Zitat von
Rumpelstilz
In dem linksgrünen Portal amerika21 wird aufgelistet, wer sich alles beworben hat ([Links nur für registrierte Nutzer]):
"Zu den Ländern, die einen formellen Antrag auf Beitritt gestellt haben, gehören Ägypten, Algerien, Argentinien, Bangladesch, Bahrain, Bolivien, Kuba, Äthiopien, Honduras, Indonesien, Iran, Kasachstan, Kuwait, Marokko, Nigeria, Palästina, Saudi-Arabien, Senegal, Thailand, die Vereinigten Arabischen Emirate, Venezuela und Vietnam."
Bei der Frage, wieso die meisten von diesen Staaten nun nicht aufgenommen wurden, muss man auch berücksichtigen, dass BRICS in erster Linie ein Zusammenschluss aus wirtschaftlichen Gründen ist.
Aus der dt. Wikipedia ([Links nur für registrierte Nutzer]):
"Die Abkürzung BRIC wurde von Jim O’Neill geprägt, dem Chefvolkswirt der Großbank Goldman Sachs, welcher sie in seinen Veröffentlichungen verwendete – erstmals Ende 2001."
"Wegen wirtschaftlicher Stagnation in den Industrienationen wandte sich das Augenmerk von Investoren auf die BRICS-Staaten, so dass vermehrt Finanzprodukte auf diese emittiert wurden, z. B. Fonds und Zertifikate – und zwar nicht zuletzt von Goldman Sachs, den „Erfindern“ der BRICS-Länder. "
Also da steht immer Goldman-Sachs.
Ich habe das hier im Forum ja schon mehrfach versucht zu erklären. Heute will ich einmal erklären, warum der typische Europäer oder Nordamerikaner das nicht verstehen will oder verstehen kann.
Der typische Europäer ist einfach zu sehr von der europäischen Geschichte der letzten hundert Jahre befangen, wo immer Territorialstaaten um Gebiete und Landesgrenzen gekämpft haben. Deswegen sieht er alles vom politischen und militärischen Standpunkt. Es geht in der Hauptsache um politische Bündnisse und dann um Landgewinn.
Folgt man dieser Idee, sollte das zwangsläufig in einem globalen Einheitsstaat enden. Denkt man aber nicht militärisch und politisch in diesem Sinne, fällt auf, dass schon das römische Imperium an mehreren Schwachpunkten dieser Idee vom globalen Weltstaat zerbrochen ist.
Weiterhin fällt auf, dass der Kolonialismus die Kolonien nicht nachhaltig wirtschaftlich entwickeln konnte oder vielleicht auch gar nicht wollte. Anscheinend ist aber den einflussreichen Eliten daran gelegen, auch die heute noch brach liegenden Regionen der Welt wirtschaftlich entwickeln zu wollen. Zumindest für die Banken erscheint es verlockend, wenn jeder (fast) Erwachsene auf der Welt zu einem Bankkonto kommt. Da kommt wieder diese ominöse Goldman-Sachs-Bank ins Spiel.
Da das römische Imperium aber bereits an seine Grenzen gestossen ist, macht es eben wenig Sinn im Top-down-Approach im Stile des Kolonialismus wirtschaftliche Entwicklung von ausserhalb, also beispielsweise von global aufgestellten US-Konzernen, erzwingen zu wollen. Man kann US-amerikanische Mentalität und Arbeitsweise eben nicht so einfach auf nicht anglophone Gebiete mit anderer Mentalität von oben anordnen.
Der multipolare Ansatz ist der, dass wirtschaftliche Entwicklung national betrieben wird. Austausch von Gütern findet in herkömmlicher Weise über Aussenhandel statt. Deswegen auch diese geplante BRICS-Währung. Das ist eine Aussenhandelswährung. Eine weltumspannende Einführung als allgemeines Zahlungsmittel, ähnlich wie der des Euro in der EU, würde ja dem Grundsatz der Multipolarität zuwider laufen.
Multipolarität bedeutet eben kein politisches oder militärisches Bündnis. Der Name sagt es doch schon. Dass man in Europa jedoch von dieser Fixierung auf militärisches Schwarz-Weiss-Denken nicht lassen will oder kann, ist sicher auch ein Grund für diesen Great Reset oder den selbstinszenierten Niedergang. Anders lässt sich diese Denkweise wohl nicht beseitigen.