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Thema: Von den USA/Republikanern angestrebte Steuerreform und Auswirkungen auf Deutschland

  1. #41
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    Standard AW: Von den USA/Republikanern angestrebte Steuerreform und Auswirkungen auf Deutschland

    Zitat Zitat von Wolfger von Leginfeld Beitrag anzeigen
    Eben, deshalb setze ich weiter auf gut geführte Unternehmen, die mehr wert sind als sie kosten. Sachwerte sind für mich sowieso ein MUSS.

    Nur frage ich mich abseits der Börse halt wie Trump sich das so vorstellt. Einfach so einen Handelsvertrag kündigen. Lassen sich die Chinesen (und andere) das gefallen? Was ist dann so ein Vertrag überhaupt noch wert? Alle 4 Jahre kündigen nach Lust und Laune?
    Ich glaube eher, das es Klauseln über Nachverhandlungen geben wird, wie es heute ja schon tlw. gehandhabt wird.

    Es ist nämlich eine Sache, den teilweise protektionistischen Markt Chinas aufzubrechen, d.h den Vertrag zu konkretisieren, da unterstütze ich Trump, aber sich selbst nur die Rosinen rauszupicken und sich quasi auch vor der besseren, nicht nur billigeren Konkurrrenz, Produkten zu schützen, ja da werden wir sehen wie die "Welt", nicht nur Deutschland/EU reagiert. Denn die BRD und andere Exportländer der EU finanzieren ja auch die halbe EU mit.
    Das ist bisher noch offen. Mir scheint es Trump vor allem darum zu gehen, den Zugang zu den US-Märkten nicht mehr unter Preis zu verkaufen, denn wenn man sich mal die Schwellenländer an schaut, dann gibt es dort Marktzugangshemmnisse in großem Umfang, selbst wollen aber alle die Rechtssicherheit in den USA nebst freiem Export dort hin. So gehts auch nicht.

    Wenn es in reinem Protektionismus mündet, schießt sich Trump sich nur selbst ab, das bringt keine Arbeitsplätze. Sollte er als Geschäftsmann wissen. Wäre auch nicht Vorteilhaft, wenn die längst überfällige Korrektur der Weltwirtschaft in seiner Amtszeit begönne.

  2. #42
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    Standard AW: Von den USA/Republikanern angestrebte Steuerreform und Auswirkungen auf Deutschland

    Die geplante Steuerreform Detaillierter:
    Niedrigerer Steuersatz auf Unternehmensgewinne. Der aktuelle Steuersatz von 35% ist der höchste unter allen Industrieländern. Die Republikaner im Repräsentantenhaus und die Trump-Regierung planen, diesen Steuersatz zu halbieren, wodurch man eine Verlagerung des Kapitals aus den Bereichen Immobilien, nicht eingetragene Unternehmen und ausländische Beteiligungen in Richtung Unternehmensinvestitionen erreichen könnte.

    Gegenwärtig entfallen 2% des BIP auf Einnahmen aus der Körperschaftssteuer. Nach der geplanten Steuersenkung würden diese Einnahmen auf der Grundlage der heutigen wirtschaftlichen Situation auf etwa 1% des BIP oder 190 Mrd. $ pro Jahr sinken. Der daraus resultierende Anstieg der Investitionen würde das Wachstum ankurbeln und den Einnahmenverlust verringern. Die Republikaner im Kongress, die eine aufkommensneutrale Steuerreform vorziehen, würden dennoch vor einer Herausforderung stehen.

    Gewinne rückführen

    Territoriales Steuersystem für die ausländischen Tochtergesellschaften amerikanischer Unternehmen. Nirgendwo sonst in den Industrieländern ausser in den USA unterliegen die rückgeführten Gewinne ausländischer Tochtergesellschaften dem vollen einheimischen Steuersatz (unter Berücksichtigung der im Ausland entrichteten Steuern). So bezahlt eine US-Gesellschaft, die in Irland einen Gewinn erwirtschaftet, 12% Steuern an den Staat Irland, und sie müsste in den USA zusätzlich 23% auf sämtliche rückgeführten Gewinne bezahlen. Wenig überraschend entscheiden sich US-Unternehmen, ihre Gewinne im Ausland zu horten.

    Die Einführung eines territorialen Steuersystems würde die Investitionen in den USA steigen lassen und damit Produktivität und Wachstum ankurbeln. Der Vorschlag sieht vor, dass sämtliche von US-Unternehmen im Ausland erwirtschafteten künftigen Gewinne ohne zusätzliche Steuern rückgeführt werden könnten. Die zuvor im Ausland angehäuften Gewinne im Ausmass von 2,1 Bio. $ würden einer einmaligen Steuer von etwa 10% unterliegen, die über mehrere Jahre bezahlt werden kann.

    Wann ist ein Kredit ein neuer Kredit?

    Cashflow-Unternehmenssteuer. Dies bedeutet zweierlei: Sie erlaubt Unternehmen, sämtliche Investitionen in Anlagen und Ausrüstung sofort geltend zu machen, statt die Kosten über Jahre verteilt abzuschreiben, und sie bedeutet die Beseitigung der Abzugsfähigkeit der Zinskosten für neu aufgenommene Schulden. Damit würde man die Gefahr aufgrund hoher Schuldenquoten senken sowie Schulden und Eigenkapital auf eine gleichwertige Basis stellen.

    Ich bezweifle, dass der Kongress diese Reform tatsächlich umsetzen wird, wenn es an die operativen Details geht. Wann ist ein Kredit ein neuer Kredit und wann lediglich die Fortsetzung einer bestehenden Kreditlinie? Was passiert, wenn die Unternehmen dazu übergehen, Betriebsmittel nicht mehr durch Kredite zu finanzieren, sondern über Leasing?

    Neues Regime an der Grenze

    Steuerlicher Grenzausgleich. Anders als in den meisten anderen Ländern gibt es in den USA keine Mehrwertsteuer. Der steuerliche Grenzausgleich würde den USA den internationalen Vorteil einer Mehrwertsteuer bieten, ohne dass diese Steuer auf nationale Transaktionen erhoben werden müsste.

    Und so würde es funktionieren: Unternehmen, die Waren importieren, dürften die Importkosten bei der Berechnung ihres zu versteuernden Gewinns nicht mehr absetzen. Bei einem Körperschaftssteuersatz von 20% käme dies einer Einfuhrsteuer von 20% gleich. Unternehmen, die Waren exportieren, könnten die Einnahmen aus den Exporten von den steuerpflichtigen Einkünften abziehen, was also einer Exportsubvention im Ausmass von 20% entspricht.

    Obwohl es so aussieht, als würde man damit Importe senken und Exporte steigern, wird dies nicht eintreten. Wie jeder Studierende der Wirtschaftswissenschaften lernt, ist die Handelsbilanz abhängig von der Differenz zwischen inländischen Ersparnissen und inländischen Investitionen. Da der steuerliche Grenzausgleich nichts an Ersparnissen und Investitionen ändert, würde es auch keine Veränderungen bei Importen und Exporten geben. Vielmehr würden die geänderten Steuern auf Einfuhren und Ausfuhren zu einem Anstieg des Dollarkurses führen, der die direkten Auswirkungen der Veränderungen des steuerlichen Grenzausgleichs kompensiert.

    Aufwertung des Dollars

    Konkreter heisst das: Wird der steuerliche Grenzausgleich eingeführt, wird der Dollar im Vergleich zu anderen Währungen 25% steigen. Ein Anstieg des Dollars von 25% verringert die Importkosten 20% (gerade genug, um den Anstieg der Importkosten aufgrund der 20%igen Steuer auszugleichen) und erhöht die Preise der US-Exporte für ausländische Käufer (gerade genug, um die implizite 20%ige Subvention auszugleichen).

    Wenn dieser steuerliche Grenzausgleich keine Verbesserung der US-Handelsbilanz zur Folge hat, stellt sich die Frage, warum die Republikaner im Kongress trotzdem darauf aus sind, diese Regelungen einzuführen. Der wahre Grund besteht darin, dass damit die Steuereinnahmen erheblich steigen würden, ohne die Verbraucher oder die Hersteller in den USA zu belasten. Derzeit liegt der Anteil der Importe am BIP bei 15% und derjenige der Exporte bei 12%. Angesichts der Differenz von 3% des BIP steigern die 20%ige Importsteuer sowie die 20%igen Exportsubventionen das BIP netto 0,6%, was derzeit einem Wert von 120 Mrd. $ pro Jahr entspricht.

    Der steuerliche Grenzausgleich finanziert somit etwa zwei Drittel der Kosten von 190 Mrd. $, die durch die Senkung der Körperschaftssteuer entstehen, und einen noch höheren Anteil, wenn man die günstigen Auswirkungen dieses geringeren Unternehmenssteuersatzes auf das Wachstum berücksichtigt. Und weil es nicht zu Veränderungen der von den amerikanischen Verbrauchern zu bezahlenden Preise oder der Einnahmen der amerikanischen Exporteure kommt, wird diese Steuer von ausländischen Herstellern getragen, die aufgrund der Aufwertung des Dollars in ihrer eigenen Währung weniger für die Exporte in die USA bekommen.

    Widerstand der Importeure

    Gegen diesen steuerlichen Grenzausgleich besteht erheblicher Widerstand aufseiten der Importeure, weil sie nicht davon überzeugt sind, dass sich der Dollar in ausreichendem Masse aufwerten wird, um ihre höhere implizite Einfuhrsteuer auszugleichen. Doch die Aussicht, über 100 Mrd. $ jährlich einzunehmen, ohne die amerikanischen Verbraucher oder Hersteller zu belasten, wird den Kongress motivieren, diesen Aspekt des Gesamtplans voranzutreiben.

    Die diesjährige Gesetzgebung bringt die erste grössere Reform des amerikanischen Steuersystems seit drei Jahrzehnten mit sich. Mit ihrer Umsetzung wird ein günstigeres und stärker wettbewerbsorientiertes steuerliches Rahmenwerk für amerikanische Unternehmen geschaffen.
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  3. #43
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    Standard AW: Von den USA/Republikanern angestrebte Steuerreform und Auswirkungen auf Deutschland

    Zitat Zitat von Dragus Beitrag anzeigen
    Ich habe den Artikel nur quer gelesen, ist ja doch etwas lang. Sicher sind die Kosten der Verwaltung für sich genommen schon ein wichtiger Standortfaktor und Steuer- und Abgabenfinanziert. Was mich viel mehr stört als die Kostenstruktur ist die Regelungsdichte und deren Einfluss auf Kleinselbständige und Mittelstand, Startups im universitären Bereich. Großunternehmen liegen in der Steuerlast effektiv wohl so um 35% und haben wegen der Skaleneffekte ihre Fachleute im Umgang mit der Verwaltung/Steuerrecht/Regulierungen. Wer sich das nicht leisten kann, für den ist die Anzahl der Regelungen für den normalen Arbeitsablauf, von der Entfernung der Toilette über die Dicke von Türzargen bis hin zur Frage rechtlicher Details in Arbeitsverträgen, Entsorgungsvorschriften, bei Startups noch die Fragen der Zulässigkeit bestimmter Forschungen mit Sonderauflagen, derart dicht, das man sich bereits staatlicher Willkür ausgesetzt fühlt. Kontrolleure, die Verstöße finden wollen, finden diese aufgrund der kaum überblickbaren Anzahl an Vorschriften, sofern man eben selbst keine Experten beschäftigt, was sich Kleinunternehmen nicht leisten können. Da kümmert dann weniger die Kostenstruktur der Verwaltung, sondern die Kosten für die Abdeckung aller Vorschriften im Betriebsablauf. In einigen Bereichen haben sich schon Korruption und Parallelstrukturen gebildet, in denen Kontrolleure entweder Schmiergelder kassieren oder über Rechtsverstöße hinweg sehen, so lange keine politische Weisung kommt, bei genau diesem einen Betrieb genau hin zu sehen. Im Prinzip wird die Verwaltung damit zum Werkzeug der Politik, politisches Wohlgefallen zu erzwingen, es könnte ja sonst zu einer "Sonderprüfung" kommen und das erstreckt sich nicht nur auf Steuererklärungen. Ein Teil des vorauseilenden Gehorsams gegenüber der immer intensiveren Umverteilungspolitik und immer schwereren Eingriffe in die unternehmerische Freiheit sehe ich hier begründet. Einzig Groß- und multinationale Unternehmen verfügen über das notwendige Expertenwissen, Finanzstärke und Druckpotential, sich in gewissem Umfang gegen politisch bedingte Gängelung durch lokale- oder Landespolitik wehren zu können. Aber selbst diese sind dazu über gegangen, besser zu schweigen als zu kritisieren, setzen lieber auf Kapitalexport und warten ab, wie lange sich die Produktion noch lohnt statt gestaltend in die Meinungsbildung ein zu greifen und sich zur Zielscheibe zu machen. Man verbändelt sich zusehends mit dem Staat, auch das ein Effekt der wachsenden Staatsquote.

    Das mit der unberechenbaren Politik habe ich persönlich mitbekommen. Als ich aus meinem ersten Beruf aus stieg und mich selbstständig machte, arbeitete ich auf eigene Rechnung als Daytrader. Unter Schröder halbierte sich plötzlich mein Steuersatz, ein paar Jahre später verdoppelte er sich wieder, dann kam die Abgeltungssteuer, die Steuern halbierten sich zwar, sollten aber von den Banken für jedes Gewinngeschäft automatisch abgeführt werden, bei Verlustgeschäften aber nicht gegengerechnet werden. Das führt zu einem beständigen Kapitalabfluss, so das bei geringer Kapitalbasis sehr schnell die Handelsaktivität erlahmt. Darüber hinaus hält man öfter einen Grundbestand, den man mal auf stockt, mal ab baut. Da muss dann der genaue zeitliche Ablauf berücksichtigt werden. Damit wurde die Handelssoftware plötzlich nutzlos, da sie die neuen Anforderungen nicht abbilden konnte. Das war 2008. Mitte des Jahres entschloss ich mich dann endgültig zu emigrieren. Noch einen Monat vor inkraft treten des Gesetzes 2009 teilte mir meine Hausbank auf Nachfrage mit, sie wisse selbst nicht, wie sie das neue Gesetz zur Abgeltungssteuer bei Wertpapiergeschäften von Privatkunden abbilden könne, ohne Steuerrecht zu verletzen. Für intensive Händler konstruierten sie eine interne Lösung, die einen wöchentlich geglätteten Durchschnitt aus Gewinnen und Verlusten bildet und nur den noch verbleibenden Gewinn ab führt, aber ob das vom Finanzamt akzeptiert würde, wisse sie nicht, man verfüge auch über keine Software, die den Kunden aktuell ermöglichte, die Richtigkeit der bankinternen Daten zu überprüfen.

    Da fühlt man sich wie in einem Entwicklungsland. Wird man zur Zielscheibe, wenn irgend ein Fachbeamter im Finanzministerium einen schlechten Tag hat, ist man erledigt. Die Großen betrifft das nicht, die haben natürlich ihre internen Lösungen in entsprechenden Fachgremien mit dem Finanzministerium vorher ausgehandelt. Große Softwarehäuser entwickeln da auf die schnelle keine Produkte für den Nieschenmarkt Deutschland. also so gehts nicht.

    Inzwischen habe ich mich aus dem Geschäft zurück gezogen, aber die letzten Jahre im Ausland waren sehr beruhigend, der Überblick über die eigenen Geschäfte gegeben, die Steuererklärung erfrischend einfach.
    Ja, die Staatsquote geht Hand in Hand mit der Bürokratieerweiterung. Weil sich die Minister Paläste wünschen, und einen möglichst großen Mitarbeiterstab. Von diesen Links hier [Links nur für registrierte Nutzer] habe ich irgendwann noch einen zweiten gefunden, der die Bürokratiekosten der drei Länder Österreich, Schweiz und Deutschland vergleicht. Die Schweiz ist dabei ein Vorzeigeland, weil sie mit einem Minimum an Steuern und Bürokratie ein Maximum an Infrastruktur produziert. Die meisten Regierungen auf unserem Planeten haben ihre Aufgabe nicht erkannt, die sie eigentlich haben sollten: Eine funktionierende Infrastruktur zur Entwicklung der Bevölkerung aufzubauen und zu erhalten. Stattdessen verhalten sie sich meistens wie Fürsten oder Könige aus dem 16. Jahrhundert. Niskanen hat das mal beschrieben, hier ein Zeitungsausschnitt aus der FAZ von 2003, als man die Zeitung noch lesen konnte:

    F.A.Z. 23.2.2003: Bürokraten vermehren sich unablässig
    Schon jetzt verfügt die Europäische Kommission über fast 22.000 Dauerplanstellen. 1994 waren es erst 18.000 Beamte, die Tendenz ist weiter steigend. In den kommenden Jahren sollen 3.500 Beamte aus den mittel- und osteuropäischen Beitrittsländern eingestellt werden.
    Begründungen zum Wachsen von Bürokratien lassen sich immer finden. Muß das so sein?
    Namhafte Ökonomen haben sich mit dieser Frage beschäftigt, doch der erste Wissenschaftler, der sich damit auseinander gesetzt hat, war Historiker und lehrte in Malaysia: Cyril Northcote Parkinson. Er beschäftigte sich mit der Beobachtung von 1914 - 1928 in der britischen Marine. In der Zeit hatte sie zwar 2/3 ihrer Schiffe und 1/3 ihrer Mannschaft abgespeckt, die Zahl der "Admiralty officials", der Verantwortlichen in der Verwaltung, war jedoch gleichzeitig um 80% gestiegen. Selbstironisch führte er es auf ein Gesetz zurück, das er nach sich benannte: Arbeit dehnt sich automatisch so aus, daß sie die verfügbare Zeit - oder auch jede andere Ressource - voll ausnutzt. "Führungskräfte wollen möglichst viele Anhänger haben, nicht Rivalen". "Führungskräfte geben einander Arbeit". Dies vor Augen zu haben heißt, unnötigen Respekt abzustreifen. Es sollte Politiker ermuntern, Verwaltungsreformen auch dann durchzuziehen, wenn sie auf Gegenwehr stoßen. Wie andere Menschen betreiben Bürokraten "Nutzenmaximierung" unter Nebenbedingungen. Das ist die Verhaltensannahme der neoklassischen Theorie, nach der Menschen in einem gegebenen Ziel-Mittel-Zusammenhang danach streben, für sich die jeweils beste Lösung zu erzielen. Welche Argumente enthält die Nutzenfunktion , was dem Bürokraten Glückseligkeit verschafft? Nach Niskanen ist es zwar nicht ausgeschlossen, daß Bürokraten ihren Job als Dienst der Öffentlichkeit verstehen. Doch wäre es unvorsichtig, nicht davon auszugehen, daß sie dabei nach einem möglichst großen Budget und Stab streben, weil davon ihr Gehalt, ihr Ruf, ihre Macht und ihr Einfluß abhängen - und diese zu steigern wäre wohl nach ihrem Geschmack. Nationale oder supranationale Bürokratien sind nicht dem Wettbewerb ausgesetzt, sie verfolgen kein Erwerbsziel. Daraus ergeben sich Ineffizienzen in der Produktion des Angebots und der Zuteilung auf die Nachfrage - und Nutzniesser sind die Bürokraten selbst.
    Der Ausweg liegt in klaren Weisungen, strikter Kontrolle, geeigneten Anreizsystemen. Niskanen schlägt vor, die Konkurrenz in und zwischen Behörden zu fördern: Mehr Wettbewerb ist nicht nur das beste Entmachtungsinstrument, sondern weist auch den direkten Weg zur Disziplin. Das setzt jedoch den politischen Willen voraus, doch das ist ein anderes Problem.

    Wenn du dich selbständig machst, bekommst du nicht nur einen Haufen Papierkram von den Behörden zu erledigen, sondern zunächst auch alle faulen Kunden, die niemand mehr bedient. So erging mir das jedenfalls, kein prickelnder Zustand, zumal meine potentiellen Kunden reihenweise zumachten oder ins Ausland abwanderten. Ich habe damals den Absprung ins Ausland verpasst; die Familie ist eben in Deutschland, und so waren es nur wochenweise Einsätze in Bulgarien oder Tunesien. Heute bediene ich nur noch Kunden, von denen ich weiß, dass sie bezahlen. Die letzten zwei Neukunden ließen mich monatelang hängen, ich hatte bei dem einen eine Maschine von 12.000 € verkauft, eingearbeitet, ... Letztendlich haben sie dann doch wenigstens bezahlt.

  4. #44
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    Standard AW: Von den USA/Republikanern angestrebte Steuerreform und Auswirkungen auf Deutschland

    Zitat Zitat von Dragus Beitrag anzeigen
    Mir scheint es Trump vor allem darum zu gehen, den Zugang zu den US-Märkten nicht mehr unter Preis zu verkaufen, denn wenn man sich mal die Schwellenländer an schaut, dann gibt es dort Marktzugangshemmnisse in großem Umfang, selbst wollen aber alle die Rechtssicherheit in den USA nebst freiem Export dort hin. So gehts auch nicht.

    Wenn es in reinem Protektionismus mündet, schießt sich Trump sich nur selbst ab, das bringt keine Arbeitsplätze. Sollte er als Geschäftsmann wissen. Wäre auch nicht Vorteilhaft, wenn die längst überfällige Korrektur der Weltwirtschaft in seiner Amtszeit begönne.
    Er wird letztendlich die Steuern, Bürokratiekosten, .. auf eigene Produktionsprozesse verringern müssen, um den Inlandskreislauf wieder zu beleben. Die fehlenden Steuereinnahmen muss er zunächst kompensieren, das einfachste wäre, die Konsumsteuern zu erhöhen. Mit den Gewerkschaften sich anzulegen und die starren Tarife abzuschaffen gäbe einen gewaltigen Aufruhr, das wird er nicht machen. Aber einen zweiten Lohnsektor einzuführen, wie es diesen in Spanien gibt, kann ich mir schon vorstellen.

  5. #45
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    Standard AW: Von den USA/Republikanern angestrebte Steuerreform und Auswirkungen auf Deutschland

    Zitat Zitat von Rikimer Beitrag anzeigen
    Wem die Argumente ausgehen, dem bleibt nur noch das Pöbeln übrig, nicht wahr ABAS?
    Da muss ich ABAS in Schutz nehmen. Der Forist Neu steht auf der Seite der Reichen und Ausbeuter und sein Feindbild ist der Sozialstaat. Dahingehend vertritt er eine renitente Meinung, und so erübrigt sich jede Diskussion mit ihm.

    Er stört sich nicht daran, daß der Kapitalismus eine nie zuvor in der Geschichte der Menschheit dagewesene Ungleichheit geschaffen hat. Vielmehr macht er die Habenichtse, im Originalton auch "arme Schlucker", für ihr Los verantwortlich. Daß die BRD solche Leute mit Hartz IV aushält, ist für ihn, wie bereits erwähnt, "Sozialismus". Den Mindestlohn und die Leiharbeit hält er wahrscheinlich auch für sozialistisch, daß Börsianer Milliarden verdienen, für normal.

    Diese Ansichten verteidigt er gegen jedes Argument. Aus meiner Sicht, ist er dahingehend noch gut bedient, als Idiot beschimpft zu werden.

    Zitat Zitat von Gerard Menuhin
    Die Lösung von Problemen beginnt mit dem Willen, vorgefasste Meinungen und Gewohnheiten zu verwerfen, und endet mit einer Lösung, von der alle Beteiligten etwas haben.
    « La haine impie accroîtrait vos misères »
    ("Der gottlose Hass erhöht euer Elend")


  6. #46
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    Standard AW: Von den USA/Republikanern angestrebte Steuerreform und Auswirkungen auf Deutschland

    Zitat Zitat von Apostate Beitrag anzeigen
    Der Forist Neu steht auf der Seite der Reichen und Ausbeuter und sein Feindbild ist der Sozialstaat. Dahingehend vertritt er eine renitente Meinung, und so erübrigt sich jede Diskussion mit ihm.

    Er stört sich nicht daran, daß der Kapitalismus eine nie zuvor in der Geschichte der Menschheit dagewesene Ungleichheit geschaffen hat. Vielmehr macht er die Habenichtse, im Originalton auch "arme Schlucker", für ihr Los verantwortlich. Daß die BRD solche Leute mit Hartz IV aushält, ist für ihn, wie bereits erwähnt, "Sozialismus". Den Mindestlohn und die Leiharbeit hält er wahrscheinlich auch für sozialistisch, daß Börsianer Milliarden verdienen, für normal.

    Diese Ansichten verteidigt er gegen jedes Argument. Aus meiner Sicht, ist er dahingehend noch gut bedient, als Idiot beschimpft zu werden.
    Klassische Fake News von dir, very Fake. Und idiotischer kann man das nicht mehr bringen. Eben unterste Schublade.
    Wenn du Hartz IV hast, und ein armer Schlucker bist, dann ändere das halt. Lerne was, mache dein Abitur nach, gehe studieren, lerne einen Beruf. Mit Volksschulabschluss wird das in Deutschland nix mehr. Daran bin aber nicht ich schuld, sondern die REGIERUNG, die die Weichen so gestellt haben, dass es für Volksschüler, Hilfsschüler und ungelernte halt keine Jobs mehr gibt. Oder wandere aus; in den USA gibts für deutsche Facharbeiter gute Jobs. Leiharbeit und Mindestlohn ist die Endstufe der Abschaffung der Produktion durch unsere Politiker, nicht von mir oder den Globalisten. Die Globalisten sind nur ausgewandert, weil die Regierung ihnen die Grundlage der Existenz in Deutschland genommen hat. Aber ich kann nicht verlangen, dass du das begreifen wirst - dafür reicht dein Horizont eben nicht.

  7. #47
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    Standard AW: Von den USA/Republikanern angestrebte Steuerreform und Auswirkungen auf Deutschland

    Zitat Zitat von Neu Beitrag anzeigen
    [...]Leiharbeit und Mindestlohn ist die Endstufe der Abschaffung der Produktion durch unsere Politiker, nicht von mir oder den Globalisten. Die Globalisten sind nur ausgewandert, weil die Regierung ihnen die Grundlage der Existenz in Deutschland genommen hat.[...]
    Das sind ja steile Thesen. Leiharbeit und Mindestlohn schaffen also die Produktion ab. Die Politiker bestimmen über die Wirtschaft, nicht die Lobbyisten über die Politik.

    Und die Regierung hat "Globalisten" die Grundlage ihrer Existenz in Deutschland genommen.

    Gibt es für diese irren Behauptungen auch eine Quelle? Nur ein einziger Link bitte, damit man diese Thesen verifizieren kann?
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  8. #48
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    Standard AW: Von den USA/Republikanern angestrebte Steuerreform und Auswirkungen auf Deutschland

    Zitat Zitat von Neu Beitrag anzeigen
    Er wird letztendlich die Steuern, Bürokratiekosten, .. auf eigene Produktionsprozesse verringern müssen, um den Inlandskreislauf wieder zu beleben. Die fehlenden Steuereinnahmen muss er zunächst kompensieren, das einfachste wäre, die Konsumsteuern zu erhöhen. Mit den Gewerkschaften sich anzulegen und die starren Tarife abzuschaffen gäbe einen gewaltigen Aufruhr, das wird er nicht machen. Aber einen zweiten Lohnsektor einzuführen, wie es diesen in Spanien gibt, kann ich mir schon vorstellen.
    Erster Teil stimme ich zu, aber ein zweiter Lohnsektor, da bin ich skeptisch, ist so gar nicht angloamerikanisch.

  9. #49
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    Standard AW: Von den USA/Republikanern angestrebte Steuerreform und Auswirkungen auf Deutschland

    Zitat Zitat von Neu Beitrag anzeigen
    [...]
    Apostate steht auf meiner Ignore Liste . . . da scheiterte jeder Versuch einer sachlichen Kommunikation.

  10. #50
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    Zitat Zitat von Dragus Beitrag anzeigen
    Apostate steht auf meiner Ignore Liste . . . da scheiterte jeder Versuch einer sachlichen Kommunikation.
    Schade. Ich dachte, er würde mal nachdenken, wenn man ihm was sagt, was er noch nicht kennt.

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