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Thema: Balkankrieg 90er Jahre

  1. #1
    Mince
    Gast

    Standard Balkankrieg 90er Jahre

    Jeder behauptet etwas anderes wenn man nach dem Kriegsgrund fragt, die einen sagen milosevic hätte den Krieg ausgelöst andere haben da eine ganz andere Meinung.
    Wie war es denn wirklich???

  2. #2
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    Standard AW: Balkankrieg 90er Jahre

    Der Bundesverteidigungsminister a.D. Rupert Scholz erläuterte bereits im September 1991 bei einer Tagung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände an der Fliegerschule in Fürstenfeldbruck, dass die deutsche Politik auf eine Neuordnung des Balkans, also die Zerstückelung Jugoslawiens, setzen solle. Kroatien und Slowenien solle man völkerrechtlich anerkennen, denn dann handele es sich beim Jugoslawien-Konflikt nicht mehr um innenpolitische Angelegenheiten Jugoslawiens, in das international nicht interveniert werden dürfe.

    Bereits zwischen 1992 und 1994 erhielt Kroatien unter Bruch des UN-Waffenembargos Waffenlieferungen mit einem geschätzten Gesamtvolumen von 660 Millionen Dollar, die Hälfte davon aus Deutschland. Der deutsche Geheimdienstexperte Erich Schmidt-Eenboom sagte dazu: "Die Mehrzahl der von Kroatien importierten Rüstungsgüter ist deutschen Ursprungs". Nach Schmidt-Enboom hat der BND den größten Anteil an der Verletzung der Beschlüsse der Vereinten Nationen bezüglich Krotatien.

    Trotz UN-Waffenembargo wurden zwischen 1994 und 1996 etwa 14.000 Tonnen Gewehre, Mörser, Minen etc. unter massgeblicher Unterstützung der USA in die Kriegsgebiete ("kraotische Pipeline") eingeschleust.

    Zur Vorbereitung und Unterstützung der kroatischen Militärs führten die USA ab Juli 1995 in Kroatien die verdeckte Militäroperation "Quick Lift" durch. Über 600.000 Serben wurden in diesem Sommer bei verschiedenen Militäroperationen der Kroaten und der USA aus Kroatien vertrieben.

  3. #3
    Mitglied Benutzerbild von Maistre
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    Standard AW: Balkankrieg 90er Jahre

    Mensch Legija,

    was haben die Serben bloß für'n Mist gebaut, dass alle Länder die Kroaten, aber keiner die Serben unterstützt hat. Wollten die es selbst so, nach dem Motto Viel Feind, viel Ehr? Oder werden die Serben immer verraten, weil Gott es so will? Oder sind es die riesigen Ölvorkommen in Kroatien? oder war alles doch ganz anders?

  4. #4
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    Standard AW: Balkankrieg 90er Jahre

    Zitat Zitat von Maistre
    Mensch Legija,

    was haben die Serben bloß für'n Mist gebaut, dass alle Länder die Kroaten, aber keiner die Serben unterstützt hat. Wollten die es selbst so, nach dem Motto Viel Feind, viel Ehr? Oder werden die Serben immer verraten, weil Gott es so will? Oder sind es die riesigen Ölvorkommen in Kroatien? oder war alles doch ganz anders?

    ja klar bla bla bla:rolleyes: :rolleyes:

    wenn du nichts gescheites zu sagen hast dann drück doch bitte die spülung

  5. #5
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    Standard AW: Balkankrieg 90er Jahre

    Deutschland strebt wieder nach Größerem. Fünf Jahre nach der Einheit dürfen deutsche PolitikerInnen, wieder von Zielen träumen, mit denen sie nach dem Scheitern des "Generalplan-Ost" 50 Jahre lang hinterm Zaun halten mußten. "Der Griff nach der Weltmacht", wie er sich schon hinter den geopolitischen Vorstellungen des wilhelminischen Kaiserreichs verborgen hat, steht wieder auf der Tagesordnung. Als drittgrößter Beitragszahler machen die Deutschen Druck auf die UNO - vor 50 Jahren ausdrücklich gegen die Feindstaaten Deutschland und Japan gegründet -, um über einen ständigen Sitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen mit über weitweite UNO- Kampfeinsätze zu bestimmen. Systematisch bereitet die Bundesrepublik den Einsatz ihrer Armee in zukünftigen Krisengebieten vor. Im Juli 94 beschließt das Bundesverfassungsgericht, Auslandseinsätze der Bundeswehr außerhalb des Bündnisgebietes zu billigen, drei Tage später werden durch das Kabinett im Bundestag erweiterte Möglichkeiten für einen Adria-Einsatz deutscher Marine- Soldaten durchgesetzt, im Dezember stimmen Regierung und SPD in einer "außenpolitischen Notgemeinschaft" einem Kampfbombereinsatz grundsätzlich zu. Ein halbes Jahr später, mittlerweile unter Zustimmung einiger grüner Politikerlnnen, beschließt der Bundestag den ersten deutschen Kriegseinsatz in Bosnien-Herzegowina. Inzwischen sind Bodentruppen wieder im Gespräch.

    Aus Gründen der angeblich "humanitären Verantwortung" geht auch die einst sich pazifistisch nennende Grüne Partei langsam dazu über, Deutschlands Interessen bewaffnet durchsetzen zu wollen. Daß sie ihre "humanitäre Verantwortung" und die daraus' schlußgefolgerte Notwendigkeit einer militärischen Intervention nicht bei den Massenmorden in Ruanda oder Kurdistan, sondern bei der Verteidigung der moslemisch-kroatischen Föderation in Bosnien erkannt hat, spricht für sich. "Es sei gerade die Verantwortung der Deutschen, aufgrund ihrer Geschichte, das faschistische Treiben der Serben nicht zuzulassen." Während PolitikerInnen nebenher durch die Gleichstellung serbischer Kriegstreiber mit den Nazihorden eine gefährliche Relativierung mit dem Nationalsozialismus betreiben, reicht ihr Humanismus offensichtlich nicht soweit, radikal "offene Grenzen für alle Bürgerkriegsflüchltinge" zu fordern.


    Für diejenigen, die hierherkommen wollen um vor dem Krieg zu flüchten, soll der Laden dichtbleiben. Das alles erinnert an das Verhalten der USA 1943, als zwar dort die grausame Realität deutscher Vernichtungslager bekannt war, trotzdem aber nur wenige Flüchtlinge aufgenommen wurden. Wenn jetzt gar in Teilen der PDS über ein militärisches Eingreifen diskutiert wird, dann zeigt das, wie schnell die Hoffnung auf ein bißchen Mitmischen-Wollen im parlamentarischen Spektakel zur Korrumpierbarkeit führen kann.

    Noch dürfen die Deutschen keine eigenen Atomwaffen besitzen, dafür wird allerdings alles getan, die vitalen Interessen in den Ostgebieten schon vor der von Verteidigungsminister Rühe so gewünschten NATO-Osterweiterung durchzusetzen. In enger Verbindung zu Vertriebenen-Verbänden und "Volksdeutschen" in der ehemaligen Sowjetunion entstehen deutsche Enklaven. Im Baltikum wird die Partei eines deutschen Neonazis zur zweitstärksten Kraft, halb Tschechien ist ökonomisch fest in deutscher Hand.

  6. #6
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    Standard AW: Balkankrieg 90er Jahre

    Schnitt, genug. Dies sollte kein "antideutsches" Plädoyer sein, schließlich wissen wir, daß auch die Bonzen in den anderen imperialistischen Staaten im Zuge der internationalen Konkurrenz dafür sorgen werden, ihr Schäfchen ins Trockene zu bringen. Aber wir leben, wie die meisten von euch, in diesem Scheißland und fragen uns: Wo sind die Linken, die der Bosnien-Politik Deutschlands auch nur einen Funken Widerstand entgegensetzen. Liegt es nur am desolaten Zustand der militanten Linken, daß lediglich die AIZ ihre Aktion gegen den CDU-Militärpolitiker Breuer im Zusammenhang mit dem Balkankrieg stellt? Würden in anderen Zeiten, wovon wir gerade träumen, sämtliche Rüstungsindustrien in Flammen stehen? Oder liegt es daran, dass das entsprechende "Gut-' Böse"- Schema fehlt? Schließlich kann mensch sich im Balkan mit der nationalistischen Politik eines Milosevic genausowenig identifizieren wie auf die eines auf Selbstbestimmungsrecht pochenden Islamisten Izetbegovic. Aber das hat die Linke weder im Libyen-, noch im zweiten Golf-Krieg daran gehindert, zu zehntausenden, manchmal gar hunderttausenden auf die Straße zu gehen. Sind es die bürgerlichen Medien, die mit ihrer gezielten Informationspolitik auch unsere Köpfe vernebelt haben? Gibt es überhaupt Objektivität, den "richtigen" Blickwinkel in diesem Konflikt? Klar ist, im Balkan gilt es keine positiven Errungenschaften mehr zu erhalten, es gilt auch nicht, irgendeine Befreiungsbewegung zu unterstützen. Aber es gilt, gegen die imperialistischen Interessen zu agieren und den Krieg zu stoppen. Einen Krieg, durch den bereits Hundertausende gestorben, Millionen zur Flucht gezwungen, und wir wissen nicht wieviele Frauen vergewaltigt worden sind.

    Gerademal hundert Leute folgen nach dem Beschluss des Bundestags zum Bosnien-Einsatz der Bundeswehr in Berlin einem Demoaufruf, von einzelnen kleineren Protestaktionen abgesehen verlief dieser Einsatz selbst in einem friedhofsruhigen Hinterland. Da wird es schon beinahe peinlich, wenn wir feststellen müssen, daß sich mit unserer Kriminalisierung mehr Menschen aus der radikalen Linken beschäftigen als mit diesem Krieg.




    Auch wir, die GdV-Combo, haben keine Antwort auf die zahlreichen Fragen, die sich anlässlich der Passivität der Linken stellen. Aus aktuellem Anlaß haben wir aber unsere Krämerei in der Geschichte kapitalistischer und patriarchaler Strukturen ausgesetzt, um uns dem Thema zu widmen. Wir werden den Schwerpunkt unserer Arbeit darauf legen, die Hintergründe des Krieges herauszuarbeiten. Daran anschließend kommt einen Artikel von GenossInnen, die sich mit dem Verhältnis Deutschland-Osteuropa, der Ost-West-Grenze und der Situation von Migrantlnnen hier beschäftigen. In diesem Text werden u.a. die ökonomischen Interessen der deutschen Ostpolitik beleuchtet. Die Beteiligung Deutschlands am Krieg in Bosnien kann von diesen Interessen nicht getrennt gesehen werden. Die deutsche Regierung verschafft sich über die "Humanitätsschiene" dabei unabhängig vom Balkan-Konflikt die Option, zukünftig weltweit militärisch mit dabei sein zu können. Dieser außenpolitischen Option entsprechen auch innenpolitische Propagandaaktionen so z.B. die haufenweisen und mediengerecht aufgemachten Besuche Kohls "bei der Truppe", öffentliche Rekrutenvereidigungen und der Zapfenstreich in Bonn. Gegen die aggressive Außenpolitik vorzugehen, heißt auch, diese innere Mobilisierung anzugreifen. Leider hatten wir keinen Platz mehr, uns auch diesem Thema zu widmen. Trotz des relativ geringen Widerstands gegen diese Propagandashows macht wenigstens eines Mut: Es zeichnet sich ab, daß 1995 ein Rekordjahr der Kriegsdienstverweigerung wird.

  7. #7
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    Standard AW: Balkankrieg 90er Jahre

    Wir haben uns in unserer Beschreibung über den Balkan-Krieg auf die Entwicklungsgeschichte und die hinter den verschiedenen Kräften stehenden Interessen konzentiert - insbesondere auf die Rolle Deutschlands. Wir sind also zum einen nur sehr begrentzt auf die aktuellste Entwicklung eingegangen, zum andern haben wir nicht die Brutalität dieses Krieges beschrieben. Alle wissen was Krieg bedeutet: Massenmord, Vergewaltigung, Vertreibung. Das alles findet im ehemaligen Jugoslawien, wie zeitgleich etwa in Kurdistan oder Tschetschenien, statt. Durch gezielte Medienberichterstattung wurde der Terror, wie er von ALLEN beteiligten Kriegsparteien ausgeübt wird, zum gezielten Mittel, um z.B. die Notwendigkeit eines militärischen Eingreifens zu rechtfertigen. Es gibt in diesem Krieg nicht "die Guten" und "die Bösen". Es gibt historische und aktuelle Gründe, sich nicht in die antiserbische Koalition von FAZ über CDUSPD - GRUENE bis zur taz einzureihen, was uns aber nicht dazu veranlassen kann, in der nazionalistischen Politik eines Milosevic und seiner Armee einen Verbündeten zu sehen. Aus "taktischen Gründen" die brutale Vorgehensweise der serbischen Armee zu verniedlichen, wie es die junge Welt häufig betreibt, halten wir für falsch. Offensichtlich braucht die Linke in ihrem Kampf gegen Deutschland immer einen Verbündeten. Während die AIZ ihre Partnerlnnen in den Muslimen sucht, versucht sich die junge Welt offensichtlich in Serblnnen.


    Und da wären wir schon beim nächsten notwendigen Vor-Wort. "Die bosnischen Serblnnen", "die bosnischen Muslime", "die bosnischen Kroatlnnen". wir selber schreiben in dieser völkisch definierten Terminologie. Eigentlich müßten wir jeweils differenzieren in "NationalistInnen" und "Bevölkerung", was sich wiederum häufig nicht trennen lässt. In Bosnien-Herzegowina lebten jahrzehntelang die verschiedenen "Gruppen" problemlos zusammen und es gab auch während des Krieges Widerstand aus der Bevölkerung, der sich gegen die NationalistInnen aller Parteien richtete. Und trotzdem sollten wir keine Augenwischerei betreiben: Sowohl die KroatInnen wie auch bosnischen Muslime wählten, genauso wie die Deutschen, in ihrer Mehrheit ihre Schlächter Tudjman bzw. Izetbegovic selber. Und wenn es auch in Serbien eine Friedensbewegung gibt, so konnte sich doch ein Milosevic deshalb so stark machen, weil er die Interessen "des serbischen Volkes" gegenüber anderen "Völkern" vertritt.

    Vorsicht, stark bleihaltig
    Wir haben ja schon immer gesagt, daß wir nicht besser sein können als das, was die Linke auf die Reihe kriegt. Gern hätten wir euch die Laune beim Lesen etwas erhöht und die Seiten mit abstürzenden Tornados und explodierten Rüstungsindustrien geziert. Allein fehlten uns die entsprechenden Bilder. Tja, daß ihr euch jetzt durch Bleiwüsten kämpfen müßt, habt ihr euch selber zuzuschreiben!

  8. #8
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    Standard AW: Balkankrieg 90er Jahre

    Jugoslawien war ein Vielvölkerstaat, in dem mehrere Ethnien und Religionen mehr oder weniger friedlich zusammen lebten.

    Das funktioniert nur so lange, wie es diesem Staatsgebilde wirtschaftlich gut geht und die Ethnien und Religionen einander respektieren.

    In den späten Achtzigern ging es für Jugoslawien wirtschaftlich bergab.
    Weiterhin fand eine Bevölkerungsexplosion der muslimischen Einwohner (Bosnier und Kosovo-Albaner) statt.

    Kroaten und Slowenen verließen Jugoslawien, weil sie wirtschaftlich auf eigenen Beinen stehen wollten und es auch konnten.

    Die Serben sahen sich plötzlich zusammen mit einer expolodierenden Zahl von Muslimen in einem kaum existenzfähigen Staatsgebilde eingepfercht.

    Dann haben sich die Serben offensiv verteidigt.

    Der Krieg in Jugoslawien zeigte uns, wie "moderne" Kriege geführt werden.

    Kriege, bei denen ausschließlich reguläre Truppen auf einem Schlachtfeld gegeneinander kämpfen, gibt es nicht mehr. Heute kämpft jeder gegen jeden.

    Die Trennung zwischen Zivilist und Kämpfer gehört der Vergangenheit an, jeder ist Feind und Kämpfer und handelt entsprechend bzw. wird entsprechend behandelt.

    Die "ethnischen Säuberungen" waren nichts weiter als Gebietsannektierungen mit Bevölkerungssaustausch um potentielle Feinde nicht auch noch im eigenen Territorium zu haben.

    Das hat man am Ende des zweiten Weltkrieges mit den Deutschen auch gemacht. Ihre Vertreibung aus den annektierten Gebieten war eine verständlcihe Prophylaxe gegen spätere ethnische Konflikte.

    Aber zurück zu Jugoslawien.
    Ich mag die Serben irgendwie. Genauso wie Slowenen und Kroaten, ja eigentlich alle christlichen Völker des ehemaligen Jugoslawiens.

    Ich würde mich freuen, wenn sie sich irgendwann an einen Tisch setzen würden und Pläne für eine gemeinsame Zukunft als christliche Nachbarvölker schmieden würden.

    Ein schönes Wochenende wünscht,

    Mauser98K.

  9. #9
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    Standard AW: Balkankrieg 90er Jahre

    Zitat Zitat von Mauser98K
    Jugoslawien war ein Vielvölkerstaat, in dem mehrere Ethnien und Religionen mehr oder weniger friedlich zusammen lebten.

    Das funktioniert nur so lange, wie es diesem Staatsgebilde wirtschaftlich gut geht und die Ethnien und Religionen einander respektieren.

    In den späten Achtzigern ging es für Jugoslawien wirtschaftlich bergab.
    Weiterhin fand eine Bevölkerungsexplosion der muslimischen Einwohner (Bosnier und Kosovo-Albaner) statt.

    Kroaten und Slowenen verließen Jugoslawien, weil sie wirtschaftlich auf eigenen Beinen stehen wollten und es auch konnten.

    Die Serben sahen sich plötzlich zusammen mit einer expolodierenden Zahl von Muslimen in einem kaum existenzfähigen Staatsgebilde eingepfercht.

    Dann haben sich die Serben offensiv verteidigt.

    Der Krieg in Jugoslawien zeigte uns, wie "moderne" Kriege geführt werden.

    Kriege, bei denen ausschließlich reguläre Truppen auf einem Schlachtfeld gegeneinander kämpfen, gibt es nicht mehr. Heute kämpft jeder gegen jeden.

    Die Trennung zwischen Zivilist und Kämpfer gehört der Vergangenheit an, jeder ist Feind und Kämpfer und handelt entsprechend bzw. wird entsprechend behandelt.

    Die "ethnischen Säuberungen" waren nichts weiter als Gebietsannektierungen mit Bevölkerungssaustausch um potentielle Feinde nicht auch noch im eigenen Territorium zu haben.

    Das hat man am Ende des zweiten Weltkrieges mit den Deutschen auch gemacht. Ihre Vertreibung aus den annektierten Gebieten war eine verständlcihe Prophylaxe gegen spätere ethnische Konflikte.

    Aber zurück zu Jugoslawien.
    Ich mag die Serben irgendwie. Genauso wie Slowenen und Kroaten, ja eigentlich alle christlichen Völker des ehemaligen Jugoslawiens.

    Ich würde mich freuen, wenn sie sich irgendwann an einen Tisch setzen würden und Pläne für eine gemeinsame Zukunft als christliche Nachbarvölker schmieden würden.

    Ein schönes Wochenende wünscht,

    Mauser98K.
    Zwischen Deutschen und Franzosen gab es z.B. auch jahrhunderte lange Kriege und Feindschaft, während heutzutage Freundschaft und ein gemeinsames Soldatencor an der Tagesordnung sind.

    Nur was dafür unbedingt notwendig ist, ist eine Aussöhnung und Aufarbeitung der Geschichte.
    Würden Franzosen heute im Elsaß auf die deutschstämmigen gehen und diese Vertreiben mit dem Verweis auf das Naziregime? Nur weil diese mit dem Willen der Unabhängigkeit spielen würden?

    In Yugoslawien gab es keinen Bürgerkrieg! Das war Nationalismus pur. Die, die zuerst die Macht und die Waffen hatten, konnten tun und lassen was sie wollten. Unter den Augen der Weltbevölkerung. Und dabei haben sich die Serben wahrlich nicht mit Ruhm beklekert. Später, als die anderen sich auch bewaffnen konnten, wurde in Kroatien zumindest die territoriale Einheit wieder hergestellt.
    Ob Moslems oder nicht für BiH gilt das selbe: wer mit Waffengewalt versucht Grenzen zu verändern, zieht am Ende den kürzeren.

    Da sich Montenegro jetzt auch von Serbien abspaltet, beweist nur, das eben doch nicht alles Friede, Freude , Eierkuchen in Yugoslawien war. Das müsste eigentlich jetzt auch ein Blinder sehen.

  10. #10
    Mitglied Benutzerbild von Maistre
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    Standard AW: Balkankrieg 90er Jahre

    Ich darf an Bismarck erinnern:

    "Der ganze Balkan ist nicht die Knochen eines einzigen pommerschen Grenadiers wert.
    Kein Desaster der Geschichte kann das Verlangen nach einer weltlichen Verheißungsideologie stillen. (Golo Mann)

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