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Thema: Operation Merkur

  1. #1
    Mitglied Benutzerbild von Black Hawk
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    Standard Operation Merkur

    20.5 diesen Jahres jährte sich die größte Luftlandeoperation der Geschichte zum 65 mal.

    15 000 deutsche Fallschirmjäger (unter ihnen auch Max Schmeling) wurden am 20.5 Richtung Kreta geschickt, um den Kampf gegen gut 42 000 alliierte Kräfte aufzunehmen. Nachdem die zahlenmäßig weit unterlegenden deutsche Kräfte große Verluste einstecken mussten, wurden nochmals 14 000 Gebirgsjäger nach Kreta geschickt und errangen so den Sieg gegen die Alliierten Kräfte.

    6500 Soldaten auf deutscher Seite in der Schlacht sind gefallen, nach anderen Schätzungen sogar weit bis 17 000 Gefallene.

    Leider kam zu diesem Kapitel der militärischen Operation auch viele deutsche Kriegsverbrechen dazu, die ich hier natürlich auch erwähnen will. 50 000 Menschen vielen den sogenanneten "Partisanen Aktionen" zum Opfer.

    Zugleich war dies die letzte Luftlandeoperation, die die Wehrmacht im 2. Weltkrieg durchführte.

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    Dieser Strang soll dazu dienen, an die Opfer auf beiden Seiten zu erinnern.
    Geändert von Black Hawk (24.05.2006 um 12:55 Uhr)

  2. #2
    Sergejewitsch
    Gast

    Standard AW: Operation Merkur

    Wer sich mit der Eroberung Kretas durch deutsche Fallschirm- und Gebirgsjäger 1941 beschäftigt hat weiß: Unmittelbar nach Ende der Kämpfe hat General Student befohlen, mehrere Dörfer zu zerstören und die erwachsenen Männer zu erschießen (oder: zu ermorden). Das zu schildern ist berechtigt.

    Fraglich ist allerdings, wie das Geschehen heute geschildert wird. Typisch ist eine 1993 erschienene Darstellung des Amerikaners Gerhard Weinberg. Weinberg schildert den Kampf um Kreta und schließt urplötzlich den Satz an: "Sofort nach dem Ende der Kämpfe ordnete General Student die völlige Zerstörung kretischer Dörfer an und ließ - angeblich als Vergeltungsakt - unzählige Zivilisten ermorden." Gründe, und seien es nur "Gründe", führt Weinberg außer dem kurzen "angeblich als Vergeltungsakt" nicht an - und viele einflußreiche Medien berichten das Geschehen in ähnlicher Weise. Der Leser muß schließen, auf Kreta sei nur Mordlust am finsteren Werk gewesen - bei Student, der die Befehle gab, und bei den Fallschirmjägern, die sie willig vollstreckten.

    Zweifel an dieser Darstellung kommt allerdings sofort auf, wenn man betrachtet, wie die Wehrmacht den Krieg gegen Griechenland zu führen versucht und auf dem Festland tatsächlich geführt hat: nachweislich mit fast unglaublicher Ritterlichkeit. Als die griechischen Festungen an der bulgarischen Grenze nach tapferstem Widerstand kapitulierten, stellten die deutschen Truppen der abziehenden griechischen Truppe häufig eine Ehrenkompanie und hissten die deutsche Flagge erst, als die abziehenden Griechen außer Sichtweite waren. Die Kapitulationsverhandlungen wurden noch in den alten, überlieferten Formen geführt: Die Wehrmacht beließ allen kriegsgefangenen Offizieren den Degen - uraltes Symbol der Achtung vor dem Besiegten - und nach Abschluß der Verhandlungen bat Generalfeldmarschall List die griechische Delegation demonstrativ zu einem Essen; eine solche Geste wäre schon 1918 in Compiégne undenkbar gewesen. Sicherlich noch wichtiger: Sämtliche Kriegsgefangenen wurden sofort nach Hause entlassen, mitten im Kriege! 40 Zur Beurteilung genügt der Hinweis auf das Datum, zu dem die Westalliierten ihre letzten Gefangenen entlassen haben: nach dem 1.Weltkrieg 1920, nach dem 2.Weltkrieg - entgegen der Genfer Konvention von 1929 - erst Ende 1948, von Ostblockstaaten nicht zu reden. Doch diesen ersten Akt der Griechenlandfeldzugs erwähnen Weinberg und viele andere Autoren nicht.

    Der zweite Akt: Auf dem griechischen Kreta hatte der britische Geheimdienst Zeit gehabt, die Zivilbevölkerung zu bewaffnen und zum völkerrechtswidrigen Partisanenkampf aufzurufen. Er wiederbelebte so eine Kampfform, von der ein anderer Brite, Lord Wellington, aufgrund seiner Erfahrungen im spanischen Guerillakrieg 1809-1813 geurteilt hatte, wer einen solchen Krieg beginne, der öffne die "Tore der Hölle".

    In der Tat: Der britische SOE hatte die "Tore der Hölle" geöffnet. So haben Zivilisten viele, viele Verwundete und Kriegsgefangene ermordet und dabei mit denjenigen Methoden zu Tode gequält und Leichen geschändet, die Goya in seinen Gemälden vom spanischen Guerillakrieg furchtbar darstellt. Bezeichnend ist, daß oft genug britische Soldaten deutsche Verwundete mit der Waffe gegen die Partisanen schützen mußten - und geschützt haben. Ein amerikanischer Völkerrechtler hat einige Aussagen von Überlebenden und Zeugen veröffentlicht, zahlreiche weitere Dokumente sind im Bundesarchiv zu finden.

    Aber auch hiervon berichten Weinberg und DIE ZEIT (Rondholz) nichts. Sie berichten nur vom dritten Akt des Geschehens, von den Maßnahmen der deutschen Soldaten gegen die Männer derjenigen Dörfer, in denen ihre Kameraden massakriert worden waren. Sie sprechen zudem von "angeblicher" Vergeltung. So darf denn wohl auffallen, daß Weinbergs Werk in der deutschen Presse stets hoch und zuweilen in einer Weise gelobt wurde, die an Hagiographie erinnert. Zudem wurde es "mit Unterstützung des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes" der Bundeswehr (Vorsatzblatt) herausgegeben. Warum ausgerechnet das MGFA diesem Werk Authenzität verleihen wollte, kann man nur vermuten.

  3. #3
    Vorstand der Stammchatter Benutzerbild von Mark Mallokent
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    Standard AW: Operation Merkur

    Ich habe mal gelesen, Schmeling ist eingezogen worden, weil er sich weigerte, sich von seinem jüdischen Manager zu trennen.
    Geändert von Mark Mallokent (25.05.2006 um 08:15 Uhr)
    Ich stehe hier, ein Herkules mit Fackeln! Sie sollen lodern, leuchten, knistern und auch knackeln!
    Mitglied der FDL

  4. #4
    Mitglied Benutzerbild von Black Hawk
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    Standard AW: Operation Merkur

    Zitat Zitat von Mark Mallokent
    Ich habe mal gelesen, Schmeling ist eingezogen worden, weil er sich weigerte, sich von seinem jüdischen Manager zu trennen.

    Der Schmeling hatte Mut , keine Frage.

    Doch soweit ich weiß, hat er sich beim Landen in Kreta so schwer verletzt, dass er ins Lazaret musste und nicht mehr an die Front musste.

  5. #5
    Vollzeit-Misanthrop Benutzerbild von Angel of Retribution
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    Standard AW: Operation Merkur

    Zitat Zitat von Black Hawk

    Doch soweit ich weiß, hat er sich beim Landen in Kreta so schwer verletzt, dass er ins Lazaret musste und nicht mehr an die Front musste.
    Klarer Fall von Glück.
    Der Lebenslauf des Menschen besteht darin, dass er, von der Hoffnung genarrt, dem Tod in die Arme tanzt.
    Arthur Schopenhauer

  6. #6
    Bayer Benutzerbild von Schlumpf
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    Standard AW: Operation Merkur

    Wer das Buch von Weinberg ernst nimmt ist selber schuld.
    Schon in seiner Einleitung hat mich der Herr derartig abgeschrckt, dass ich ihm den Rest des Buches schon gar nicht mehr getraut habe. Furchtbares Machwerk, extrem antideutsch und kein bischen objektiv. Finger weg, spart Euch das Geld.
    Leben und leben lassen!

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