Zitat von
Klopperhorst
Fest steht. Freud hat Schopenhauer selbst immer als sein großes Vorbild angegeben. Schopenhauer hat postuliert, daß der Wille des Menschen entscheidend ist, nicht sein Intellekt. Der Wille ist das Primäre und Wesentliche des Menschen, der Intellkt dient dem Willen nur, zeigt ihm die Motive seines Wollens, mehr nicht. Soweit so gut.
Jedoch hat Freud das etwas falsch verstanden, wie es so jüdisch-materialistische Art ist. Der Mensch ist eben nicht frei, im Sinne, daß er den primären, bewusstlosen Willen in ihm manipulieren könnte, denn dieser Wille ist nicht frei und auch nicht objektiv. Er ist jenseits der Welt der Erscheinungen angesiedelt, jenseits von Raum/Zeit und Kausalität.
Interessanterweise bestätigt die moderne Forschung genau das, was Schopenhauer schon vor 150 Jahren feststellte und das von Freund völlig verdreht und falsch bewertet wurde, nämlich, daß wir unfrei sind in unserem Handeln und das Intellektuelle nur das Sekundäre unseres Daseins ausmacht, niemals hinreichen kann, den ursprünglichen Willen in uns zu verändern.
Der Intellekt zeigt nur die Motive und das mehr schlecht als recht, der Wille aber handelt seinem determinierten, angeborenen Wesen nach immer gleich. Ein Mensch kann somit zwar tun, was er will, aber nicht wollen was er will.
Die Konsequenzen sind verheerend für alle, die meinen, wir könnten unser Selbst bestimmen, das betrifft immer nur die Erscheinung, die das optimistische Judentum für das Primäre nimmt, weil es historisch eben aus einer ganz anderen Philosophie herrührt; im Gegensatz zum germanischen Bewusstsein, das sich im deutschen Idealismus und in den nicht-monotheistischen Religionen der indischen Vedensphilosophie ausdrückt.