Zitat von
Haspelbein
Ich würde sagen, die meisten Medien haben eine Grundeinstellung, selbst wenn es nur der Aspekt der wirtschaftlichen Verwendbarkeit eines Wirtschaftsmagazins ist, aber eben genauso Alternativmedien, da sie sich praktisch per Definition im Gegensatz zu den etablierten Medien positionieren.
Um ehrlich zu sein, kann ich nicht sagen, ob das Verständnis für das kritische Lesen abgenommen, oder die Komplexität der Angebote schlicht zugenommen hat. Früher wusste man genau, wofür Spiegel, Bild oder FAZ standen, da der politische Kontext gut definiert war.
Wenn ich mit meinem Spiegel-lesenden Onkel diskutiere, so hat er den Wandel des Spiegels nicht mitbekommen, und versteht nicht, warum man die Inhalte anders einschätzen muss, da er eben nicht mehr regierungskritisch ist. Ebenso hat der Kampf gegen Rechts das Bild verzerrt, da eine jegliche Kritik am Staate selbst, zumindest über eine milde Reform hinausgehend, praktisch als Unterwanderung des Bollwerkes aufgefasst wird, das sich gegen die rechte Flut stemmt. Wenn man einfach keine Meinung hat, so ist es auch schon ein Verrat. (“White silence is violence!”)
Das kann ich nicht beurteilen, bin mir jedoch sicher, dass die Reaktion auf Beiträge in den sozialen Medien eher emotionaler Natur ist, wie in dem Eingangsbeitrag verlinkten Artikel ja deutlich wird. Eine einfache logische Analyse hätte ausgereicht, um die Behauptungen als unwahr zu entlarven. Das geschah jedoch nur sehr begrenzt oder sehr spät.