Nach Angaben seiner Anwältin hat der im Hamburger Terroristenprozess überraschend freigelassene Mzoudi Antrag auf politisches Asyl in Deutschland gestellt. Er fürchte nach der Entlassung aus der Untersuchungshaft eine Abschiebung nach Marokko - und dort den Amerikanern in die Hände zu fallen. Das wolle er mit dem Asylantrag verhindern.
Der Vorlage der Aussagen, die zur Freilassung Mzoudis führten, ging eine Panne der BKA vorraus. Die BKA hatte den USA einen Fragenkatalog zur Befragung von Binalshibh übersand. Nachdem die Antwort überraschend entlasstende Aussagen beinhaltete, beschloss man, sie dem zuständigen Richter vorzulegen. Allerdings gehen auch Sicherheitsexperten davon aus, dass es sich bei Binalshibhs Aussage um "Desinformation" zum Schutze seiner Mitverschwörer handelt.
Die Bundesanwaltschaft möchte Beschwerde zur Freilassung Mzoudis einreichen.