Italiens Regierung will dem afghanischen Christen Abdul Rahman Asyl anbieten. Außenminister Gianfranco Fini lege dem Ministerrat am Mittwoch einen entsprechenden Antrag vor, teilte das Außenministerium in Rom mit.

Italien sei eines der ersten Länder gewesen, das die Freilassung des in Afghanistan von der Todesstrafe bedrohten Rahman gefordert hatte, so das Ministerium. Fini habe am Morgen bereits mit dem italienischen Botschafter in Kabul gesprochen, der die Freilassung Rahmans und seinen Asylantrag bei der Internationalen Gemeinschaft bestätigt habe.

Der vor einem Kabuler Gericht wegen seines Übertritts zum Christentum angeklagte Rahman war am Montagabend freigelassen worden. Bei einer Verurteilung hätte Rahman wegen Abtrünnigkeit vom Islam die Todesstrafe gedroht. Am Vortag hatte der 40-Jährige den Westen um Asyl gebeten, da er in seinem Land um sein Leben fürchten muss. Am Montag waren hunderte Afghanen gegen seine Freilassung auf die Straße gegangen.
Selbst alle Familienangehoerige Rahmans forderten fuer ihn die Todesstrafe.
Die Abkehr vom Islam gilt in muslimischen Ländern als schweres Vergehen.