als Universitätsprofessor wegen seiner eigenwilligen, auch verblüffenden Ideen teils gerühmt, teils mißtrauisch beäugt, hatte ihn Fidel Castro bereits vor seiner wenig beneidenswerten Beförderung zum Finanzminister (1993) und danach zum Wirtschafts und Planungsminister (1995) in seinen Beraterstab geholt. JLR gehört neben Parlamentspräsident Alarcon, dem Sekretär des Regierungsexekutivkomitees Carlos Lage und Außenminister Roberto Robaina zu den sichtbarsten Köpfen der Nachfolgegeneration für die "historischen Revolutionäre", deren Ablösung an der Basis ebenfalls nach und nach erfolgt.

    Die neue Generation tritt an

    Von den Provinzsekretären der Partei ist kaum einer älter als .45, das Durchschnittsalter ihrer Leitungen liegt bei 35 ohne das ältere Genossen nun einfach auf Teufel komm raus in Pension geschickt würden.

    Im Wirtschäftsministerium z.B. sind die Berater fast alle über die 55 hinaus, Frauen und Männer mit einem Riesenpacken an Erfahrungen im Umgang mit Freund und Feind, "Osteuropaexperten und RGW-Kanonen unter ihnen, die genau wissen, wo die Irrtümer lagen" (JLR); die Abteilungsleiter und Re3sortdirektoren dagegen sind jung. manche noch nicht mal 30, aber eher schon Füchse.


    Ähnlich ist es in anderen Ministerien, so auch im Außenministerium. Da ist Robaina, der Chef, ein Draufgänger. Genau der richtige Mann für die diplomatische Offensive, die dringend notwendig wurde, nachdem das sozialistische Lager ruchlos zusammengeklappt war und nur noch der vermeintliche Satellit Kuba ohne den Planeten UdSSR weiter einsame Bahnen zog; unter dramatischen Zwängen auf einmal tatsächlich völlig unabhängig geworden, unabhängiger als jedes andere Land der Erde.



    Die Stunde der
    Kubanologen

    Und scheinbar ohne die geringste Überlebenschance. Denn, das wissen ja die vereinigten Kubanologen aller Länder, die fast alle Kuba, die Kubaner und die kubanische Geschichte allein aus Büchern anderer Kubanologen kennen, das wissen sie schon seit jeher: Was in Europa und Asien nicht hinhaut, das hat auch in Kuba gefälligst an den Baum zu gehen. Auf dieser falschen Fährte stolpern zw. stolperten nun schon neun US-Präsidenten und ihre Kubanologen seit 37 Jahren herum, sturbis zur Lächerlichkeit, und so schlittern sie eben von einer Fehleinschätzung in die nächste. Nicht nur Washington. Um zu erklären, wieso Kuba nicht den Mut verloren hat und wie es sich allmählich aus seiner zermürbenden Krise herauszurappeln gedenkt, reiste Robaina ein paar Mal um den Erdball und erledigte ein ungeheures Arbeitspensum. Robertico (Robertchen) war Chef des Kommunistischen Jugendverbandes (UJC), bevor ihn Fidel Castro als Außenminister vorschlug. Da war er 36. Vielen verschlug es damals die Sprache. Dieser unerfahrene Bursche, der intelligent ist und kampfeslustig und wendig und gerade richtig für die Jugendorganisation, ist der gut plaziert als Chefdiplomat in so schwieriger Zeit?! Er hat sich glänzend geschlagen. Wie ihn gibt es viele. Sie haben sich ohne großes Aufhebens

    Von der Pike an hochgearbeitet, kaum einer ohne Akademikerdiplom in der Tasche. Robina ist Mathematiker, Lage Arzt, Alarcon Experte für US-Angelegenheiten und JLR Wirtschaftswissenschaftler.
    Allen gemeinsam ist, das sie die Visionen Fidel Castros teilen.

    Ausschlaggebend seien die "eigenen, schöpferischen Kräfte gewesen, die endlich freigesetzt wurden." Infolge von Dutzenden Reformen beispielsweise, die"uns mitunter sehr weh getan haben" (Fidel Castro - - - -- Aef Reformen, die "sehr weh getan haben"

    Einige gingen und gehen an die Wurzeln des sozialistischen Gleichheitsprinzips. Aber in der Hoffnung, etwas ganz Eigenes schaffen zu können die in der Welt herrschende zwar nicht ignoriert und das für Kuba Brauchbare aufgreift, ihr aber sozialistische Grundregeln entgegensetzt, getragen von dieser Hoffnung meint die Parteiführung, irgendwann die soziale Ungleichheit wieder abbauen zu können, ohne in den alten, unwirtschaftlichen Trott der Gleichmacherei zurückzufallen.

    Rasches Vorwärtskommen hin zur wirtschaftlichen Normalität verhindern ja schon die USA, andererseits denkt die kubanische Parteiführung nicht daran, sich von außen zu großen Sprüngen nötigen zu lesen, eingedenk der Beobachtung Fidel Castros: "Die Sowjets wollten damals ihr morsches Schiff reparieren. Sie begingen den unverzeihlichen Fehler, das auf hoher stürmische See zu versuchen und nicht mal Rettungsboote an Bord zu haben." Kuba wird das nicht passieren.

    Die UNO-Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik (Cepal) hat in ihrem jüngsten Bericht ebenfalls den kubanischen Aufwärtstrend bestätigt. Wachstumsbranchen: Tourismus, Erdöl, Nickel, Tabak, Zucker, Telekommunikation.

    Wunder dauern etwas länger

    Trotzdem: Die kubanischen Ökonomen erwarten keine Wunder. Es kann und wird durchaus noch fünf Jahre dauern, bis das gehabte Niveau von 1988 wieder erreicht ist. Dann aber wird es solider sein, unabhängiger, ganz aus eigener Kraft entstanden.

    Marcos Bermejo, Havanna

  2. #2
    GESPERRT
    Registriert seit
    12.07.2006
    Ort
    Deutsches Reich. In den Grenzen vom 31.12.1937.
    Beiträge
    9.217

    Standard AW: Was Kommt nach Fidel Castro?

    Zitat Zitat von Willi Nicke
    "Ich glaube, das Schlimmste liegt hinter uns. Jetzt erwarten uns bessere Tage. Die Wiederbelebung der Wirtschaft Ist unumkehrbar." Jose Luis Rodriguez, (JLR) der dies sagte, ist frei von dem Verdacht, sich von Vermutungen betören zu lassen.

    Weltökonom von Hause aus, als Universitätsprofessor wegen seiner eigenwilligen, auch verblüffenden Ideen teils gerühmt, teils mißtrauisch beäugt, hatte ihn Fidel Castro bereits vor seiner wenig beneidenswerten Beförderung zum Finanzminister (1993) und danach zum Wirtschafts und Planungsminister (1995) in seinen Beraterstab geholt. JLR gehört neben Parlamentspräsident Alarcon, dem Sekretär des Regierungsexekutivkomitees Carlos Lage und Außenminister Roberto Robaina zu den sichtbarsten Köpfen der Nachfolgegeneration für die "historischen Revolutionäre", deren Ablösung an der Basis ebenfalls nach und nach erfolgt.

    Die neue Generation tritt an

    Von den Provinzsekretären der Partei ist kaum einer älter als .45, das Durchschnittsalter ihrer Leitungen liegt bei 35 ohne das ältere Genossen nun einfach auf Teufel komm raus in Pension geschickt würden.

    Im Wirtschäftsministerium z.B. sind die Berater fast alle über die 55 hinaus, Frauen und Männer mit einem Riesenpacken an Erfahrungen im Umgang mit Freund und Feind, "Osteuropaexperten und RGW-Kanonen unter ihnen, die genau wissen, wo die Irrtümer lagen" (JLR); die Abteilungsleiter und Re3sortdirektoren dagegen sind jung. manche noch nicht mal 30, aber eher schon Füchse.


    Ähnlich ist es in anderen Ministerien, so auch im Außenministerium. Da ist Robaina, der Chef, ein Draufgänger. Genau der richtige Mann für die diplomatische Offensive, die dringend notwendig wurde, nachdem das sozialistische Lager ruchlos zusammengeklappt war und nur noch der vermeintliche Satellit Kuba ohne den Planeten UdSSR weiter einsame Bahnen zog; unter dramatischen Zwängen auf einmal tatsächlich völlig unabhängig geworden, unabhängiger als jedes andere Land der Erde.



    Die Stunde der
    Kubanologen

    Und scheinbar ohne die geringste Überlebenschance. Denn, das wissen ja die vereinigten Kubanologen aller Länder, die fast alle Kuba, die Kubaner und die kubanische Geschichte allein aus Büchern anderer Kubanologen kennen, das wissen sie schon seit jeher: Was in Europa und Asien nicht hinhaut, das hat auch in Kuba gefälligst an den Baum zu gehen. Auf dieser falschen Fährte stolpern zw. stolperten nun schon neun US-Präsidenten und ihre Kubanologen seit 37 Jahren herum, sturbis zur Lächerlichkeit, und so schlittern sie eben von einer Fehleinschätzung in die nächste. Nicht nur Washington. Um zu erklären, wieso Kuba nicht den Mut verloren hat und wie es sich allmählich aus seiner zermürbenden Krise herauszurappeln gedenkt, reiste Robaina ein paar Mal um den Erdball und erledigte ein ungeheures Arbeitspensum. Robertico (Robertchen) war Chef des Kommunistischen Jugendverbandes (UJC), bevor ihn Fidel Castro als Außenminister vorschlug. Da war er 36. Vielen verschlug es damals die Sprache. Dieser unerfahrene Bursche, der intelligent ist und kampfeslustig und wendig und gerade richtig für die Jugendorganisation, ist der gut plaziert als Chefdiplomat in so schwieriger Zeit?! Er hat sich glänzend geschlagen. Wie ihn gibt es viele. Sie haben sich ohne großes Aufhebens

    Von der Pike an hochgearbeitet, kaum einer ohne Akademikerdiplom in der Tasche. Robina ist Mathematiker, Lage Arzt, Alarcon Experte für US-Angelegenheiten und JLR Wirtschaftswissenschaftler.
    Allen gemeinsam ist, das sie die Visionen Fidel Castros teilen.

    Ausschlaggebend seien die "eigenen, schöpferischen Kräfte gewesen, die endlich freigesetzt wurden." Infolge von Dutzenden Reformen beispielsweise, die"uns mitunter sehr weh getan haben" (Fidel Castro - - - -- Aef Reformen, die "sehr weh getan haben"

    Einige gingen und gehen an die Wurzeln des sozialistischen Gleichheitsprinzips. Aber in der Hoffnung, etwas ganz Eigenes schaffen zu können die in der Welt herrschende zwar nicht ignoriert und das für Kuba Brauchbare aufgreift, ihr aber sozialistische Grundregeln entgegensetzt, getragen von dieser Hoffnung meint die Parteiführung, irgendwann die soziale Ungleichheit wieder abbauen zu können, ohne in den alten, unwirtschaftlichen Trott der Gleichmacherei zurückzufallen.

    Rasches Vorwärtskommen hin zur wirtschaftlichen Normalität verhindern ja schon die USA, andererseits denkt die kubanische Parteiführung nicht daran, sich von außen zu großen Sprüngen nötigen zu lesen, eingedenk der Beobachtung Fidel Castros: "Die Sowjets wollten damals ihr morsches Schiff reparieren. Sie begingen den unverzeihlichen Fehler, das auf hoher stürmische See zu versuchen und nicht mal Rettungsboote an Bord zu haben." Kuba wird das nicht passieren.

    Die UNO-Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik (Cepal) hat in ihrem jüngsten Bericht ebenfalls den kubanischen Aufwärtstrend bestätigt. Wachstumsbranchen: Tourismus, Erdöl, Nickel, Tabak, Zucker, Telekommunikation.

    Wunder dauern etwas länger

    Trotzdem: Die kubanischen Ökonomen erwarten keine Wunder. Es kann und wird durchaus noch fünf Jahre dauern, bis das gehabte Niveau von 1988 wieder erreicht ist. Dann aber wird es solider sein, unabhängiger, ganz aus eigener Kraft entstanden.

    Marcos Bermejo, Havanna
    Was kommt nach Fidel ?

    Fidel II oder Fidel jun. o.s.ä MfG K

  3. #3
    Preuße aus Vernunft Benutzerbild von Stechlin
    Registriert seit
    16.03.2006
    Ort
    Mark Brandenburg
    Beiträge
    27.351

    Standard AW: Was Kommt nach Fidel Castro?

    Zitat Zitat von Willi Nicke
    "Ich glaube, das Schlimmste liegt hinter uns. Jetzt erwarten uns bessere Tage. Die Wiederbelebung der Wirtschaft Ist unumkehrbar." Jose Luis Rodriguez, (JLR) der dies sagte, ist frei von dem Verdacht, sich von Vermutungen betören zu lassen.

    Weltökonom von Hause aus, als Universitätsprofessor wegen seiner eigenwilligen, auch verblüffenden Ideen teils gerühmt, teils mißtrauisch beäugt, hatte ihn Fidel Castro bereits vor seiner wenig beneidenswerten Beförderung zum Finanzminister (1993) und danach zum Wirtschafts und Planungsminister (1995) in seinen Beraterstab geholt. JLR gehört neben Parlamentspräsident Alarcon, dem Sekretär des Regierungsexekutivkomitees Carlos Lage und Außenminister Roberto Robaina zu den sichtbarsten Köpfen der Nachfolgegeneration für die "historischen Revolutionäre", deren Ablösung an der Basis ebenfalls nach und nach erfolgt.

    Die neue Generation tritt an

    Von den Provinzsekretären der Partei ist kaum einer älter als .45, das Durchschnittsalter ihrer Leitungen liegt bei 35 ohne das ältere Genossen nun einfach auf Teufel komm raus in Pension geschickt würden.

    Im Wirtschäftsministerium z.B. sind die Berater fast alle über die 55 hinaus, Frauen und Männer mit einem Riesenpacken an Erfahrungen im Umgang mit Freund und Feind, "Osteuropaexperten und RGW-Kanonen unter ihnen, die genau wissen, wo die Irrtümer lagen" (JLR); die Abteilungsleiter und Re3sortdirektoren dagegen sind jung. manche noch nicht mal 30, aber eher schon Füchse.


    Ähnlich ist es in anderen Ministerien, so auch im Außenministerium. Da ist Robaina, der Chef, ein Draufgänger. Genau der richtige Mann für die diplomatische Offensive, die dringend notwendig wurde, nachdem das sozialistische Lager ruchlos zusammengeklappt war und nur noch der vermeintliche Satellit Kuba ohne den Planeten UdSSR weiter einsame Bahnen zog; unter dramatischen Zwängen auf einmal tatsächlich völlig unabhängig geworden, unabhängiger als jedes andere Land der Erde.



    Die Stunde der
    Kubanologen

    Und scheinbar ohne die geringste Überlebenschance. Denn, das wissen ja die vereinigten Kubanologen aller Länder, die fast alle Kuba, die Kubaner und die kubanische Geschichte allein aus Büchern anderer Kubanologen kennen, das wissen sie schon seit jeher: Was in Europa und Asien nicht hinhaut, das hat auch in Kuba gefälligst an den Baum zu gehen. Auf dieser falschen Fährte stolpern zw. stolperten nun schon neun US-Präsidenten und ihre Kubanologen seit 37 Jahren herum, sturbis zur Lächerlichkeit, und so schlittern sie eben von einer Fehleinschätzung in die nächste. Nicht nur Washington. Um zu erklären, wieso Kuba nicht den Mut verloren hat und wie es sich allmählich aus seiner zermürbenden Krise herauszurappeln gedenkt, reiste Robaina ein paar Mal um den Erdball und erledigte ein ungeheures Arbeitspensum. Robertico (Robertchen) war Chef des Kommunistischen Jugendverbandes (UJC), bevor ihn Fidel Castro als Außenminister vorschlug. Da war er 36. Vielen verschlug es damals die Sprache. Dieser unerfahrene Bursche, der intelligent ist und kampfeslustig und wendig und gerade richtig für die Jugendorganisation, ist der gut plaziert als Chefdiplomat in so schwieriger Zeit?! Er hat sich glänzend geschlagen. Wie ihn gibt es viele. Sie haben sich ohne großes Aufhebens

    Von der Pike an hochgearbeitet, kaum einer ohne Akademikerdiplom in der Tasche. Robina ist Mathematiker, Lage Arzt, Alarcon Experte für US-Angelegenheiten und JLR Wirtschaftswissenschaftler.
    Allen gemeinsam ist, das sie die Visionen Fidel Castros teilen.

    Ausschlaggebend seien die "eigenen, schöpferischen Kräfte gewesen, die endlich freigesetzt wurden." Infolge von Dutzenden Reformen beispielsweise, die"uns mitunter sehr weh getan haben" (Fidel Castro - - - -- Aef Reformen, die "sehr weh getan haben"

    Einige gingen und gehen an die Wurzeln des sozialistischen Gleichheitsprinzips. Aber in der Hoffnung, etwas ganz Eigenes schaffen zu können die in der Welt herrschende zwar nicht ignoriert und das für Kuba Brauchbare aufgreift, ihr aber sozialistische Grundregeln entgegensetzt, getragen von dieser Hoffnung meint die Parteiführung, irgendwann die soziale Ungleichheit wieder abbauen zu können, ohne in den alten, unwirtschaftlichen Trott der Gleichmacherei zurückzufallen.

    Rasches Vorwärtskommen hin zur wirtschaftlichen Normalität verhindern ja schon die USA, andererseits denkt die kubanische Parteiführung nicht daran, sich von außen zu großen Sprüngen nötigen zu lesen, eingedenk der Beobachtung Fidel Castros: "Die Sowjets wollten damals ihr morsches Schiff reparieren. Sie begingen den unverzeihlichen Fehler, das auf hoher stürmische See zu versuchen und nicht mal Rettungsboote an Bord zu haben." Kuba wird das nicht passieren.

    Die UNO-Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik (Cepal) hat in ihrem jüngsten Bericht ebenfalls den kubanischen Aufwärtstrend bestätigt. Wachstumsbranchen: Tourismus, Erdöl, Nickel, Tabak, Zucker, Telekommunikation.

    Wunder dauern etwas länger

    Trotzdem: Die kubanischen Ökonomen erwarten keine Wunder. Es kann und wird durchaus noch fünf Jahre dauern, bis das gehabte Niveau von 1988 wieder erreicht ist. Dann aber wird es solider sein, unabhängiger, ganz aus eigener Kraft entstanden.

    Marcos Bermejo, Havanna


    Ausgezeichneter Beitrag!

    Kleine Ergänzung: Kuba hat vor seiner Küste erhebliche Gas-und Ölfunde ausgemacht, die ca. 4,6 bis 9,3 Milliarden Faß Öl und 9,8 bis 21,8 Billionen Kubikmeter Gas enthalten. Unter Beteiligung spanischer, norwegischer und kanadischer Unternehmen sollen diese riesigen Reserven exploriert werden, da Kuba nicht über das nötige Know-How verfügt. Dies könnte bedeuten, daß Kuba endlich seine Energieprobleme eigenständig lösen kann und das US-Wirtschaftsembargo elegant umgeht. Denn die Energieprobleme, die zur Zeit mit dem Import venezolanischen Öls zu Vorzugspreisen kompensiert werden, bremsen das kubanische Wirtschaftswachstum. Wie die junge Welt treffend formuliert: Bessere Aussichten zur Stabilisierung der Revolution hätte sich Fidel Castro vor seinem 80. Geburtstag nicht wünschen können.

    Kuba wird den Weg der sozialistischen Revolution konsequent weitergehen. Die menschenverachtenen Jubelchöre der mafiosen Exilkubaner in Miami werden sich in ein jämmerliches Schluchzen verwandeln. Kuba ist gut aufgestellt und hat starke Partner - allen voran die tapfere Bolivarianische Republik Venezuela!

    Fidel ist ein zäher Bursche, und er wird seine gesundheitliche Schwäche überwinden. Und wenn nicht, das kubanische Volk wird die Ideen Fidel Castros weitertragen.

    Für Kuba gibt es nur zwei Möglichkeiten:
    Patria o Muerte!



    Hasta la Victoria Siempre!
    Viva Fidel!
    "Wir sind nicht in die Welt gekommen, um glücklich zu sein,
    sondern um unsere Pflicht zu tun."

    Otto von Bismarck. Schmied des Deutschen Reiches

  4. #4
    Mitglied
    Registriert seit
    08.05.2005
    Ort
    Berlin-Lichtenberg
    Beiträge
    8.276

    Standard AW: Was Kommt nach Fidel Castro?

    Der Bruder von Castro ist bekennender Fan von dem Modell China.

  5. #5
    Mitglied
    Registriert seit
    22.07.2005
    Ort
    Bad Lobenstein
    Beiträge
    1.684

    Standard AW: Was Kommt nach Fidel Castro?

    Buchtip

    Ron Ridenour
    E.F.Fürntratt-Kloep

    Kuba

    Ein >yankee< berichtet

    PapyRossa verlags GmbH 6 Co KG Köln

    Kutzer Inhalt

    3 Wirtschaftsblockade und politische Isolierung Seite 51
    4 Rektifikation von Fehlern und negativen Tendenzen Seite 60
    7 mehr Macht dem Volk Seite 89
    11 gemeine und feine Kriminalität Seite 123
    13 Arbeiterparlamente mit mehr Demokratie Seite 147

    15 Einwanderungspolitik als Waffe Seite 162

    21 1995. Stabilisierung Seite 201
    22 Der Sozialstaat bleibt intakt Seite 212
    28 Kuba und die Welt

    sehr interessant geschrieben von einen nicht Kommunisten.

  6. #6
    Mitglied
    Registriert seit
    22.07.2005
    Ort
    Bad Lobenstein
    Beiträge
    1.684

    Standard AW: Was Kommt nach Fidel Castro?

    Katerstimmung in Miami
    03.08.2006

    Fidel CastroDen sogenannten Exil-Kubanern in Miami, die Anfang dieser Woche die Erkrankung und einen herbeiphantasierten Tod des kubanischen Präsidenten Fidel Castro bejubelt hatten, ist das Feiern vergangen. Zu offensichtlich wird, dass sie ihre Koffer wieder auspacken müssen und ihre Hoffnungen, nach Cuba zu fliegen und ihren von der Revolution beschlagnahmten Großgrundbesitz wieder in Besitz zu nehmen, geplatzt sind. In Havanna ist es nicht zu den von den Gusanos erhofften Protesten gegen die revolutionäre Regierung gekommen. Im Gegenteil, in zahlreichen Betrieben des Landes und auf den Plätzen der Städte kam es zur spontanen Kundgebungen der Solidarität mit Fidel und der Unterstützung für dessen Bruder und ersten Vizepräsidenten Cubas, Raúl Castro, der die Amtsgeschäfte provisorisch führt.

    Exilkubanische Medien in Miami zitieren die Schwester Fidels, Juanita Castro, die seit 1964 in den USA lebt. Diese erklärte, ihre Bruder habe mittlerweile die Intensivstation des Krankenhauses in Havanna verlassen. Unter Berufung auf "eine Bekannte" sagte sie, Fidel sei jetzt unter Beobachtung, wie sich der Genesungsprozeß nach der Operation fortsetze. Dem in Miami ansässigen Fernsehsender "Canal 6" sagte die 73-jährige Apothekenbesitzerin, sie fühle angesichts der Freudenfeiern über die schwere Erkrankung ihres Bruders "Traurigkeit", obwohl sie Fidels politische Überzeugungen nicht teile.

    Das alternative US-amerikanische Fernsehprogramm "Democracy Now!" strahlte hingegen gestern ein Interview mit dem kubanischen Parlamentspräsidenten Ricardo Alarcón aus. Dieser berichtete, er habe am Vortag eine halbe Stunde lang mit Fidel nach dessen Operation gesprochen. Der Comandante sei voll bei Bewußtsein und in der selben guten Stimmung wie immer. Fidel sei zwar gezwungen, die nach einer schweren Operation übliche Genesungszeit zu beachten, verfolge aber aufmerksam und interessiert wie immer die Ereignisse in der Welt. Er habe mit ihm auch über die überwältigenden internationalen Reaktionen nach Bekanntwerden seiner Erkrankung gesprochen.

    Quellen: Cubanet (Miami), Democracy Now!, ACN - Zusammenfassung: RedGlobe

  7. #7
    Rotinquisitor Benutzerbild von Redwing
    Registriert seit
    25.10.2005
    Ort
    Bremen
    Beiträge
    1.829

    Standard AW: Was Kommt nach Fidel Castro?

    Nach Castro, dem es übrigens glücklicherweise wohl wieder gut geht, kommt eine Regierung, die weiterhin Sozialpolitik machen wird, sich nicht vor den USA prostituiert, sich nicht ausverkauft und auf soziale Partner in Lateinamerika bauen kann. Das kubanische Volk wird sich den Sozialismus nicht verbieten lassen. Für das Leid, das die paranoide US-Politik hervorgerufen hat und die natürlich bedingt nur begrenzte Autarkie des Landes, kann man Castro nicht zur Verantwortung ziehen. Er und sein Volk sind einfach standhaft geblieben, haben das Beste aus der Situation gemacht und sich nicht erpressen lassen.
    Soziale Gerechtigkeit & geldbeutelunabhängige Freiheit statt Kapitalismus: Stoppt die Diktatur der reichen Minderheit!



    Mitglied der Linksfraktion

  8. #8
    Mitglied Benutzerbild von Allemanne
    Registriert seit
    29.03.2006
    Ort
    Caracas, Moskau, Teheran, Havanna, Tripolis, Damaskus, Quito, La Paz, Managua, Ciudad de Guatemala
    Beiträge
    1.190

    Standard AW: Was Kommt nach Fidel Castro?

    Absolute Zustimmung NITUP, besser hätte ich es nicht ausdrücken können!

  9. #9

    Standard AW: Was Kommt nach Fidel Castro?

    Es bleibt zu hoffen, dass der Aufbau des Sozialismus in Kuba auch nach Fidel weitergeht. Nach allem, was ich weiss, hat sich eine junge Garde aus den Reihen der PCC gebildet, die diese Aufgabe in die Hand nehmen können.

    Dennoch sollte man eine Unumkehrbarkeit und damit verbundene konterrevolutionäre Aktionen nicht ausschliessen - Kubas Aussenminister Perez Roque hat es so formuliert:

    Wir müssen daher unsere ganze Aufmerksamkeit auf einen Ausspruch Fidels richten, einen Satz, der nie zuvor in der Geschichte der Revolution öffentlich geäußert wurde: Die Revolution kann umgekehrt werden. Nicht durch ihre Feinde, die alles versucht haben, um dies zu erreichen, sondern durch unsere Fehler, durch unsere Unfähigkeit, Fehler und innere Gefahren zu überwinden

    Denkwürdige Worte...
    Geändert von Roter Prolet (05.08.2006 um 20:01 Uhr)
    Die herrschende Politik ist nicht Sachzwang-geleitet, sondern Interessen-diktiert. Sie hat Profiteure. Deren Einfluss allerdings begründet sich nicht in Wählerstimmen, sondern in wirtschaftlicher Macht.

  10. #10
    in memoriam Benutzerbild von meckerle
    Registriert seit
    18.03.2006
    Ort
    am Bodensee
    Beiträge
    34.360

    Standard AW: Was Kommt nach Fidel Castro?

    Zitat Zitat von Redwing
    Nach Castro, dem es übrigens glücklicherweise wohl wieder gut geht, kommt eine Regierung, die weiterhin Sozialpolitik machen wird, sich nicht vor den USA prostituiert, sich nicht ausverkauft und auf soziale Partner in Lateinamerika bauen kann. Das kubanische Volk wird sich den Sozialismus nicht verbieten lassen. Für das Leid, das die paranoide US-Politik hervorgerufen hat und die natürlich bedingt nur begrenzte Autarkie des Landes, kann man Castro nicht zur Verantwortung ziehen. Er und sein Volk sind einfach standhaft geblieben, haben das Beste aus der Situation gemacht und sich nicht erpressen lassen.
    Und genau aus dem Grund muss man ihnen ALLEN allergrösste Hochachtung entgegen bringen !
    Ich wünsche Fidel Castro eine schnelle und gute Genesung.

    Manches, was endlich vom Tisch ist, findet sich unter dem Teppich wieder.

+ Auf Thema antworten

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Nutzer die den Thread gelesen haben : 0

Du hast keine Berechtigung, um die Liste der Namen zu sehen.

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  
nach oben