Korrekt. Das macht mir die WELT symphatisch.
Leider geht aber das Gerücht bei vielen Menschen um, Soziale Netzwerke wären Informationsquellen. Dabei sehe ich sie als Informationsschnipsel. Sie genießen dabei sehr hohes Vertrauen, selbst bei teils extremer Einseitigkeit. Der Königsweg zum Trottel in der Blase ist daher seriöse Informationsquellen zu kappen und durch "gruppendynamisch gesteuerte" Soziale Netze zu ersetzen.
Ich sehe aber noch vorgelagerte Prozesse, die den Weg zu Trotteln in der Blase ebnen - und die sind weniger individueller, eher gesellschaftlicher Natur.
Die WELT hat auch ihren Einschlag, jedoch ist das immerhin noch eine Zeitung, und nicht ein Kommentarbereich, der auf das ganze Blatt erweitert wurde. Man kommt aber wirklich nicht drum herum, auch die Auslandspresse zu lesen.
Für gewisse Dinge sind diese Netzwerke wirklich Informationsquellen. Hat man ein Problem mit einer Programmiersprache, oder mit einem Hobby, so kann man online oftmals schnell Hilfe finden. Aber alles, was wirklich eine journalistische Arbeit verlangt, wird man dort nicht finden. Sowas ist immer noch aufwendig, oder sogar gefährlich. Eine gute wissenschaftliche Publikation herauszugeben ist nicht einfach, wenn ein grosser Teil der Studien reines Füllmaterial zur Karriereförderung ihrer Verfasser ist. Hier die relevanten Aspekte herauszufiltern erfordert Können, aber auch einen enormen Aufwand.Leider geht aber das Gerücht bei vielen Menschen um, Soziale Netzwerke wären Informationsquellen. Dabei sehe ich sie als Informationsschnipsel. Sie genießen dabei sehr hohes Vertrauen, selbst bei teils extremer Einseitigkeit. Der Königsweg zum Trotteln in der Blase ist daher seriöse Informationsquellen zu kappen und durch "gruppendynamisch gesteuerte" Soziale Netze zu ersetzen.
Ich sehe aber noch vorgelagerte Prozesse, die den Weg zu Trotteln in der Blase ebnen - und die sind weniger individueller, eher gesellschaftlicher Natur.
Ihr versteht es immer noch nicht oder, SIE besitzen alles, einfach alles den ganzen verdammten Planeten,
SIE können machen was SIE wollen & wann SIE es wollen !
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John Carpenter - Interview (1988)
Es erfordert mehr als nur Aufwand.
Das ist der zweite Punkt auf den ich hinaus will. Neben der Wahl geeigneter Informationsquellen, benötigt es Urteilsfähigkeit. Und die geht mit einer allgemeinen Verblödung vielen Menschen offenbar verloren.
Ohne Urteilsfähigkeit bin ich sowohl schlechter Analyse, wie auch offener Manipulation hilflos ausgesetzt. Also retten sich die Leute mit mangelnder Urteilsfähigkeit in "vertrauenswürdige" Informationsquellen. Sie ersetzen also eigenes Wissen, durch vertrauen in Wissende, denen sie gute Motive unterstellen. Einer der Gründe, warum immer mehr Menschen radikal irgendwelchen "Gurus" oder "wahrheitsbringenden Netzwerken" vertrauen.
Skeptik ist essenziell wichtig. Absolut korrekt.
Allerdings ist es auch wichtig sie als Prinzip zu verstehen, und nicht als Abwehrmechanismus nur gegen die Argumente, die einem selber nicht gefallen.
Was gäbe ich dafür, wenn Querdenker ihrem Telegrammkanal mit seiner anektodischen Evidenz ähnlich skeptisch gegenüberstehen würden, wie einer offiziellen und voll in der öffentlichen Kritik stehenden Statistik. Und nein, auch mit offiziellen Verlautbarungen wird manipuiert - keine Frage. Das hatten wir beim Zuschlag von Personen mit ungeklärtem Impfstatus zu Ungeimpften, bei der Beurteilung der Intensivbelegung in Bayern und Hamburg. Aber auf Telegramkanälen spielt sich teilweise eine hochpotente Stille Post ab, gewürzt mit offener Parteilichkeit und Manipulation von interressierter Seite. Von Skeptik dann bei diesen Leuten keine Spur!
Also ja, Leute seid skeptisch - aber bitte aus Prinzip und gleichermaßen.
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