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Thema: Nachhilfestunde: Was ist Eigenkapitalrendite?

  1. #11
    Vater der Drachen Benutzerbild von Skorpion968
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    Standard AW: Nachhilfestunde: Was ist Eigenkapitalrendite?

    Zitat Zitat von Mark Mallokent
    Schließlich gibt es noch Unternehmen C. Dieses finanziert sich genauso wie Unternehmen B, aber es agiert nicht auf einem perfekten Kapitalmarkt. Dort, wo C agiert — nennen wir diesen Ort einfach mal “die richtige Welt” — wird Fremdkapital anders verzinst als Eigenkapital. Beispielsweise mit 5% anstelle von 10%. Was passiert also? Unternehmen C zahlt für 900.000 Euro Fremdkapital nur 45.000 Euro Zinsen. Damit sind seine Kosten für das eingesetzte Fremdkapital nur halb so hoch wie die von Unternehmen B, und es macht verglichen mit diesem einen um 45.000 Euro höheren Gewinn. Der Gesamtgewinn von Unternehmen C beträgt damit 55.000 Euro — es erwirtschaftet eine Eigenkapitalrendite von sage und schreibe 55%.
    Mit deiner Rumrechnerei gibst du doch selbst die Antwort darauf, warum Vontobels Kritik berechtigt ist. Nur leider bemerkst du das selbst nicht.

    Stellen wir uns doch mal einige Fragen dazu:
    1. Warum sind denn die Fremdkapitalzinsen in deinem Beispiel C niedriger als die Eigenkapitalzinsen? Ist das gottgegeben? Wer zahlt denn diese Rechnung?
    2. Warum haben denn ausgerechnet Banken die Möglichkeit besonders günstig an Fremdkapital zu kommen? Von wem stammt dieses Fremdkapital?

    Es ist doch offensichtlich, dass die Bank dieses Fremdkapital aus eingelegten Sparguthaben ihrer Kunden bezieht, die wiederum zu einem erbärmlichen Satz verzinst werden. 5% ist da schon sehr hoch gegriffen. Auf die absolute Mehrzahl kleinerer Sparguthaben zahlen die Banken inzwischen nur noch 0-2% Fremdkapitalzinsen. Für die Bank sind aus diesem Grund die Fremdkapitalzinsen niedriger als die Eigenkapitalzinsen.
    Genau umgekehrt sieht es in anderen Wirtschaftszweigen oder gar beim Kleinsparer aus. Der Bankkunde z.B. bekommt für sein eingelegtes Kapital so gut wie keine Eigenkapitalzinsen (es sei denn er bringt ne Menge Geld mit, dann steigen natürlich die Anlagemöglichkeiten und auch die Verzinsung, ein Großteil des Fremdkapitals einer Bank stammt aber aus kleinen Spareinlagen, die lächerlich verzinst werden). Für aufgenommenes Fremdkapital von der Bank zahlt der Kunde nun aber irrsinnige 12-15% Zinsen. Daraus ergibt sich nun folgender Zusammenhang:
    Bank: Fremdkapitalzinsen < Eigenkapitalzinsen
    Kleiner Sparkunde: Fremdkapitalzinsen > Eigenkapitalzinsen

    Fällt dir was auf?
    Wer finanziert denn nun das billige Fremdkapital der Banken? Vielleicht der kleine Sparkunde? Könnte man vielleicht behaupten, dass die Bank den kleinen Sparkunden - durch dieses inverse Verhältnis von Fremdkapitalzinsen zu Eigenkapitalzinsen - auspresst wie ne Weihnachtsgans?

    Normalerweise sind Fremdkapitalzinsen höher. Versuch du dir mal bei einem Liquiditätsengpass nen billigen Kredit zu leihen, wenn du damit investieren willst. Viel Spass bei der Suche.
    Was für Kleinsparer und Kleinunternehmen gilt, gilt für Banken also ganz genau umgekehrt. Und nur damit kann deine Beispielrechnung C überhaupt erst aufgehen.

    Wer zahlt also die Rechnung für diese irrsinnig hohe Eigenkapitalrendite der Bank? Ich glaube, du hast es jetzt verstanden.

    Dass die Bank zur weiteren Erhöhung der Rendite haufenweise Leute entlässt, steht tatsächlich noch auf einem anderen Blatt. Dennoch haben Kalmit und Scrooge völlig Recht mit ihrem Einwand, dass Banken auch aufgrund dieser schäbigen, asozialen Unternehmenspolitik zu verurteilen sind. Und das hat Herr Vontobel sicherlich auch auf dem Zettel!
    Geändert von Skorpion968 (07.04.2006 um 03:54 Uhr)

  2. #12
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    Standard AW: Nachhilfestunde: Was ist Eigenkapitalrendite?

    Zitat Zitat von Skorpion968
    Mit deiner Rumrechnerei gibst du doch selbst die Antwort darauf, warum Vontobels Kritik berechtigt ist. Nur leider bemerkst du das selbst nicht.

    Stellen wir uns doch mal einige Fragen dazu:
    1. Warum sind denn die Fremdkapitalzinsen in deinem Beispiel C niedriger als die Eigenkapitalzinsen? Ist das gottgegeben? Wer zahlt denn diese Rechnung?
    2. Warum haben denn ausgerechnet Banken die Möglichkeit besonders günstig an Fremdkapital zu kommen? Von wem stammt dieses Fremdkapital?

    Es ist doch offensichtlich, dass die Bank dieses Fremdkapital aus eingelegten Sparguthaben ihrer Kunden bezieht, die wiederum zu einem erbärmlichen Satz verzinst werden. 5% ist da schon sehr hoch gegriffen. Auf die absolute Mehrzahl kleinerer Sparguthaben zahlen die Banken inzwischen nur noch 0-2% Fremdkapitalzinsen. Für die Bank sind aus diesem Grund die Fremdkapitalzinsen niedriger als die Eigenkapitalzinsen.
    Genau umgekehrt sieht es in anderen Wirtschaftszweigen oder gar beim Kleinsparer aus. Der Bankkunde z.B. bekommt für sein eingelegtes Kapital so gut wie keine Eigenkapitalzinsen (es sei denn er bringt ne Menge Geld mit, dann steigen natürlich die Anlagemöglichkeiten und auch die Verzinsung, ein Großteil des Fremdkapitals einer Bank stammt aber aus kleinen Spareinlagen, die lächerlich verzinst werden). Für aufgenommenes Fremdkapital von der Bank zahlt der Kunde nun aber irrsinnige 12-15% Zinsen. Daraus ergibt sich nun folgender Zusammenhang:
    Bank: Fremdkapitalzinsen < Eigenkapitalzinsen
    Kleiner Sparkunde: Fremdkapitalzinsen > Eigenkapitalzinsen

    Fällt dir was auf?
    Wer finanziert denn nun das billige Fremdkapital der Banken? Vielleicht der kleine Sparkunde? Könnte man vielleicht behaupten, dass die Bank den kleinen Sparkunden - durch dieses inverse Verhältnis von Fremdkapitalzinsen zu Eigenkapitalzinsen - auspresst wie ne Weihnachtsgans?

    Normalerweise sind Fremdkapitalzinsen höher. Versuch du dir mal bei einem Liquiditätsengpass nen billigen Kredit zu leihen, wenn du damit investieren willst. Viel Spass bei der Suche.
    Was für Kleinsparer und Kleinunternehmen gilt, gilt für Banken also ganz genau umgekehrt. Und nur damit kann deine Beispielrechnung C überhaupt erst aufgehen.

    Wer zahlt also die Rechnung für diese irrsinnig hohe Eigenkapitalrendite der Bank? Ich glaube, du hast es jetzt verstanden.

    Dass die Bank zur weiteren Erhöhung der Rendite haufenweise Leute entlässt, steht tatsächlich noch auf einem anderen Blatt. Dennoch haben Kalmit und Scrooge völlig Recht mit ihrem Einwand, dass Banken auch aufgrund dieser schäbigen, asozialen Unternehmenspolitik zu verurteilen sind. Und das hat Herr Vontobel sicherlich auch auf dem Zettel!
    Eigentlich ginge es ursprünglich um die Anmahnung einer präzisen Ausdrucksweise.
    Die ist aber bei linken Demagogen so beliebt wie beim Teufel das Weihwasser, möglicherweise würde die APO-Dialektik ja nicht mehr funktionieren.
    Die Kritik an Banken ist völlig berechtigt. Nur eben nicht wegen der angeblich obszönen Eigenkapitalrendite.
    Und beschwer Dich nicht über die Zinsdifferenz. Das ist Markt. Bringt Euer Geld woanders unter wenns Euch nicht passt. Hohe Zinsen sind kein Rechtsanspruch, bezahlt wird der Zins den der Markt erfordert um an das Geld der Anleger zu kommen.
    Einfachst ausgedrückt: Ließet Ihr Eure Kohle zuhause und die Banken müssten um Geld werben, sähe die Lage sehr schnell völlig anders aus.

    Noch einfacher für Hardcoreideologen, wenn mir jemand ständig Geld hinterherträgt werde ich mir irgendwann überlegen eine Gebühr dafür zu erheben, daß ichs nehme.

  3. #13
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    Standard AW: Nachhilfestunde: Was ist Eigenkapitalrendite?

    Zitat Zitat von Mark Mallokent
    ... Dennoch haben A und B eine Eigenkapitalrendite von 10%, C aber eine von 55%. Woran liegt es? Einzig und allein daran, daß Fremdkapital in Unternehmen C geringer verzinst wird als in Unternehmen B. ...
    Und jetzt Butter bei die Fische:
    Vergleiche den Anteil Eigen-/ Fremdkapital der besagten Deutschen Bank mit denen anderer deutscher Großbanken und spiegle deren jeweilige Kapitalrendite.

    Vergleich weiter den Anteil Eigen-/ Fremdkapital der besagten Deutschen Bank mit denen anderer DAX100- Unternehmen spiegle deren jeweilige Kapitalrendite.

    Ich bin mir doch ziemlich sicher, was bei diesen Deinen Forschungen unterm Strich herauskommen wird: Daß der Ackermann mit seinen 25% eine ausbeutende Drecksau ist!

  4. #14
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    Standard AW: Nachhilfestunde: Was ist Eigenkapitalrendite?

    Zitat Zitat von Don
    Eigentlich ginge es ursprünglich um die Anmahnung einer präzisen Ausdrucksweise.
    Die ist aber bei linken Demagogen so beliebt wie beim Teufel das Weihwasser, möglicherweise würde die APO-Dialektik ja nicht mehr funktionieren.
    Die Kritik an Banken ist völlig berechtigt. Nur eben nicht wegen der angeblich obszönen Eigenkapitalrendite.
    Und beschwer Dich nicht über die Zinsdifferenz. Das ist Markt.
    Höre ich da getroffene Hunde bellen?
    Ich beschwere mich erstmal über gar nix. Ich habe nur Mark Mallokents Rechnung dahin befördert, wo sie hingehört. Nämlich ins Reich der Legenden.

    Der Markt ist mir scheißegal.
    Genau dieses Beispiel zeigt sehr deutlich, dass der Markt ohne Einschränkungen von außen nicht funktioniert. Er alimentiert nur die Großkopferten und hinterlässt eine deutliche Spur von Leichen und Verwesung am Wegesrand. Genau deshalb kann man den "Markt" nicht frei wirken lassen.

    Diese Bankengeschichte ist nur eine Episode, eine weitere ist in dem Oligopol der aktuellen Energieversorger krass sichtbar. Auch hier zeigt sich deutlich, dass der Markt ohne Eingriffe von außen nicht funktioniert.

    Bringt Euer Geld woanders unter wenns Euch nicht passt. Hohe Zinsen sind kein Rechtsanspruch, bezahlt wird der Zins den der Markt erfordert um an das Geld der Anleger zu kommen.
    Es ist mir scheißegal, ob ich da einen Rechtsanspruch habe oder nicht. Es ist mir auch scheißegal, ob der Markt mir nun einen angemessenen Zins bezahlt oder nicht. Ich scheiße auf den Markt.

    Einfachst ausgedrückt: Ließet Ihr Eure Kohle zuhause und die Banken müssten um Geld werben, sähe die Lage sehr schnell völlig anders aus.
    Denn genau das mache ich. Ich lasse mein Geld zuhause und kein abgewixter Bänker wird da jemals auch nur einen Cent von sehen.

  5. #15
    GESPERRT
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    Standard AW: Nachhilfestunde: Was ist Eigenkapitalrendite?

    Zitat Zitat von Skorpion968
    Höre ich da getroffene Hunde bellen?
    Ich beschwere mich erstmal über gar nix. Ich habe nur Mark Mallokents Rechnung dahin befördert, wo sie hingehört. Nämlich ins Reich der Legenden.

    Der Markt ist mir scheißegal.
    Genau dieses Beispiel zeigt sehr deutlich, dass der Markt ohne Einschränkungen von außen nicht funktioniert. Er alimentiert nur die Großkopferten und hinterlässt eine deutliche Spur von Leichen und Verwesung am Wegesrand. Genau deshalb kann man den "Markt" nicht frei wirken lassen.

    Diese Bankengeschichte ist nur eine Episode, eine weitere ist in dem Oligopol der aktuellen Energieversorger krass sichtbar. Auch hier zeigt sich deutlich, dass der Markt ohne Eingriffe von außen nicht funktioniert.



    Es ist mir scheißegal, ob ich da einen Rechtsanspruch habe oder nicht. Es ist mir auch scheißegal, ob der Markt mir nun einen angemessenen Zins bezahlt oder nicht. Ich scheiße auf den Markt.
    Klar zu erkennen, wer hier der getroffene Hund ist.
    Im Vergleich der Systeme können vernünftig denkende Menschen auch klar erkennen, wo mehr Leichen am Wegesrand lagen. Aber Grundrechenarten sowie Logik zählen eben nicht zu den herausragenden Stärken strenggläubiger Linksideologen.

    Zitat Zitat von Skorpion968
    Denn genau das mache ich. Ich lasse mein Geld zuhause und kein abgewixter Bänker wird da jemals auch nur einen Cent von sehen.

    Wie schon gesagt, Grundrechenarten und Logik gehören nicht......

  6. #16
    Isolani Benutzerbild von Irratio
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    Standard AW: Nachhilfestunde: Was ist Eigenkapitalrendite?

    Zitat Zitat von Don
    Klar zu erkennen, wer hier der getroffene Hund ist.
    Im Vergleich der Systeme können vernünftig denkende Menschen auch klar erkennen, wo mehr Leichen am Wegesrand lagen. Aber Grundrechenarten sowie Logik zählen eben nicht zu den herausragenden Stärken strenggläubiger Linksideologen.
    Nicht übertreiben. Polemik ist keine spezfisch linke Eigenschaft (ums mal logisch auszudrücken: Keine Äquivalenz der Aussagen), sonst ständest du mit einem solchen Beitrag vor einem Problem.

    Irratio.
    Du gleichst dem Geist, den du begreifst, nicht mir!

    Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort...

  7. #17
    Politikfreund
    Gast

    Standard AW: Nachhilfestunde: Was ist Eigenkapitalrendite?

    Die Eigenkapitalrendite ergibt sich so:

    Bilanzgewinn
    ............................
    1 % des Eigenkapitals

    Hierbei wird unterstellt, der Bilanzgewinn ist positiv. Falls der Bilanzgewinn
    negativ ist, gilt:

    Bilanzverlust
    ..............................
    1 % des Eigenkapitals

    Zur Beachtung:

    Den in dem betreffenden Jahr entstandenen Gewinn / Verlust dürfen Sie aber nicht dem Eigenkapital zurechnen.
    Die Kennzahl soll ja gerade das Verhältnis von Gewinn oder Verlust zum Eigenkapital zeigen.

    Erfolgte jedoch in dem betreffenden Jahr eine Kapitalerhöhung, dann ist dies zu berücksichtigen.
    Im Nenner des Bruchs ist das durchschnittlich im Jahr arbeitende Kapital einzusetzen.

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