Heute also wieder der Gedenktag des hl. Valentin von Terni, Schutzpatrons der Floristen, Pralinenfabrikanten und Geschenkbuchverlage. Er erinnert uns an den Wert der Zweisamkeit, wie nach ihm kaum ein anderer. Mal abgesehen von Meister Eckhart: "Die Form kann nicht ohne Stoff sein, wie der Mann nicht ohne Frau" (Lateinische Werke, Stuttgart 1936 ff., Bd. I, S. 204 [Expositio libri Genesis, n. 24]). Der Mann als Form, die Frau als Stoff...
Ach ja: Kleider kann man übrigens auch schenken (Achtung: Immer nach der aktuellen Konfektionsgröße fragen!).
Obwohl: Mittlerweile gibt es ja dieses Internet. Ihr kennt das ja, es macht so einige Dinge leichter. Andere wiederum schwerer, aber das ist jetzt nicht das Thema. Im Internet kann man nämlich ruckzuck Grußkarten gestalten und versenden oder irgendwelche blinkenden Blumensträuße oder Herzen oder sonstwas. Happy Valentine! Schon kann man(n) wieder zur Tagesordnung übergehen und hat der Valentinsindustrie ein Schnippchen geschlagen. Und auch noch Geld gespart! Andererseits hängt mittlerweile jeder nullkommafünfte oder zweite Arbeitsplatz davon ab, also sollte man sich also nicht so haben und auch nicht lumpen lassen.
Daß Valentin heute als Patron der Liebenden oder der Liebe oder der Beziehungspartner, Lebensabschnittsgefährten, eigentragenen Clubmitglieder oder polyamoren Gemeinschaften gehandelt wird, liegt daran, daß man ihn jahrhundertelang um Fürbitte für eine gute Verlobung anrief. Den Zusammenhang bekommt man hin, ich hab das in sieben Schritten geschafft, Ihr schafft das auch. Daß daraus jedoch ein quasinotorischer Grußkartenmarathon wurde, der irgendwann Mitte Januar beginnt, belegt sehr schön, daß Valentin völlig zu Recht auch aus einem anderen Grund angerufen wird:
Bei Wahnsinn.