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Ich halte auch kürzere Wanderungen von "Völkern" von 100-200 km für wenig wahrscheinlich.
Welches einschneidende kurzfristig eintretende Ereignis könnte die ganze Bevölkerung
einer Region veranlassen als Kollektiv seine Heimat zu verlassen mit ungewissem Ziel?
Mir fällt dazu kein einleuchtendes Szenario ein. Vllt eine flächendeckende und ständige Überflutung
bisheriger Siedlungsgebiete.. Dann werden die Betroffenen das nächst sichere Gelände aufsuchen
und sich dorten einrichten, soweit nicht schon vorher ertrunken .
Anhaltende Dürren mit monströsen Ausmaßen können wohl zur Abwanderung führen
doch wohin? Fruchtbare Ländereien waren schon längst besiedelt und gut verteidigt.
Blieb also nichts anderes übrig das man sich als Tagelöhner verdingte
oder als Magd für ein paar Bissen mit Außenseiterstatus. Nur die schiere Not
konnte solche Auswanderer dazu bringen die Gemeinschaft, ihren Clan zu verlassen.
Der Großteil der Bewohner jedoch verblieb auf der Scholle. Die Ernte brachte zwar
wenig ein und man darbte aber harrte aus und hoffte auf bessere Zeiten.
Stellten sich diese nicht ein blieb für Jene die noch nicht verhungert waren
nur der Gang ca 50 km zum nächsten Urwald um dort den Baumbestand zu roden
und neues Ackerland zu gewinnen mit viel Müh, Schweiß + Entbehrung.
Doch ganze "Völker" (besser Interessensgemeinschaften) wanderten von A nach B
in einer konsequenten Bewegungsrichtung auf der Suche nach einer neuen Heimat
halte ich glatt für Humbug, die Erzählung von einer 'germanischen Völkerwanderung'
für einen Mythos und eine Fantasie von größenwahnsinnigen Rassenromantikern.!
Geändert von Diskurti (23.01.2019 um 23:28 Uhr)
Kein schlechter Einwand.
Wenn sie schon als Volk wanderten mit dem Wunsch nach einer neuen Heimat dann zogen
sie sicherlich für eine Vision von schöneren Lebensumständen in Richtung Westen/Süden.
Doch wie verhielten sie sich unterwegs? Wovon ernährten siesich, wie überstanden sie den Winter,
wie kamen sie mit der ansässigen Bevölkerung aus, wie haben sie die großen Entfernungen überwunden,,?
Die nomadische Lebensweise war den Germanen eigentlich fremd. Das waren sesshafte Bauernnaturen.
Nomadentum gab es in den Steppen Asiens und Afrikas. Dafür ist das Kamel das perfekte Trag- + Reittier.
Pferde eignen sich viel schlechter dazu weil sie viel anspruchsvoller sind.
Viehherden waren sicherlich am Tross beteiligt doch nur beschränkt nicht extensiv
denn vorhandene Weidegebiete befanden sich schon längst im Gebrauch von Ansässigen.
Raubzüge bedeuteten ständige Kämpfe und einen riesigen Aufwand
weil sich die Betroffenen wehrten. Ganz schlecht für Wanderung!
Da hast Du ganz Recht. Wir sind auf die Erzählung antiker Geschichtsschreibung angewiesenDu solltest die Jahreszahlen wann die Völker gewandert sind und wann nicht, nicht als absolute Werte betrachten, sondern lediglich als Anhaltspunkte für diese Ereignisse. Denn Fakt ist, dass die heutigen Geschichtsschreiber nicht dabei waren, sondern ihr Wissen aus Spuren, Fragmente und vielen anderen Schnipseln ermitteln müssen
welche sicherlich eine Menge dazu fantasiert haben je nach Auftrag und Parteinahme.
Artefakte sind äußerst spärlich und wir können nur Vermutungen äußern
und das Allermeiste verbleibt als Legende bzw Mythos. , .
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