"Lust auf Überstunden"

[Politikqualle]

Wir sind ein Seniorenbetrieb zwei meiner Jungs haben mit mir vor 45 Jahren die Lehre angefangen.
Unser "Kücken" ist 53
Ich setze auf Verlässlichkeit und Können, rennen muss da keiner mehr.

.. welche Branche ..

[sibilla]

Jahrelanges Training

kenne ich, ich kann das auch.

[ladydewinter]

Wie man das nennt spielt keine Rolle. es geht um die Art des Abganges. Ich arbeitete mal in einem grossen Mineralölkonzern. Die über 50 Jährigen bekamen zum Beispiel sogenanntes Redundancygeld. Bis zum offiziellen Renteneintritt. Da sprechen wir über weiter bezahlte monatliche Einkommen.

Und sie mussten nie wieder auftauchen.

Aber klar, ich mache Überstunden.

Kann sein das sie ihm das in dem sogenannten Schlichtungsgespräch auch angeboten haben ,aber der Mann ist gradlinig und hat einen Hang zum Jähzorn.(54Jahre)Der geht keinen Schritt zurück.
Er hat mit seiner geraden Art nicht in die Welt dieser Schnösel ,die sich nun neue Geschäftsleitung nennt gepasst .
Ossimänner sind halt anders .
Momentan läuft das leider überall.

[ladydewinter]

Kann ich in die eine wie andere Richtung verstehen, leichter ist es halt, wenn keine Betreuungspflichten bestehen…

Ich finde, dass gearbeitet werden soll, wenn Arbeit da ist und Urlaub/ZA, wenn weniger anfällt…
Man findet auch das Einvernehmen mit den Mitarbeitern, wenn man Planbarkeit schafft. Es ist immer ein Geben und Nehmen, das Ausgewogenheit sucht. Da ich nicht so streng mit der Arbeitszeit bin, wenn jemand früher heim muss(da schreib ich auch schonmal die Stunden voll)kann ich mir auf der anderen Seite auch erhoffen, dass Überstunden geleistet werden, wann sie eben anfallen.
Ich zahle gut und binde meine Leute an mich, da fällt die gegenseitige Solidarität auch leichter…
Ich denke, dass die Regulierungswut hier Gift ist. Was bringt es mir, wenn ohne Motivation Mehrstunden geleistet werden…?

Weniger regeln, mehr untereinander reden, die Leute sind miteinander oft viel gescheiter als der eifrige Politiker in seiner Regulierungswut…

Du schreibst es ja selbst..Du bindest die Mitarbeiter an dich.Da fällt Loyalität der Firma gegenüber leicht.
Zwang erzeugt nur gegenseitigen Zwang.

[witcher]

Du schreibst es ja selbst..Du bindest die Mitarbeiter an dich.Da fällt Loyalität der Firma gegenüber leicht.
Zwang erzeugt nur gegenseitigen Zwang.

Ich nenne es betriebswirtschaftliche Bauernlogik, welche oftmals zu vergiftetem Betriebsklima führt.

Je gieriger man das Maximum an Mehrwert aus den Mitarbeitern rausdrücken möchte, desto weniger schaut im Endeffekt raus. Das kannst mit dummen, unqualifizierten Leuten, welche keine andere Sprache als die Androhung der Sanktion verstehen, machen, aber nicht mit Fachleuten, welche ihren Beruf gelernt haben…
Ich bin kein Aufseher und wer die Peitsche braucht, um sich durchzusetzen, ist kein Chef…

[ladydewinter]

Ich nenne es betriebswirtschaftliche Bauernlogik, welche oftmals zu vergiftetem Betriebsklima führt.

Je gieriger man das Maximum an Mehrwert aus den Mitarbeitern rausdrücken möchte, desto weniger schaut im Endeffekt raus. Das kannst mit dummen, unqualifizierten Leuten, welche keine andere Sprache als die Androhung der Sanktion verstehen, machen, aber nicht mit Fachleuten, welche ihren Beruf gelernt haben…
Ich bin kein Aufseher und wer die Peitsche braucht, um sich durchzusetzen, ist kein Chef…

Grün.

[KatII]

Die Zeitung "Produktion", die ich von der Hannover Messe mitgenommen habe, schreibt auf Seite 2. "Gewöhnen wir uns daran: Hierzulande wird von immer weniger Menschen immer mehr zu erledigen sein."

[BlackForrester]

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Der Typ ist völlig entrückt: Lindner will, dass die Deutschen mehr arbeiten und "Lust auf Überstunden" bekommen , damit sie für die Bonzen noch mehr Kohle ranschaffen können und früher sterben.

Also jeder den ich kenne, möchte reduzieren, in Teilzeit gehen, in Frührente gehen oder auswandern.

Habt ihr "Lust auf Überstunden" ???

Jessäs - ich hatte mein Lebtag noch keine 40-Stunden Woche, geschweige denn 38, 36, 34 oder gar weniger...in den Zeiten auf dem Bock waren 70, 80 Stunden eher die Regel und selbst nachdem ich mich beruflich verändert habe ging es selten unter 50 Stunden und ich leben immer noch. Aktuell ist es eher eine 6-.Tage Woche mit 10 Stunden am Tag. Dafür habe ich aber auch immer sehr gut bis bestens verdient und verdiene auch aktuell nicht gerade wenig.

Diese "Nix-Arbeiten-Aber-Viel-Verdienen-Wollen"-Diskussion findet man eigentlich nur in Europa und da mehr oder minder auf Deutschland und Frankreich beschränkt und da amüsiere ich mich immer über die "Auswanderer", welche meinen Mana fällt im Ausland nur so vom Himmel und sind dann baff erstaunt wenn dem nicht so ist.

[BlackForrester]

Das war bei mir gar keine Frage. Es war einfach so, dass ich Überstunden machen musste. In Amerika habe ich täglich 9 Stunden gearbeitet, in Tokio bis zu 14 Stunden. Später in der amerikanischen Bank waren es 12 Stunden täglich.

Ich lebe noch!

Der Wahn wenig zu arbeiten aber jede Menge Geld verdienen wollen ist wohl auch auf Deutschland und Frankreich beschränkt. Sonst ist es eigentlich weltweit eher - Ausnehmen bestätigen wie immer die Regel - dass die meisten Arbeitnehmer von einem 8-Stunden Tag nur träumen können und dabei teilweise auch noch miserablest bezahlt werden.

Man muss sich nicht wundern, dass Deutschland sich abschafft und den geschaffenen WEohlstand mehr und mehr in die Tonne kickt - wenn man meint von nix komme viel, der stellt jedes physikalische Gesetz auf den Kopf.

[BlackForrester]

Ich nenne es betriebswirtschaftliche Bauernlogik, welche oftmals zu vergiftetem Betriebsklima führt.

Je gieriger man das Maximum an Mehrwert aus den Mitarbeitern rausdrücken möchte, desto weniger schaut im Endeffekt raus. Das kannst mit dummen, unqualifizierten Leuten, welche keine andere Sprache als die Androhung der Sanktion verstehen, machen, aber nicht mit Fachleuten, welche ihren Beruf gelernt haben…
Ich bin kein Aufseher und wer die Peitsche braucht, um sich durchzusetzen, ist kein Chef…

Ist dem so

Ich wage ´mal die Behauptung in meinem Leben schon mehr als nur den deutschen Arbeitsmarkt gesehen zu haben und zu meinen - von Nix kommt Viel - hat man in Deutschland wohl als Alleinstellungsmerkmal (gut, die Franzosen ticken ähnlich). Sobal Du aber einmal Dich ausserhalb des deutschen Dunstkreises bewegst sieht die Welt plötzlich sowas von anders aus.

Man braucht nur in die Schweiz zu blicken - da redet Niemand von einer 4-Tagewoche bei vollem Lohnausgleich und 32, maximal 35 Wochenarbeitsstunden. Da sind eher 40 Stunden + X die Regel und nicht die Ausnahme - dafür wird man in der Schweiz aber auch deutlich und zwar sehr deutlich besser entlohnt Scheinbar sind die Schweizer wohl selten dämlich...oder?