Deutschlands zukünftige Elite steht am Start und keiner stellt sie ein!Immer mehr Schulabgänger in Deutschland haben keinen Abschluß oder sind nicht fit für den Berufsstart. Die Wirtschaft sieht Defizite in den Familien als Ursache. Auch Milliarden für Weiterbildung nutzen wenig.
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"Hinsichtlich des familiären Hintergrunds ist bei der Lesekompetenz besonders der Einfluß der Sprache im Elternhaus, des geringen Bildungshintergrundes der Mutter und des Vaters zu nennen", heißt es darin etwa. Bei fast der Hälfte der "bildungsarmen" Kinder - Schüler, die bei der Pisa-Studie in mindestens drei von vier Kategorien (Lesen, Mathematik, Problemlösen, Naturwissenschaften) lediglich die unterste Leistungskategorie erreichten - verfügten weder Vater noch Mutter über einen Hauptschulabschluß oder die Mittlere Reife. 86 Prozent der bildungsfernen Familien hätten keinerlei klassische Literatur in ihren Bücherregalen; fast die Hälfte dieser Familien besitze weniger als 25 Bücher. "Die Bildungsexpansion in Deutschland ist gegenwärtig zum Stillstand gekommen", resümiert Hans-Peter Klös, der Bildungsexperte des IW.
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Was läge da näher, als alle Schuld von sich zu weisen mit der Begründung, viele Schulabgänger seien einfach zu bildungsschwach, um angestellt zu werden. Gegen derlei Vorwürfe sprechen allerdings die Ergebnisse internationaler Bildungsstudien wie Pisa und Iglu. Diese weisen nach, daß es in Deutschland eine große Zahl an so genannten "Risikoschülern" gibt - rund 20 Prozent eines Jahrgangs -, die nicht einmal über grundlegende Kenntnisse im Lesen, Schreiben und Rechnen verfügen. Diese Kinder sind zweifellos besonders schwer in Ausbildungsverhältnisse zu integrieren.
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