Ich zitiere mal die Wikipedia:
Röstigraben ist ein Ausdruck des schweizerischen politischen Lebens und bezeichnet einerseits den Unterschied in den Mentalitäten von Deutschschweizern und Romands, andererseits den latenten Konflikt zwischen der deutschsprachigen Bevölkerungsmehrheit der Schweiz und der frankophonen und zum Teil auch der italienischsprachigen Minderheit (in diesem Fall auch Polenta- bzw. Spaghettigraben genannt, s. unten). Die Rösti war ursprünglich das typische Bauernfrühstück der westlichen Deutschschweiz, heute ist sie ein schweizerisches Nationalgericht.
Saane in Freiburg; das Symbol für den Röstigraben:
Seinen Namen hat der Röstigraben als scherzhafte Bildung vom Saanegraben, dem engen Tal der Saane, die im Kanton Freiburg zum Teil die Sprachgrenze bildet. In der Romandie wird der Röstigraben als Rideau des Röschti (Röstivorhang, analog Eisernem Vorhang) bezeichnet.
Politisch gesehen äussert sich der Röstigraben immer wieder in gegensätzlichem Abstimmungsverhalten der Stimmbürger:
Deutlich treten die Unterschiede im Bereich der Aussen- bzw. Sozialpolitik zu Tage, wo die Romandie früher grundsätzlich dem Ausland (auch der EU) gegenüber offener und staatlichen Regulierungen gegenüber freundlicher eingestellt ist.
Etwas weniger ausgeprägt ist diese Grenze bei Themen, die die Verkehrs-, Umwelt-, Drogen- und Gesellschaftspolitik betreffen. In diesen Feldern vertritt die Romandie eher konservative und technokratische Einstellungen.
In den letzten Jahren zeigt sich jedoch, dass sich der Röstigraben in der Aussen- und Sozialpolitik abschwächt, da die städtischen Gebiete und sogar immer mehr die Mittel- und Kleinstädte der Deutschschweiz so abstimmen wie die Westschweiz. Heute existiert also im Bereich der Aussen- bzw. Sozialpolitik kein Deutschschweiz-Romandie-Gefälle, sondern ein Stadt-Land-Konflikt!
Die italienische Schweiz stimmt bei aussenpolitischen Themen üblicherweise so wie die Deutschschweiz, sonst eher mit der Romandie zusammen.
Von gewissen Forschern auf dem Gebiet der Volkskunde wird auch die Wichtigkeit der knapp 100 km weiter östlich, ebenfalls grob in Süd-Nord-Richtung verlaufenden Brünig-Napf-Reuss-Linie als Kulturgrenze herausgestrichen.