Entsetzte Passanten sahen Jimmy (23) verbluten
Messer-Mord ohne jeden Grund
Im verzweifelten Kampf um sein Leben hatte er ein Auto gestoppt
C. Keikus,P. Müller
Reinickendorf - Blut klebt an ihrer Autotür. Schrecklich viel Blut. Die Renault-Fahrerin ist starr vor Angst, versteinert schaut sie ins Leere. Minuten zuvor musste diese Frau hilflos dabei zusehen, wie ein Mann neben ihrem Wagen starb. Ein Messer-Mord auf offener Straße.
Jimmy Henning (23) hatte die Autofahrerin gestoppt – verzweifelt um sein Leben kämpfend. Und doch konnte sie nichts für ihn tun. Jimmy Henning starb am Mittwochabend in der Holländerstraße.
Seine Mörder traf er nur wenige Meter vor seiner Wohnungstür, an dem kleinen Getränkemarkt Ecke Markstraße.
"Es waren zwei Männer, etwa 20 Jahre alt, mittelgroß. Südländer", sagen Zeugen. Die beobachteten gegen 20.50 Uhr einen Streit und dann die tödlichen Stiche. Es waren mehrere, die ihn in die Brust trafen.
Aber warum musste Jimmy Henning sterben? "Das Motiv ist unbekannt", sagt ein Ermittler. Und eine kriminelle Vergangenheit soll es nicht geben.
Der Bodybuilder stählte seinen Körper im Reinickendorfer Fitnessstudio "mcfit", fünf Mal pro Woche. Jimmy Henning war Nicht-Raucher, Nicht-Trinker und er nahm auch keine Drogen.
Statt zum Bund zu gehen machte er lieber seinen Zivildienst in einer Gärtnerei. Er arbeitete seit 1. Mai auf dem Nazareth-Dankes-Friedhof, hatte eine gleichaltrige Freundin. "Er war beliebt", sagt Dennis G (23). "Vermutlich war Jimmy einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Er hatte an dem Abend eine DVD in die Videothek gebracht."