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Ostsee: Rätselhafte GPS-Störungen behindern Schiffs- und Flugverkehr
Stand: 30.01.2024 04:53 Uhr

Im Ostseeraum häufen sich Fälle von gezielten Störungen des Satellitennavigationssystems. Experten sprechen von GPS-Jamming. Aktuell treten großflächige Störungen vom Baltikum bis ins östliche Mecklenburg-Vorpommern auf. Flüge fallen aus, der Schiffsverkehr wird behindert. Die Hintergründe sind noch weitgehend unklar. Wissenschaftler arbeiten an Gegenmaßnahmen.

von Martin Möller, Henning Strüber

Am Nachmittag des 3. Oktober 2022 ertönen Alarmsignale auf der Brücke der "Express 4". Die Katamaranfähre der dänischen Reederei Molslinjen rauscht gerade mit knapp 75 Kilometer pro Stunde über den Großen Belt auf dem Weg von Jütland nach Sjællands Odde. Auf den Bildschirmen scheint das Positionssignal verrückt zu spielen. "Ich sah, dass ich mein GPS-Signal verliere", sagt Nis Svenstrup Pedersen später dem [Links nur für registrierte Nutzer]. Etwas Vergleichbares hat der Kapitän in seiner mehr als 20-jährigen Karriere noch nicht erlebt. Durch den Absturz ist die Fähre schwerer steuerbar, Kollisionen oder Grundberührungen drohen.
Eine "Express"-Fähre der dänischen Reederei Molslinjen © picture alliance / Eibner-Pressefoto | Augst / Eibner-Pressefoto Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto | Augst / Eibner-Pressefoto
Am 3. Oktober 2022 verlor eine Katamaranfähre der Molslinjen-Reederei zusammen mit fünf anderen Schiffen in Nähe im Großen Belt das GPS-Signal.

Als Pedersen sich gerade daran machen will, seine Fähre mit althergebrachten Mitteln wie Radar und Seezeichen zu navigieren, leuchtet das GPS-Signal plötzlich wieder auf. Nach zehn Minuten hört der Spuk genauso plötzlich wieder auf, wie er begonnen hat. Der Vorfall geht glimpflich aus.
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Ermittler: Sechs Schiffe von GPS-Jamming betroffen

Gleich nach dem Ausfall ruft Kapitän Pedersen seinen Kollegen auf der Schwesterfähre an, die in der Nähe unterwegs war. Er bestätigt ihm, dass auch sein Schiff kurzzeitig das GPS-Signal verloren hatte. "Daraus konnte ich schließen, dass es sich um etwas von außen handelte", so Pedersen. Ermittlungen der dänischen Seefahrtsbehörde ergaben später, dass am Nachmittag jenes 3. Oktober 2022 mindestens sechs Schiffe in einem Umkreis von rund 30 Kilometern ihr GPS-Signal verloren hatten. Die Behörden vermuten sogenanntes GPS-Jamming als Ursache - also den gezielten Versuch, das von einem Satelliten auf die Erde ausgestrahlte Signal im Umfeld des Empfängers mittels eines anderen Senders absichtlich zu stören.
Was ist GPS-Jamming? Und was ist Spoofing?

Unter GPS-Jamming versteht man das Stören oder Blockieren unter anderem von Signalen des satellitengestützten Global Positioning System (GPS).

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aus Segler Nachrichten

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