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Thema: "Im Anfang war die Tat"

  1. #1
    Mitglied Benutzerbild von Klopperhorst
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    Standard "Im Anfang war die Tat"

    heisst es in Goethes Faust ...

    Erst durch die revolutionäre Tat kommt die Idee zu sich, wird Bewusstsein, und man erkennt sein eigenes Wollen, kann somit auch tun, was man will.

    Ein freies Elektron, das durch einen Doppelspalt geschossen wird, ist unbestimmt, es befindet sich in einem Bereich von Möglichkeiten; man könnte meinen, es sei freier Wille.

    Erst durch die Tat, das Beobachten, kommt es zu sich, wird bestimmt, rückt ins Dasein, verlässt seine Wellenfunktion, wird zu einem Objekt für unsere Vorstellung.

    Der Wille ist unbestimmt, ehe er erfahren wird, ehe er a posteriori in die Formen von Raum/Zeit eingegangen ist. Das ist Wissen.

    Wissen kann man nur das, was getan wurde. Wünschen kann man das, was man meint zu Wissen. Wollen kann man erst, wenn man weiss, was man will. Deswegen kann man zwar tun, was man will, aber nicht wollen, was man will.
    Geändert von Klopperhorst (13.02.2006 um 13:30 Uhr)

  2. #2
    king and queen of hearts Benutzerbild von Just Amy
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    Standard AW: "Im Anfang war die Tat"

    im anfang war das wort heisst es in Gottes bibel. nichts gegen goethe, aber alles in relation setzen.

  3. #3
    Mitglied Benutzerbild von Klopperhorst
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    Standard AW: "Im Anfang war die Tat"

    Zitat Zitat von marc bishop
    im anfang war das wort heisst es in Gottes bibel. nichts gegen goethe, aber alles in relation setzen.
    "Geschrieben steht: »Im Anfang war das Wort!«
    Hier stock ich schon! Wer hilft mir weiter fort?
    Ich kann das Wort so hoch unmöglich schätzen,
    Ich muß es anders übersetzen,
    Wenn ich vom Geiste recht erleuchtet bin.
    Geschrieben steht: Im Anfang war der Sinn.
    Bedenke wohl die erste Zeile,
    Daß deine Feder sich nicht übereile!
    Ist es der Sinn, der alles wirkt und schafft?
    Es sollte stehn: Im Anfang war die Kraft!
    Doch, auch indem ich dieses niederschreibe,
    Schon warnt mich was, daß ich dabei nicht bleibe.
    Mir hilft der Geist! Auf einmal seh ich Rat
    Und schreibe getrost: Im Anfang war die Tat! "

    (Faust I, Studierzimmer)

  4. #4
    king and queen of hearts Benutzerbild von Just Amy
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    Standard AW: "Im Anfang war die Tat"

    Zitat Zitat von Klopperhorst
    "Geschrieben steht: »Im Anfang war das Wort!«
    Hier stock ich schon! Wer hilft mir weiter fort?
    Ich kann das Wort so hoch unmöglich schätzen,
    Ich muß es anders übersetzen,
    Wenn ich vom Geiste recht erleuchtet bin.
    Geschrieben steht: Im Anfang war der Sinn.
    Bedenke wohl die erste Zeile,
    Daß deine Feder sich nicht übereile!
    Ist es der Sinn, der alles wirkt und schafft?
    Es sollte stehn: Im Anfang war die Kraft!
    Doch, auch indem ich dieses niederschreibe,
    Schon warnt mich was, daß ich dabei nicht bleibe.
    Mir hilft der Geist! Auf einmal seh ich Rat
    Und schreibe getrost: Im Anfang war die Tat! "

    (Faust I, Studierzimmer)
    ist doch schon absurd, dass goethe schreibt, er könne das WORT nicht so hoch schätzen.

    natürlich ist logos mehr als wort, aber tat ist es eben nicht.

  5. #5
    Werbeträger Benutzerbild von LuckyLuke
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    Standard AW: "Im Anfang war die Tat"

    Wissen kann man nur das, was getan wurde. Wünschen kann man das, was man meint zu Wissen. Wollen kann man erst, wenn man weiss, was man will. Deswegen kann man zwar tun, was man will, aber nicht wollen, was man will.
    Natürlich kann ich wollen was ich will, in Rahmen der bestehenden Optionen.

    MfG LL

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  6. #6
    Mitglied Benutzerbild von Klopperhorst
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    Standard AW: "Im Anfang war die Tat"

    Zitat Zitat von marc bishop
    ist doch schon absurd, dass goethe schreibt, er könne das WORT nicht so hoch schätzen.

    natürlich ist logos mehr als wort, aber tat ist es eben nicht.
    Das Wort als Anfang zu nehmen, ist völlig absurd, denn Worte sind nur Schall und Rauch, wie es ja auch ein bezeichnender Volksspruch aussagt.

    Ich frage mich ernsthaft, woher dieser Bibelanfang stammt? Von einem philosophisch begabten Volk kann er nicht stammen, vielleicht magst du mich über den tieferen Sinn dieser Aussage aufklären.

    Mir scheint hier der plumpe Überzeugungswahn zu wirken, im Sinne: "Das sind meine Worte, die sind Wahrheit und Wirklichkeit"

  7. #7
    king and queen of hearts Benutzerbild von Just Amy
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    Standard AW: "Im Anfang war die Tat"

    Zitat Zitat von Klopperhorst
    Das Wort als Anfang zu nehmen, ist völlig absurd, denn Worte sind nur Schall und Rauch, wie es ja auch ein bezeichnender Volksspruch aussagt.

    Ich frage mich ernsthaft, woher dieser Bibelanfang stammt? Von einem philosophisch begabten Volk kann er nicht stammen, vielleicht magst du mich über den tieferen Sinn dieser Aussage aufklären.

    Mir scheint hier der plumpe Überzeugungswahn zu wirken, im Sinne: "Das sind meine Worte, die sind Wahrheit und Wirklichkeit"
    Gott hat mit worten die welt erschaffen, also etwas mehr als schall und rauch sind sie schon.

    bezeichnende volkssprüche sidn auch "morgenstund hat gold im mund" oder "spinnen am morgen etc". bitte, verschone uns.

  8. #8
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    Standard AW: "Im Anfang war die Tat"

    Mir scheint hier der plumpe Überzeugungswahn zu wirken, im Sinne: "Das sind meine Worte, die sind Wahrheit und Wirklichkeit"


    Nö, die Bibel ist eindeutig dem Idealismus zuzuorden.

    Am Anfang war das Wort, die Idee, der Geist der dann die Materie schuf.

    Materialisten gehen nun mal von dem Ansatz aus, dass am Anfang die Materie stand und sich dann erst der Geist und die Idee entwicklen konnte.
    MfG LL

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  9. #9
    Mitglied Benutzerbild von Klopperhorst
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    Standard AW: "Im Anfang war die Tat"

    Zitat Zitat von LuckyLuke
    Natürlich kann ich wollen was ich will, in Rahmen der bestehenden Optionen.

    Nein, man kann nur tun was man will. Zwei Dinge zugleich wollen geht nicht. Da verwechseln viele wollen mit wünschen. In dem Moment wo ich etwas tue, will ich es auch und zwar ganz entschieden.

  10. #10
    Mitglied Benutzerbild von Klopperhorst
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    Standard AW: "Im Anfang war die Tat"

    Zitat Zitat von LuckyLuke

    Nö, die Bibel ist eindeutig dem Idealismus zuzuorden.

    Am Anfang war das Wort, die Idee, der Geist der dann die Materie schuf.
    Das ist kein Idealismus sondern höchsten Wunderglaube, durch Gedanken oder Worte irgendwas materielles zu erschaffen.

    Im Idealismus bedeuten Worte nur Vernunfterkenntnis, also alles, was im Bereich der Erkenntnis und des Denkens angesiedelt ist.

    Wenn die Bibel idealistisch wäre (abgesehen vom christlichen Mythos), dann hätte sie geschrieben. "Im Anfang war die Tat", denn jene benötigt keine Vernunft und somit Erkenntnis nach aller Erfahrung sondern vor aller.

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