So ein Quatsch!
Alles in einen Topf und dann umgerührt! Erstens ist der Begriff "Fertilität" schon mal falsch, und dann stimmen auch die anderen genannten Faktoren nicht.
Die Reproduktionsraten sind seit Jahrhunderten ziemlich direkt an die Industrialisierung und den allgemeinen wirtschaftlichen und sozialen Wohlstand gekoppelt. Zudem wirkt die allgemeine Bildung noch ein bisschen hinein, aber einer der wichtigsten Gründe (mal ganz abgesehen von den Fortschritten der Medizin) ist vor allem die Intensität der Arbeit.
Um es mal auf sehr volkstümliche und pointierte Weise zu formulieren: In den hochentwickelten Industrieländern sinken Papa und Mama abends todmüde ins Bett, während Herr und Frau Neger nach einem sehr erholsamen Tag vor der Hütte immer noch genug Dampf haben, um sich intensiv der (zweit)schönsten Nebensache der Welt zu widmen.
Was wir an Rückgang der Reproduktionsraten in Deutschland erleben, ist genauso in allen anderen Industriestaaten zu beobachten, allen voran Japan. Japan vergreist am schnellsten von allen hochindustrialisierten Ländern.
China hat als einziges Land in der Gruppe der Aufsteigerstaaten dieses Problem frühzeitig erkannt und mit der Ein-Kind-Politik gegengesteuert. Das Risiko einer sehr schnellen Überalterung der Gesellschaft ist dabei zwar sehr hoch, kann aber bei rechtzeitigen Weichenstellungen gemildert werden (bessere Aufteilung der Arbeit, Flexibilität des Renteneinstrittsalter, usw.).
Übrigens ist sogar die Zahlengrundlage im verlinkten N24-Artikel falsch. Die Neger haben sich nicht vervierfacht (allerdings ist im Artikel keine Zeitspanne für den Vergleich angegeben), sondern verfünffacht:
1960 = 200 Millionen
2010 = 1.000 Millionen
= Faktor 5 (jederzeit anhand von Statistiken - WHO, IWF usw. - nachprüfbar).