Ich sehe mich einer destruktiven Strömung der gleichgültigen Allgemeinheit gegenüber. Die Menschheit hat sich in einer allumfassenden Prozedur der Verdrängung, die Fähigkeit der Erkenntnis selbst abgesprochen. Sie versteht weder die Welt als großes Ganzes, welches aus einer Unmenge an Einzelheiten besteht, noch begreift sie, dass ihre Zukunft durch das eigene Handeln gefährdet ist.
Das Leid der Masse wird nicht als das Leid des Einzelnen, der Schmerz des Einzelnen nicht als Schmerz der Masse angesehen. Der Mensch im Allgemeinen wird als minderwertig eingestuft. Er ist im eigenen Gesellschaftsbild zum Kostenfaktor und Hindernis des individuellen Erfolges verkommen. Was einst Anspruch auf die Krone der Schöpfung erhob, leidet im Zuge der Überbewertung an einer Herabwürdigung des eigenen Wesen. Das mag paradox erscheinen, doch es spiegelt die nackte Realität unseres Verständnis wider.
Wir schufen uns selbst eine Gesellschaft, eine Kultur die den Menschen im allgemeinen als unbedeutend, den individuellen Mensch, solange es sich um die eigene Person handelt, als oberste Maxime darstellt. Wir verleugnen unsere tiefsten und ureigensten Bedürfnisse, zu Gunsten seelenloser Wünsche welche uns mehr vorgegeben wurden, als dass sie unserem Herzen entsprangen. Das Streben nach Höherem, das Streben nach dem was das Leben ausmacht, nach dem was wir einst Liebe nannten - es ist verschwunden. Nur noch Schatten dieser ehernen Idee erinnern an ein Gefühl der Freiheit, welche ohne Unterdrückung auskam. Die profanen Lebenswege die wir wählten führen uns in ein heilloses Dasein der Unzufriedenheit. Wir gieren nach Befriedigung unserer Sehnsucht und versuchen diese mit deren Ursachen zu stillen. In einem absurden Selbsthass, welchen wir für das oberste Maß an Eigenliebe halten, gehen wir mit großen Schritten einem selbst geschaffenen Abgrund zu von dem es keine Rückkehr geben wird.
Die Seelen der Menschen, das Gewissen des Kollektiv, schreit verzweifelt nach Befreiung aus Gefängnissen der Ignoranz. Es bleibt ungehört.
Es ist an uns etwas daran zu ändern. Es ist an uns dem ein Ende zu setzen. Wir sind unseres Glückes eigener Schmied. Es wird Zeit Hammer und Schmiedeeisen in die Hand zu nehmen.