Kennt einer von euch noch das Fest ,oder Feiert ihr es gar ?
Hier einige Feuersprüche zur Wintersonnenwendfeier:
Flamme, entzünde uns allen die Herzen,
wirf uns als leuchtende Fackel ins Land!
Aufbruch soll werden aus Elend und Schmerzen,
lodernd, ein einziger Sonnenwendbrand!
Verfasser nicht bekannt
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Sonnenwende, komm und ende
alles Dunkel, mach uns frei!
Wende ab den Schlaf der Satten,
wende ab den Tod der Schatten,
wende ab die Nacht der Träume,
sende Licht in alle Räume!
Karl Schüler
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Zündet die Feuer!
Versteckt nur in Tälern dürfen sie brennen?
Holt sie hervor, ihr sollt euch zum Mal der Flammen bekennen!
Verbrennet die Lüge, die fahl und bleich
die Seele benetzte mit billigem Tand.
Und tragt der Wahrheit Fackel ins Reich!
Zündet die Feuer!
So daß ihr heller leuchtender Schein
die Schlafenden wecke,
bis in die dunkelste Kammer hinein.
In dämmernde Zukunft Schritt für Schritt
Jugend voran!
Ein ganzes Volk faßt dann wieder Tritt.
Zündet die Feuer!
Bald lodern die Flammen in nächtliche Luft
und trotzen dem Dunkel.
Spürt ihr, wie der neue Morgen schon ruft?
Strohfeuer brennt hell
und Reisig lischt schnell.
Zu Asche wird, was so loht.
Doch hat das Holz
noch Mark und Stolz,
dann leuchtet's ins Morgenrot!
Iwolf
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Flamme zum Himmel, Du leuchtende Glut
Funken sprühe in deutschen Blut
Lasset uns das Licht unsere Freiheit springen
Daß unsere Feuer nicht niedersinken !
Flamme zum Himmel durch Dunkel und Nacht
das aus im Traum mein Deutschland erwacht!
Funken sprühe in unserm Blut
Leuchter zum Himmel flammenden Glut !
Verfasser unbekannt
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Und brennt auch das Feuer auf heimlichen Plätzen
in den Mulden und Gräben und hinten im Tal -
es brennt doch nach uralten, heil'gen Gesetzen
und ist uns ein uraltes, heiliges Mal.
Können wir unser Fest auch nicht offen begehen
und feiern es so, wie der Kampf es gebeut,
denn in uns ist Hoffnung, daß nie wird vergehen
der Brauch uns'rer Ahnen auch in künftiger Zeit.
Hoch schlagen zum nächtlichen Himmel die Flammen,
hoch schlagen die Herzen - frei ist unser Sinn.
So wie wir hier stehen: im Kreise zusammen.
so sind wir des werdenden Volkes Beginn.
Aus Österreich, ca. 1936
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Zum Kampfe ruft ihr gegen die Feigen.
Die Flamme wird den Weg euch zeigen.
Hüter der Flamme zu sein ist Mannestum,
Hüter der Zeit zu sein ist Ehre und Ruhm.
Hans Redlich
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Flamme, bei deiner aufleuchtenden Reinheit
schalle das Schwurwort, das nimmer vergeht:
Kampf sei die Losung, bis wieder zur Einheit
Deutschland aus Ketten und Banden ersteht.
Flamme, verzehre die feindliche Schranke,
die heute den Bruder vom Bruder noch trennt !
Eins wollen wir werden in Tat und Gedanke,
Volk, das sich wieder zusammenbekennt !
Flamme, entzünde uns allen die Herzen,
wirf uns als leuchtende Fackeln ins Land !
Aufbruch soll werden aus Elend und Schmerzen,
lodernd, ein einziger Feuerbrand !
Heinrich Anacker
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Die Sonnwendnacht ist ein gar seltsam Ding:
es stehen viel Schemen mit uns im Ring.
Es stehen viel Tote in unseren Reih'n
und starren mit uns in die Glut hinein.
Gefallene Brüder, die einst voll Kraft
und heißem Empfinden gewirkt, geschafft.
Erschlagene, heimatvertrieben, blind,
die roh man gemeuchelt mit Weib und Kind.
Viel Tausend, die einst den Flammen nah,
stehn still nun ums Feuer und sind mit da.
Ihr könnt sie nicht sehen, ihr hört sie nicht ...
Oh, Schemen und Schatten sind viele im Ring,
und jeder von ihnen am Leben hing.
Und jeder - wie wir - einst ein Kämpfer hart
für Volkstum und Heimat und Väterart.
Denn was sie gewesen, das sind nun wir,
wir sind die Erben. - Wir stehen hier
gemeinsam mit ihnen zur Sonnwendnacht
im Ring um das Feuer und halten Wacht.
Joseph Hieß
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Brandhelle loht!
Mord, Haß und Tod,
sie recken ob der Erde
zu grauser Drohgebärde,
daß niemals Friede werde,
Schwurhände blutigrot.
Was Frost und Leid!
Mich brennt ein Eid.
Der glüht wie Feuersbrände
durch Schwert und Herz und Hände. -
Es ende drum, wie's ende -
Deutschland, ich bin bereit.
Walter Flex
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Naht in Ehrfurcht, naht in Andacht,
und was unhold, bleibe ferne.
Unsre Zeugen sind die Asen,
stummer Wald und stille Stern'.
Und mag auch die sonnenlose,
dunkle Zeit sich dunkler trüben;
treu der Lehre - treu der Sitte
laßt den Väterbrauch uns üben!
Friedrich Wilhelm Weber
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Wer je die Flamme umschritt,
bleibe der Flamme Trabant!
Wie er auch wandert und kreist:
bis zum letzten Atemschluß.
Frieden wirst du nie erkämpfen.
Dennoch! Schmück dir Schwert und Schmerz
hin und wieder mit Aurikeln
und bekränze auch dein Herz.
Detlev von Liliencron
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An meines Volkes Wohl zu denken
und nicht zu rasten, nicht zu ruh'n,
in meines Volkes Nöte mich versenken,
es zu befrei'n, auf gute Bahnen es zu lenken,
ihm meine Kraft, mein ganzes Sein ihm schenken.
Solang ich lebe, will ich's tun.
Bogislav von Selchow
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Brenne Fackel! Leuchte Flamme !
Geh von Hand zu Hand.
Trag den Glauben, trag die Treue
weiter durch das Land.
Vater, gib dem Sohn sie weiter,
Mutter deiner Maid !
Daß der Glauben und die Treue
leuchten durch die Zeit !
Die Flamme lodre durch den Rauch,
Begeht den alten heiligen Brauch,
So wird das Herz erhoben.
Die Flamme reinigt sich von Rauch,
So reinig' unsern Glauben;
Dein Lich, wer kann es rauben!
das m.M. nach absolut beste smile.gif :
So standen in grauer Vorzeit die Ahnen,
so stand einst die Jugend auf nächtlicher Fahrt.
So stehen wir heute - ein einziges Mahnen -
fest und geschlossen ums Feuer geschart.
Wir öffnen die Herzen, wir heben die Hände,
wir grüßen des Jahres fruchtbringende Wende,
wir grüßen des Lichtes gesegneten Lauf:
Sonnwendfeuer flamm auf nun, flamm auf !
Johann Wolfgang von Goethe
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Friedrich Ludwig Jahn:"Solange unser Volk noch in Treue an seiner Väter Brauch festhält, solange von den deutschen Bergen der Feuerschein zur Mittsommers- und Mittwinterszeit ins deutsche Land hineinleuchtet, solange glüht auch noch der Funke der Begeisterung, der, wenn des Volkes Not am höchsten gestiegen, entfacht, gewiß zur mächtigen Flamme werden wird, in der die Verräter, Dränger und Fälscher unseres Volkstums ein wohlverdientes Ende finden."