18.07.2006 -
Kriminalität ist unter den in Deutschland lebenden Ausländern weiter verbreitet als unter Deutschen. Ihr Anteil unter den von der Polizei ermittelten Tatverdächtigen betrug im vergangenen Jahr 22,5 Prozent, obwohl ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung nur rund acht Prozent beträgt. Soweit die Statistik. [...] So gehen die illegal in Deutschland lebenden Ausländer, die Touristen und Durchreisende nicht in die Bevölkerungsstatistik ein, sehr wohl aber in die Kriminalitätsstatistik. Außerdem sind mehr Männer unter den Ausländern, sie sind jünger und wohnen häufiger in Großstädten - Faktoren, die auch bei Deutschen zu einem höheren Kriminalitätsrisiko führen. Ein weiterer Punkt sind die Delikte, die naturgemäß nur Ausländer begehen können (beispielsweise Straftaten gegen das Aufenthaltsgesetz oder das Asylverfahrensgesetz). Rechnet man die ausländerspezifischen Delikte aus der Statistik heraus, beträgt der
Anteil Nichtdeutscher unter den Tatverdächtigen 20 Prozent und ist damit im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen (2004: 19,9 Prozent). In einem speziellen Bereich der Kriminalität sind Ausländer laut dem Lagebild des Bundeskriminalamts eindeutig die Hauptakteure: Im Feld der organisierten Kriminalität (OK) verdrängen sie die Deutschen schon lange. Im Jahr 2004 hatten lediglich 37,1 Prozent aller OK-Tatverdächtigen die deutsche Staatsbürgerschaft (2003 waren es 41,3 Prozent, im Jahr davor lag der Wert bei 44,4 Prozent). 62,9 Prozent aller OK-Tatverdächtigen waren hingegen Ausländer.
Die Wahrheit über den Zusammenhang zwischen Kriminalität und Migrationshintergrund könnte sogar noch dramatischer sein, wie Rolf Jaeger, stellvertretener Vorsitzender des Bundes Deutscher Krimalbeamten (BDK), glaubt. "
Eigentlich kriminalisiert die Statistik die Deutschen", sagt Jaeger.
So wird bei den Tatverdächtigen nicht unterschieden, woher sie kommen:
Unter den deutschen Tatverdächtigen finden sich auch Eingebürgerte. "Letztlich werden eingedeutschte Russen kriminalstatistisch genauso als deutsche Straftäter erfaßt wie auch eingedeutschte Türken, Afrikaner, Asiaten oder andere Europäer, die die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten haben", sagt Jaeger und fügt hinzu: "Eine konkrete Aussage, welche Kriminalität von hier geborenen deutschen Straftätern ausgeht, kann seit Jahren nicht mehr getroffen werden." Der BDK fordert deshalb eine Statistik, in der die Straftäter nach Herkunftsländern aufgeschlüsselt sind, um "vernünftige" kriminologische Forschung zu ermöglichen.
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