+ Auf Thema antworten
Seite 1 von 30 1 2 3 4 5 11 ... LetzteLetzte
Zeige Ergebnis 1 bis 10 von 353

Thema: Autonome Pfalz

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Einsiedler Benutzerbild von Coriolanus
    Registriert seit
    05.10.2015
    Ort
    Maimont
    Beiträge
    7.472

    Standard Autonome Pfalz

    Abends am 09. Januar 1924 saßen im Wittelsbacher Hof in Speyer der pfälzische Separatistenanführer Franz-Joseph Heinz und seine engsten Gefolgsleute zusammen beim Abendessen. Plötzlich und unerwartet stürmten bewaffnete Attentäter das Restaurant und riefen: „Hände hoch, es gilt nur den Separatisten!“ Danach eröffneten sie sogleich das Feuer.

    Die Mörderbande tötete den Anführer der Separatisten, der nach seinem Heimatort auch als Heinz Orbis bekannt war. Der unbeteiligte Geschäftsreisende Wilhelm Spankuß, der zufällig am Tisch der Separatisten Platz genommen hatte, überlebte wie durch ein Wunder und verlor durch einen Mundschuss lediglich zwei Backenzähne. Zu den Toten wiederum gehörte auch der Trierer Separatist Nikolaus Fußhöller.

    Bei der anschließenden Schießerei vor der Türe starben immerhin zwei der Attentäter. Der Anführer des Exekutionskommandos, Edgar Julius Jung, floh verletzt zurück nach München.

    Heinz Orbis hatte zuvor die Autonome Pfalz ausgerufen, nachdem die von Bayern aus gesteuerte Regierung am 12. November 1923 kapituliert hatte. Bereits zwischen dem 6. und 10. Oktober 1923 fielen den Separatisten entscheidende Städte zu wie Kaiserslautern, Neustadt an der Haardt (heute = Neustadt an der Weinstraße) und Landau. Später folgten weitere wichtige pfälzische Städte wie Pirmasens, Edenkoben und Hauenstein.

    Das Attentat auf die Pfälzer Separatisten erfolgte mit Billigung und Unterstützung der bayerischen Regierung und bedeutete das Ende der Autonomen Pfalz. Den Anschlag führte der "Bund Wiking" aus. Dieser Bund wurde noch zu Zeiten der Weimarer Republik verboten. Das Regime der Nationalsozialisten stufte den Vorfall später als legalen Akt der Staatsnothilfe ein. Ironie der Geschichte: Edgar Julius Jung wurden von den Nationalsozialisten im Zuge der Röhm-Affäre zur Strecke gebracht.

    Die Angelegenheit der Autonomen Pfalz hat eine längere Vorgeschichte, denn bereits vor Heinz Orbis trachteten einige Pfälzer unter Führung des Landauer Chemikers Eberhard Haas nach Unabhängigkeit für die Pfalz. Das passte der bayerischen Regierung nicht, welche die Pfälzer seit jeher als „unsichere Kantonisten“ ansah. Um den Pfälzer Separatismus abzuwürgen, siedelten die Bayern in Mannheim [sic!] eine Zentralstelle für pfälzische Angelegenheiten und die Haupthilfsstelle für die Pfalz an. Nur so ließ sich die Verbindung zur Pfalz halten, wo man zudem auf eine gefügige Beamtenschaft bauen konnte.

    Eberhard Haas hatte in dem französischen General Augustin Grégoire Arthur Gérard einen mächtigen Unterstützer. Zum Putsch jedoch wählte er unglücklich den 1. Juni 1919. An dem Tag demonstrierten mit Duldung der französischen Besatzer tausende Pfälzer dafür, bei Bayern zu verbleiben. Damit misslang die Ausrufung der „Pfälzischen Republik“ und der „Bund freie Pfalz“ war gescheitert.

    Mehrere Pfälzer unter Führung des ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Johannes Hoffmann versuchten ihr Glück erneut im Oktober 1923. Unterstützung erfuhr Hoffmann in dem französischen General Adalbert François Alexandre de Metz. Das Unternehmen zeitigte keinen Erfolg, da der Widerstand der pfälzischen Beamten zu groß war, die treu zu Bayern hielten.

    Erst Heinz Orbis, der wesentlich radikalere Pläne verfolgte, gelang es mit seinem Pfälzischen Corps, die Pfalz von Bayern loszueisen und vorübergehende Autonomie herzustellen. Nachdem die aus Bayern stammenden Attentäter ihn und seine Mitstreiter aus dem Weg geräumt hatten, platzte der Traum der Autonomen Pfalz. Adolf Bley, ein Fabrikant und Stadtrat aus Kirchheim-Oblanden, war damals der Stellvertreter von Heinz und er bemühte sich, eine neue Regierung auf die Beine zu stellen, was ihm jedoch nicht gelang. Das lag nicht zuletzt an den führenden Köpfen der Kirchen, die sich dem Separatismus ebenfalls verweigerten.

    Schlussendlich und unter Mitwirkung der Briten und Franzosen kam es zum Speyerer Abkommen. Darin wurde die Auflösung der Separatisten beschlossen und die bayerische Regierung bemächtigte sich erneut der Verwaltung der Pfalz.

    Es heißt bei Wikipedia, die Mehrheit der pfälzischen Bevölkerung habe die Autonomie abgelehnt und die Regierung der Separatisten habe über keine Regierungserfahrung verfügt, weshalb sie gescheitert wäre. Zudem sei die Bewegung mit Kriminellen durchsetzt gewesen. Dazu muss man wissen: Diese Deutung stammt aus den Archiven der Bayern, sowie den Berichten des britischen Oberkommissars der interalliierten Rheinlandkommission.

    Am 12. Februar 1924 besetzten verbliebene Separatisten das Bezirksamt in Pirmasens. Eine Meute, welche die Wiederherstellung der "Pressefreiheit" [sic!] forderte, sei ihnen angeblich dann auf die Pelle gerückt, worauf die Aufrührer mit Schüssen und Handgranaten geantwortet hätten. Die französischen Besatzer griffen nicht ein und es kam es zu einer Erstürmung, bei der alle Separatisten gelyncht wurden. Damit war die Autonome Pfalz Geschichte.
    « La haine impie accroîtrait vos misères »
    ("Der gottlose Hass erhöht euer Elend")


  2. #2
    Einsiedler Benutzerbild von Coriolanus
    Registriert seit
    05.10.2015
    Ort
    Maimont
    Beiträge
    7.472

    Standard AW: Autonome Pfalz

    Nachdem die Briten sich über Jahrhunderte hinweg ein Weltreich erobert hatten, war es wahrlich eine glorreiche Idee bayerischer und preußischer Staatsmänner, diesem imperialen Vorbild nachzueifern, um ein großes Deutsches Reich zu erschaffen. Schließlich haben *wir* doch auch ein Recht auf Kolonien in Afrika und Übersee, wie die Engländer und Franzosen?

    Wer hätte ahnen können, dass *uns* das die Feindschaft dieser Völker einbringt?

    Diese Bestrebung, Deutschland zu einer militärischen [sic!] Weltmacht zu machen, ging hauptsächlich von Bayern und Preußen aus. Natürlich konnte man das nicht allein bewerkstelligen, weswegen man unter der heroischen Fanfare des Patriotismus alle deutschen Stämme in dieses waghalsige Abenteuer mit hineinführen musste.

    Das Ergebnis: Zwei verlorene Weltkriege und seit 78 Jahren Besatzung. Gut gemacht!

    Wie immer man dazu stehen mag, ist eines unwiderlegbar wahr: Der Ehrgeiz, sich mit Imperien wie dem Vereinigten Königreich von Großbritannien oder später den Vereinigten Staaten von Amerika zu messen, ging nie von der Provinz und von uns Hinterwäldlern aus.

    Wir sind hier auch nur Bauernopfer dieses Irrsinns, sich durch einen großangelegten Zusammenschluss aller deutschen Stämme, gegenüber den Großmächten zu behaupten.
    « La haine impie accroîtrait vos misères »
    ("Der gottlose Hass erhöht euer Elend")


  3. #3
    Balkan Spezialist Benutzerbild von navy
    Registriert seit
    05.02.2006
    Ort
    auf See
    Beiträge
    72.165

    Standard AW: Autonome Pfalz

    Zitat Zitat von Coriolanus Beitrag anzeigen
    Nachdem die Briten sich über Jahrhunderte hinweg ein Weltreich erobert hatten, war es wahrlich eine glorreiche Idee bayerischer und preußischer Staatsmänner, diesem imperialen Vorbild nachzueifern, um ein großes Deutsches Reich zu erschaffen. Schließlich haben *wir* doch auch ein Recht auf Kolonien in Afrika und Übersee, wie die Engländer und Franzosen?

    Wer hätte ahnen können, dass *uns* das die Feindschaft dieser Völker einbringt?

    Diese Bestrebung, Deutschland zu einer militärischen [sic!] Weltmacht zu machen, ging hauptsächlich von Bayern und Preußen aus. Natürlich konnte man das nicht allein bewerkstelligen, weswegen man unter der heroischen Fanfare des Patriotismus alle deutschen Stämme in dieses waghalsige Abenteuer mit hineinführen musste.

    Das Ergebnis: Zwei verlorene Weltkriege und seit 78 Jahren Besatzung. Gut gemacht!

    Wie immer man dazu stehen mag, ist eines unwiderlegbar wahr: Der Ehrgeiz, sich mit Imperien wie dem Vereinigten Königreich von Großbritannien oder später den Vereinigten Staaten von Amerika zu messen, ging nie von der Provinz und von uns Hinterwäldlern aus.

    Wir sind hier auch nur Bauernopfer dieses Irrsinns, sich durch einen großangelegten Zusammenschluss aller deutschen Stämme, gegenüber den Großmächten zu behaupten.
    Irgendwie ging Alles schief nach Bismark.

    Aber auch das Belgische Verbrecher Reich zerfällt nun

    Ost Erweiterung der NATO, EU das konnten sich nur Dumme Kriegs geile Leute ausdenken in dieser Form. Nichts aus der Geschichte gelernt
    Geändert von navy (16.09.2023 um 04:32 Uhr)
    Die Selbstverwaltungsstrukturen, die die NATO im Kosovo wachsen ließ, kritisierte eine als „Verschlusssache“ eingestufte Studie des Instituts für Europäische Politik (IEP) 2007 als „fest in der Hand der Organisierten Kriminalität“, die „weitgehende Kontrolle über den Regierungsapparat“

  4. #4
    Einsiedler Benutzerbild von Coriolanus
    Registriert seit
    05.10.2015
    Ort
    Maimont
    Beiträge
    7.472

    Standard AW: Autonome Pfalz

    Zitat Zitat von navy Beitrag anzeigen
    Irgendwie ging Alles schief nach Bismark.

    Aber auch das Belgische Verbrecher Reich zerfällt nun

    Ost Erweiterung der NATO, EU das konnten sich nur Dumme Kriegs geile Leute ausdenken in dieser Form. Nichts aus der Geschichte gelernt
    Ich betrachte eher den Wiener Kongress von 1815 und die damit verbundenden und zeitnah folgenden Grenzziehungen als Ausgangspunkt einer bis heute währenden Katastrophe.

    Damals gerieten Ländereien wie die Eifel unter die Verwaltung Preußens, obwohl diese militanten und durch übermäßige Strenge erzogenen Kerle nichts, aber rein gar nichts mit dieser Provinz anzufangen wussten. Stattdessen versuchten sie den Eifler Bauern ihre Kultur aufzudrücken und pflasterten ein überwiegend aus Weiden bestehendes Land mit Tannenbäumen.

    Wenn so ein junger weltgewandter preußischer Offizier aus Berlin in die Provinz abkommandiert wurde, empfand er das als Strafe. Noch nie habe ich einen Amerikaner kennengelernt oder gehört, der sich so abfällig wie die Preußen über die Eifel und deren Einwohner ausgelassen hätte. Diese Ressentiments gegen uns Provinzler und der Glaube was Besseres zu sein, stecken auch heute noch in (fast?) jedem Berliner und Münchner drin. Dafür hat der Nutzer Panther letzte Nacht im Ukraine-Strang ein sehr anschauliches Beispiel gebracht, garniert mit Beleidigungen, die man höchstens seinem Todfeind machen würde.

    Unmittelbar nach dem Wiener Kongress fiel auch die Pfalz den Bayern in die Hände, die ebenfalls ein Kriegsgewinner waren, nachdem Napoloen verloren hatte.

    Ausgangspunkt dieses Strangs ist dieser Satz, den verschachtelt ursprünglich der Admin Klopperhorst raushaute:

    *Ein Jammer, dass wir den Idioten Hitler importierten, der zwar geschmiert reden konnte, aber ansonsten ein Vollpfosten war, wie alle Ösis.*

    Das waren nicht wir! Hitler schwing seine Reden zunächst in München, später holten sie ihn sich nach Berlin als Retter.

    Wir Hinterwäldler hatten damit nichts zu tun!
    « La haine impie accroîtrait vos misères »
    ("Der gottlose Hass erhöht euer Elend")


  5. #5
    Mitglied Benutzerbild von Senator_74
    Registriert seit
    11.05.2023
    Ort
    Stmk
    Beiträge
    2.576

    Standard AW: Autonome Pfalz

    Zitat Zitat von navy Beitrag anzeigen
    Irgendwie ging Alles schief nach Bismark.

    Aber auch das Belgische Verbrecher Reich zerfällt nun

    Ost Erweiterung der NATO, EU das konnten sich nur Dumme Kriegs geile Leute ausdenken in dieser Form. Nichts aus der Geschichte gelernt
    Dabei heißt es doch immer: Die Pfalz ist das sicherste Bundeland - weil "do hänget Pershing uf de Beem"! (die Pfirsiche an den Bäumen!)

  6. #6
    Einsiedler Benutzerbild von Coriolanus
    Registriert seit
    05.10.2015
    Ort
    Maimont
    Beiträge
    7.472

    Standard AW: Autonome Pfalz

    Zitat Zitat von Senator_74 Beitrag anzeigen
    Dabei heißt es doch immer: Die Pfalz ist das sicherste Bundeland - weil "do hänget Pershing uf de Beem"! (die Pfirsiche an den Bäumen!)
    Was das angeht, wir haben hier in der Ecke kein Problem mit kriminellen Ausländern, marodierenden Banden und arbeitsscheuem Gesindel. Da könnte ich mich einfach zurücklehnen und weiter zusehen, wie in den großen Städten alles den Bach runtergeht.

    Wenn man hier im Wasgau einen Neger sieht, ist das noch was Exotisches.
    « La haine impie accroîtrait vos misères »
    ("Der gottlose Hass erhöht euer Elend")


  7. #7
    Mitglied Benutzerbild von Senator_74
    Registriert seit
    11.05.2023
    Ort
    Stmk
    Beiträge
    2.576

    Standard AW: Autonome Pfalz

    Zitat Zitat von Coriolanus Beitrag anzeigen
    Was das angeht, wir haben hier in der Ecke kein Problem mit kriminellen Ausländern, marodierenden Banden und arbeitsscheuem Gesindel. Da könnte ich mich einfach zurücklehnen und weiter zusehen, wie in den großen Städten alles den Bach runtergeht.

    Wenn man hier im Wasgau einen Neger sieht, ist das noch was Exotisches.
    Ist ja fast paradiesisch, wie du das schilderst.

  8. #8
    Der Klügere tritt nach! Benutzerbild von Differentialgeometer
    Registriert seit
    07.08.2018
    Ort
    Welt
    Beiträge
    23.249

    Standard AW: Autonome Pfalz

    Zitat Zitat von Coriolanus Beitrag anzeigen
    Nachdem die Briten sich über Jahrhunderte hinweg ein Weltreich erobert hatten, war es wahrlich eine glorreiche Idee bayerischer und preußischer Staatsmänner, diesem imperialen Vorbild nachzueifern, um ein großes Deutsches Reich zu erschaffen. Schließlich haben *wir* doch auch ein Recht auf Kolonien in Afrika und Übersee, wie die Engländer und Franzosen?

    Wer hätte ahnen können, dass *uns* das die Feindschaft dieser Völker einbringt?

    Diese Bestrebung, Deutschland zu einer militärischen [sic!] Weltmacht zu machen, ging hauptsächlich von Bayern und Preußen aus. Natürlich konnte man das nicht allein bewerkstelligen, weswegen man unter der heroischen Fanfare des Patriotismus alle deutschen Stämme in dieses waghalsige Abenteuer mit hineinführen musste.

    Das Ergebnis: Zwei verlorene Weltkriege und seit 78 Jahren Besatzung. Gut gemacht!

    Wie immer man dazu stehen mag, ist eines unwiderlegbar wahr: Der Ehrgeiz, sich mit Imperien wie dem Vereinigten Königreich von Großbritannien oder später den Vereinigten Staaten von Amerika zu messen, ging nie von der Provinz und von uns Hinterwäldlern aus.

    Wir sind hier auch nur Bauernopfer dieses Irrsinns, sich durch einen großangelegten Zusammenschluss aller deutschen Stämme, gegenüber den Großmächten zu behaupten.

    Undefeated Nak Muay/Kickboxer: 0W - 0L - 0D
    <Tradition is not the worship of ashes, but the preservation of fire!>

  9. #9
    Mitglied Benutzerbild von Jony
    Registriert seit
    26.02.2022
    Beiträge
    4.123

    Standard AW: Autonome Pfalz

    Zitat Zitat von Coriolanus Beitrag anzeigen
    Nachdem die Briten sich über Jahrhunderte hinweg ein Weltreich erobert hatten, war es wahrlich eine glorreiche Idee bayerischer und preußischer Staatsmänner, diesem imperialen Vorbild nachzueifern, um ein großes Deutsches Reich zu erschaffen. Schließlich haben *wir* doch auch ein Recht auf Kolonien in Afrika und Übersee, wie die Engländer und Franzosen?

    Wer hätte ahnen können, dass *uns* das die Feindschaft dieser Völker einbringt?

    Diese Bestrebung, Deutschland zu einer militärischen [sic!] Weltmacht zu machen, ging hauptsächlich von Bayern und Preußen aus. Natürlich konnte man das nicht allein bewerkstelligen, weswegen man unter der heroischen Fanfare des Patriotismus alle deutschen Stämme in dieses waghalsige Abenteuer mit hineinführen musste.

    Das Ergebnis: Zwei verlorene Weltkriege und seit 78 Jahren Besatzung. Gut gemacht!

    Wie immer man dazu stehen mag, ist eines unwiderlegbar wahr: Der Ehrgeiz, sich mit Imperien wie dem Vereinigten Königreich von Großbritannien oder später den Vereinigten Staaten von Amerika zu messen, ging nie von der Provinz und von uns Hinterwäldlern aus.

    Wir sind hier auch nur Bauernopfer dieses Irrsinns, sich durch einen großangelegten Zusammenschluss aller deutschen Stämme, gegenüber den Großmächten zu behaupten.
    Im Nachhinein lässt es sich immer vortrefflich streiten. Vor allem, wenn das Ergebnis feststeht.

    Die allermeisten Historiker (Guido Knopp, MrWissen2go und Konsorten mal außen vor) dürften sich darüber einig sein, dass wenn Hitler Anfang der 1940er Jahre tot umgefallen wäre, wir wohl erst heutzutage damit beginnen würden die nach ihm benannten Straßen und Plätze umzubenennen.
    Was also ist geschehen in diesen letzten 3, 4 Jahren bis Mai 1945? Ganz einfach: Es ging steil bergab

    Und was ist überhaupt - aus der historischen Vogelperspektive betrachtet - der Unterschied zwischen Napoleon und Hitler?
    Der Eine war vor allem erfolgreich, der Andere war vor allem nicht erfolgreich.
    Heute wird der Eine als ein Pionier der gerade heutzutage ja ganz besonders trendigen "Europäischen Einigung" romantisiert, während der Andere quasi als sowas wie der antieuropäische, kinderbluttrinkende Satanist betrachtet wird.

    Im Kolosseum der Geschichte wird schmutzig und mit harten Bandagen gekämpft, eben weil es dort keine "Sieger der Herzen" gibt. Nach ihnen wird in politischen Diskussionen nur von übermoralisierenden Wendehälsen gerufen, um sich selbst bzw. ihre eigene politische Agenda zu erhöhen. Die Allermeisten haben nämlich durchaus eine gewisse geschichtliche Bildung, argumentieren aber trotzdem so emotional und gefühlsduselig wie ihre Omma Erna. Omma Erna glaubt aber wenigstens wirklich dran und benutzt die Moral nicht als politisches Werkzeug...

    Der wohl größte Fehler Hitlers war ein ziemlich altdeutscher: Das offene Visier.
    Mit offenem Visier kann, ja MUSS man kämpfen, wenn der Kampf von einem unparteiischen Schiedsrichter begleitet und beobachtet wird. Im Kolosseum der Geschichte gibt es jedoch, wenn überhaupt (!), "nur" Gott als Beobachter und Schiedsrichter.
    Was machen wir denn dann aber, wenn wir Zeuge davon werden, dass selbst "Gott" - bzw. für die Atheisten und Agnostiker "die Natur" - die Listigen und Unfairen in dieser Arena mit Sieg belohnt?

  10. #10
    Einsiedler Benutzerbild von Coriolanus
    Registriert seit
    05.10.2015
    Ort
    Maimont
    Beiträge
    7.472

    Standard AW: Autonome Pfalz

    Zitat Zitat von Jony Beitrag anzeigen
    Im Nachhinein lässt es sich immer vortrefflich streiten. Vor allem, wenn das Ergebnis feststeht.

    Die allermeisten Historiker (Guido Knopp, MrWissen2go und Konsorten mal außen vor) dürften sich darüber einig sein, dass wenn Hitler Anfang der 1940er Jahre tot umgefallen wäre, wir wohl erst heutzutage damit beginnen würden die nach ihm benannten Straßen und Plätze umzubenennen.
    Was also ist geschehen in diesen letzten 3, 4 Jahren bis Mai 1945? Ganz einfach: Es ging steil bergab

    Und was ist überhaupt - aus der historischen Vogelperspektive betrachtet - der Unterschied zwischen Napoleon und Hitler?
    Der Eine war vor allem erfolgreich, der Andere war vor allem nicht erfolgreich.
    Heute wird der Eine als ein Pionier der gerade heutzutage ja ganz besonders trendigen "Europäischen Einigung" romantisiert, während der Andere quasi als sowas wie der antieuropäische, kinderbluttrinkende Satanist betrachtet wird.

    Im Kolosseum der Geschichte wird schmutzig und mit harten Bandagen gekämpft, eben weil es dort keine "Sieger der Herzen" gibt. Nach ihnen wird in politischen Diskussionen nur von übermoralisierenden Wendehälsen gerufen, um sich selbst bzw. ihre eigene politische Agenda zu erhöhen. Die Allermeisten haben nämlich durchaus eine gewisse geschichtliche Bildung, argumentieren aber trotzdem so emotional und gefühlsduselig wie ihre Omma Erna. Omma Erna glaubt aber wenigstens wirklich dran und benutzt die Moral nicht als politisches Werkzeug...

    Der wohl größte Fehler Hitlers war ein ziemlich altdeutscher: Das offene Visier.
    Mit offenem Visier kann, ja MUSS man kämpfen, wenn der Kampf von einem unparteiischen Schiedsrichter begleitet und beobachtet wird. Im Kolosseum der Geschichte gibt es jedoch, wenn überhaupt (!), "nur" Gott als Beobachter und Schiedsrichter.
    Was machen wir denn dann aber, wenn wir Zeuge davon werden, dass selbst "Gott" - bzw. für die Atheisten und Agnostiker "die Natur" - die Listigen und Unfairen in dieser Arena mit Sieg belohnt?
    Dagegen möchte ich nicht um des Streitens willen widersprechen, denn es steckt viel Wahres in dem, was du geschrieben hast. Bemerken möchte ich, dass nach Kriegsende hochrangige Nazis, wie der *liebe Freund* von Richard Strauss, zu der Ansicht gelangten: Hitler und das Dritte Reich mussten scheitern, da man sich von Gott abgewandt hatte.
    « La haine impie accroîtrait vos misères »
    ("Der gottlose Hass erhöht euer Elend")


+ Auf Thema antworten

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. 600 Autonome randalieren in Leipzig !
    Von foerster im Forum Deutschland
    Antworten: 19
    Letzter Beitrag: 16.01.2015, 18:08
  2. indymedia - autonome BlasfemistInnen
    Von SAMURAI im Forum Theologie und Religionen
    Antworten: 42
    Letzter Beitrag: 22.09.2008, 14:22
  3. Autonome in Bremen
    Von Bremerjunge im Forum GG / Bürgerrechte / §§ / Recht und Gesetz
    Antworten: 23
    Letzter Beitrag: 12.05.2007, 04:33
  4. Autonome hetzen...
    Von Sterntaler im Forum Deutschland
    Antworten: 2
    Letzter Beitrag: 20.10.2006, 17:55

Nutzer die den Thread gelesen haben : 105

Du hast keine Berechtigung, um die Liste der Namen zu sehen.

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  
nach oben