Zitat von
melamarcia75
Störungen des Neurotransmitter-Systems können verschiedene Ursachen haben, z.B. Rezeptoranomalien: um nur ein Beispiel zu nennen, stellen wir uns mal vor, dass ein Serotoninrezeptortyp, z.B. 5HTA3, -natürlich genetisch bedingt- "defekt" ist, so daß der Botenstoff Serotonin eine geringere Affinität zu besagtem Rezeptor aufweist und so das Serotonin-"Signal" an die Nervenzellen auf denen besagte 5HTA3 vorhanden sind schwächer ist.
Ein anderes Beispiel: besagter Rezeptortyp ist perfekt, allerdings ist ein intrazelluläres Enzym, dass an der Signal-Transduktion teilnimmt, defekt (auch hier natürlich genetisch bedingt). Was passiert: der Botenstoff bindet sich optimal an den Rezeptor, das Signal wird korrekt in die Nervenzelle "hineingeleitet", doch findet eben innerhalb dieser Zelle keine angemessene Signal-Transduktion statt. Das waren jetzt nur 2 Beispiele, wie biochemische Anomalien Auswirkungen auf die seelische Gesundheit haben.
Es gibt allerdings nicht nur biochemische Anomalien:auch hystologische Anomalien, z.B. Anomalien des Myelins, welches für die Isolation der Erregungsleitung der Nervenzellen verantwortlich ist, kann schwere Auswirkungen haben.
Schliesslich gibt es auch regelrechte anatomische Abnormitäten.
Dazu muss aber gesagt werden, dass hystologische und anatomische Anomalien (im Gegensatz zu den biochemischen) nicht immer genetisch bedingt sind, sondern auch andere Ursachen haben können (z.B. geringe Blutzufuhr bei der Geburt).
Es darf auch nicht vergessen werden, dass sogar Viren mit im Spiel sein könnten: es bestehen Hinweise, dass eine Infektion mit dem Borna Disease Virus, sehr schwere Depressionen verursachen kann, vor allem bei Menschen die schon eine gewisse Veranlagung haben.
Das waren jetzt natürlich nur wenige von etlichen Beispiele, die aber zeigen sollen, wie hochkompliziert das Ganze ist.
Es wird wohl immer ein Behandeln der Symptome sein: wenn ich ein mutiertes Gen in meinem Erbgut besitze, wodurch ich z.B. einen defekten Rezeptor habe, kann ich wohl nicht alle diese Rezeptoren auf Miliarden Nervenzellen "reparieren" oder auswechseln. So muß ich auf Medikamente zurückgreifen, die die Konzentration der Botenstoffe im synaptischen Spalt erhöhen und somit die reduzierte Rezeptor-Affinität mittels Botenstoffüberschuss kompensieren.
Was allerdings möglich wäre ist, den Nachfahren diese Krankheiten mittels Gentechnik zu ersparen: wenn z.B. im Erbgut der Eltern verschiedene defekte Gene vorhanden sind, von denen man weiß, dass sie seelische Störungen verursachen, "tauscht" man diese Gene mit normalen Genen aus.... dann hat man "gesunde" Gameten (Spermien und Eizellen) und mittels künstlicher Befruchtung mit besagten gesunden Keimzellen erspart man den Nachkommen die Krankheit.
mMn ist Psychoanalyse eine Irrlehre, die keine wissenschaftliche Basis hat. Einzig und allein die "Kognitive Verhaltenstherapie" kann begleitend unterstützen. Die Psychoanalise gehört für mich auf den Müllhaufen der Geschichte. Meines Wissens gibt es keine Studien, die beweisen, dass Psychoanalyse funktioniert.