Eine Möglichkeit zur Entschleunigung wäre z.B. eine Rückkehr zu den traditionellen Stadtbautraditionen von vor dem 2. WK und eine Abkehr von dem nordamerikanischen Konzept der Vorstädte mit ihrer Platzverschwendung und der Trennung von Wohn- und Geschäftszonen.
Stattdessen sollte man wieder kompakt bauen und eine Durchmischung von Geschäfts- und Wohnplätzen erlauben.
So dass es den meisten Leuten dann möglich wäre den Großteil ihrer Erledigungen in einem Umkreis von 15 Minuten von ihrem Wohnort zu Fuß zu erledigen.
Aber Moment, das wäre ja nicht die typische Stadtbautradition wie sie bis Mitte des letzten Jahrhunderts durch die Geschichte hindurch in Europa üblich war, nein, das ist eine Verschwörung des WEF um die Menschen einzusperren ...
Nur Vorstädte nordamerikanischen Stils, aus denen man ohne Auto praktisch nicht rauskommen würde, sind wahre Freiheit.
Traditionelle, kompakte Städte europäischen Stils sind dagegen WEF-Kommunismus
"So wie des Deutschen Vogel, der Aar, hoch über allem Getier dieser Erde schwebt, so soll der Deutsche sich erhaben fühlen über alles Gevölk, das ihn umgibt, und das er unter sich in grenzenloser Tiefe erblickt."
Zu spät, das Umfeld der Menschen ist in Dimensionen des Autos zersiedelt. Die Oma wohnt 20 Minuten entfernt, 20 Autominuten, aber 45 ÖPNV-Minuten, oder 90 Fußminuten. Einige Autos würde man von der Strasse bekommen, das würde dann aber weiter vorm Haus stehen.
Man kann vieles mißbrauchen, wenn man es mit einer Elite zu tun hat der man nicht vertraut und die Möglichkeiten zur (totalen) Überwachung und Kontrolle haben muß man mit derlei Mißtrauensgedanken rechnen.
Da geht es aber nur um Stadtbewohner, sobald alle in 15 Fuß-Minuten existieren sollen, und für die Elite (der mißtrauten) diese 15-Fuß-Minuten nicht gelten soll, dann wird immer unpassender
Gut, die eigenen Füße könnte man bemühen - das Fahrrad auch - aber Straßen- und U-Bahnen - die findet man "aufm Dorf" allgemein weniger und wenn Vaddi mit Muddi zum wöchentlichen Familieneinkauf geht wird dies ohne (Kraft-)Fahrzeug dann doch zu mehr als nur einer Herausforderung (weil die Taktung der Busse auch zu wünschen übrig lässt).
Ich kann Alles, ausser Hochdeutsch
Wenn man dies auch dem Blickwinkel eines "Städters" sieht mag dies sinnig sein - wer auf´m Dorf wohnt wird sich die Frage stellen - wo ist denn im Umkreis von 15 Minunten ein Einkaufsladen, ein Arzt etc....
Gut, optional könnte man diesen "Dörfler" dazu animieren in die Stadt zu ziehen - nur wohin? Wohnraum ist doch kaum vorhanden....
Ich kann Alles, ausser Hochdeutsch
Du zäumst den Gaul von hinten auf.
Vor der Massenverbreitung des Automobils gab es in jedem Dorf Metzger, Bäcker, Tante-Emma-Läden etc.
Erst mit dem Auto kam es zu einer Konzentration auf wenige Zentren/Supermärkte.
Man hat also nicht das Auto weil man in der nächsten Stadt einkaufen muss, sondern man muss in der nächsten Stadt einkaufen weil man das Auto hat.
"So wie des Deutschen Vogel, der Aar, hoch über allem Getier dieser Erde schwebt, so soll der Deutsche sich erhaben fühlen über alles Gevölk, das ihn umgibt, und das er unter sich in grenzenloser Tiefe erblickt."
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Seit wann muß jemand der für sich Umstände seines Umfelds einordnet auch Lösungen für erkannte Mißstände mitliefern?
Da wurde Jahrzehnte eine Auto-First-Politik gefahren, in der ersten Zeit mit einem breiten Konsens, und dieses Autosystem mit dessen Dimensionen wurde in dieses Land zementiert. Und sowas wie Corona hat nochmal obendrauf quasi Sekundenkleber zwischen Auto und Land getropft. Beschleunigung ist eine Religion in diesem Land, unhinterfragbar.
Muß aber nicht beim Auto und dessen Dimensionen bleiben, sollten es mal kleine Raumschiffe wie jetzt beim Auto für ~1/4 des Lohnes geben werden dessen Dimensionen bald "normal", jeder muß irgendwie mitmachen, und auch diese Beschleunigung wird irgendwann unhinterfragbar. Für individuelle Entschleunigung und Befreiung von der Beschleunigung braucht es Menschen die nicht ohnmächtig sind, diese Exemplare kenn ich nicht.
....das mit dem "da magst bzw. hast Du recht" ist aber nicht die Abbildung der gesamten Realität. Dass z.B. Metzger auf´m Dorf verschwunden sind ist maßgeblich der Politik in Berlin / Brüssel geschuldet. Die dortigen Institutionen haben, parteipolitisch gewollt, das Fleischerhandwerk mit immer neuen und umfangreicheren Restriktion belegt, so dass es sich für kleine Metzgereien einfach nicht mehr gelohnt hat zu schlachten und den Betrieb aufrecht zu erhalten.
Das Kraftfahrzeug mag seinen Teil dazu beigetragen haben - einen recht gehörigen Anteil aber trifft die Parteienlandschaft und deren erlassenen Gesetze, Vordnungen, Vorschriften, Restriktionen. Dazu kommen immer mehr "Staatsdiener", welche bei Arbeitsantritt das Hirn ausschalten und wo man früher einfach weggeschaut hat (z.B. wenn der Bäcker morgens seine Brötchen schon vor Ladenöffnung über die Hinterüre seiner Bäckerei verkauft hat) kommt man heute mit der Bußgeld bzw. Klagekeule daher.
Es hat also bei weitem nicht nur mit der, wie Du es nennst, Auto-First Politik...
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