Was soll mit Sarrazin werden?

[Affenpriester]

Der kann doch einen Bestseller schreiben ... vielleicht über die SPD. Der wirds schon überleben und es sich zum Ziel machen, diesen Sozis noch gewaltig eins reinzudrücken. Der fühlt sich ungerecht behandelt und von Leuten vor die Wölfe geworfen, die eigentlich seine Kameraden oder Genossen sein sollten. Verraten und verkauft ... von dem werden wir noch einiges hören und lesen.
Der schaut sich seine Partei an, wer da grad das Sagen hat und wie man abgerutscht ist ... er sieht die Inkompetenz auch und wird sich fragen, "Und mich werfen die raus, hallo?". Da kommt noch bissl was.

[John Donne]

Der kann doch einen Bestseller schreiben ... vielleicht über die SPD. Der wirds schon überleben und es sich zum Ziel machen, diesen Sozis noch gewaltig eins reinzudrücken. Der fühlt sich ungerecht behandelt und von Leuten vor die Wölfe geworfen, die eigentlich seine Kameraden oder Genossen sein sollten. Verraten und verkauft ... von dem werden wir noch einiges hören und lesen.
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Sarrazin geht es m.E. durchaus um eine andere, bessere SPD. Der Absturz der SPD, der mittlerweile das historisch schlechte Ergebnis der letzten Bundestagswahl mit gut 20% als Traumergebnis aus der gute alten Zeit vorkommen muß, hat ja vor allem etwas mit der Entfremdung der SPD von ihrer klassischen Klientel zu tun, den Arbeitnehmern mit unterem und mittlerem Einkommen. Letztlich ein Kampf der SPD gegen die Realität. Am Ende gewinnt stets die Realität. Da muß Sarrazin gar nichts "reindrücken", die SPD zuerlegt sich schlicht selbst.
Sarrazin ist bald 75 und hat seine Schäfchen im Trockenen. Seine Partei ist über 150 und schadet sich seit Jahren in erster Linie durch konsequente Realitätsflucht selbst. Boten des Tasächlichen wie Sarrazin sind da eben auch und gerade in er eignen Partei in ihrer real existierenden Realitätsflucht nicht wohlgelitten. Und nach der nächsten Bundestagswahl schauen sie wieder bedröppelt in die Kamera (von Stegners Dauerfleppe abgesehen, der sieht halt immer so aus) und erkären, daß sie das Wählervotum verstanden haben, aber unfair finden; immerhin hätten sie die richtige Politik gemacht, im Wahlkampf wie Berserker gekämpft, nur der Wähler wisse da eben nicht zu honorieren. Da muß der Wähler der SPD eben den Gefallen tut, den Spielraum für Fehlinterpretationen zu minimieren.