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Thema: Die Jugend von heute... >x´(

  1. #1
    Bürgerrechtelnder >ß´( Benutzerbild von Heifüsch
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    Standard Die Jugend von heute... >x´(

    Keine Ahnung, woher der folgende Text stammt. Ich habe ihn irgendwo gefunden und stelle ihn hier einfach mal ein, um darüber zu diskutieren. Nicht darüber, daß früher angeblich alles besser war, sondern daß die aktuelle Generation scheinbar jede Bodenhaftung verloren zu haben scheint...:

    "Beim Bezahlen an der Kasse im Supermarkt schlägt die Kassiererin der vor mir bezahlenden alten Dame vor, sie möge doch beim nächsten Einkauf ihre Einkaufstasche mitbringen, denn Plastiktüten seien schlecht für die Umwelt.

    „Da haben Sie Recht“ entschuldigt sich die alte Dame „doch leider war ich in Eile und habe meine Einkaufstasche entgegen meiner Gewohnheit zu Hause vergessen". Die junge Frau erwidert:
    „Ja wissen sie, unser Problem ist nämlich, dass Ihre Generation sich keine Gedanken darüber gemacht hat, in welch schlechtem Zustand sie die Umwelt uns und den zukünftigen Generationen hinterlässt. Umweltschutz ist sicherlich ein Fremdwort für Sie".

    „Das stimmt. Unsere Generation kannte keinen Umweltschutz – war auch gar nicht nötig, denn Sprudel- und Bierflaschen gaben wir an den Laden zurück in dem wir sie gekauft hatten. Von dort gingen sie an den Hersteller, der die Flaschen wusch, sterilisierte und auffüllte, so dass jede Flasche unzählige Male benutzt wurde. Die Milch holten wir beim Milchhändler in unserer eigenen Milchkanne ab. Aber Umweltschutz kannten wir nicht.

    Für unsere Gemüseeinkäufe benutzten wir Einkaufsnetze, für den Resteinkauf unsere Einkaufstaschen. Vergaßen wir sie, so packte uns der Händler den Einkauf in braune Papiertüten, die wir zu Hause für viele Zwecke weiter verwendeten, z.B. zum Einpacken der Schulbücher, die uns von der Schule unter der Auflage, dass wir sie gut behandeln, kostenlos zur Verfügung gestellt wurden. Nach Beendigung des Schuljahres wurden sie wieder eingesammelt und in gutem Zustand an den nachfolgenden Jahrgang weiter gereicht. Aber Umweltschutz kannten wir nicht.

    Wir stiegen Treppen hoch, denn Aufzüge oder Rolltreppen gab es nicht so wie heute in jedem Kaufhaus oder Bürogebäude. Wir gingen zu Fuß die paar Schritte zum nächsten Lebensmittelgeschäft und benutzten dazu keinen 300 PS starken Geländewagen. Sie haben Recht, Umweltschutz kannten wir nicht.
    Damals wuschen wir die Babywindeln, weil es keine Einwegwindeln gab. Wir trockneten die Wäsche nicht in einem Strom fressenden Trockner, sondern mit Wind- und Solarenergie auf der Wäscheleine aus Hanf. Die Kleidung der Kinder ging stets an die jüngeren Geschwister, denn immer neue Kinderkleidung konnten wir uns nicht leisten. Aber Umweltschutz kannten wir nicht.
    Im Haus hatten wir ein einziges Radio und später einen kleinen Fernseher mit einem Bildschirm in Taschentuchgröße. In der Küche gab es keine elektrischen Maschinen. Alles wurde von Hand geschnitten, geraspelt, geschält. Als Polstermaterial für Päckchen oder Pakete benutzten wir alte Zeitungen, kein Styropor oder Plastikblasen. Der Rasenmäher wurde mit der Hand geschoben, machte keinen Krach und keinen Gestank. Das war unser Fitnesstraining, weshalb wir keine Fitnessstudios mit elektrischen Laufbändern und anderem Energie fressenden Unsinn benötigten. Aber Umweltschutz kannten wir nicht.

    Das Wasser tranken wir aus der Leitung und benötigten dazu keine Plastiktasse oder Plastikflasche. Unsere leeren Schreibfüller wurden wieder mit Tinte gefüllt, anstatt neue zu kaufen. Papier wurde beidseitig beschrieben. Stumpfe Rasierklingen wurden ersetzt, und nicht gleich ein neuer Rasierapparat gekauft. Aber Umweltschutz kannten wir nicht.

    Damals fuhren unsere Kinder mit dem Bus, der Straßenbahn, dem Fahrrad oder gingen zu Fuß zur Schule. Einen 24-stündigen Taxiservice der Mutter mit dem 50.000 EUR teuerem Auto gab es nicht. Aber Umweltschutz kannten wir nicht.

    In jedem Zimmer gab es eine Steckdose und keine Steckdosenleisten für unzählige Stromfresser, und wir benötigten auch kein von einem 35.000 Kilometer entfernten Satelliten gesteuertes System, um die nächste Imbissbude zu finden. Jedoch Umweltschutz kannten wir nicht.

    Aber bedenken Sie:
    Es ist traurig, wenn die junge Generation sich darüber beklagt, wie verschwenderisch wir Alten gelebt haben, nur weil wir keinen Umweltschutz kannten? Glaubt sie wirklich, wir Alten benötigen eine Belehrung von euch Grünschnäbeln? Und dann auch von einem Mädchen,das mir noch nicht einmal das Wechselgeld heraus geben kann, ohne die elektronische Kasse zu befragen.
    Schönen Tag noch – und vergiss den Umweltschutz nicht!"
    >ß´)
    „Ich finde es nicht richtig, dass man immer die Sorgen und Nöte der Bevölkerung ernst nehmen muss. Was haben die denn für Sorgen und Nöte? Ich kann das nicht verstehen!“
    *
    Elfriede Handrick, SPD Brandenburg

  2. #2
    Samenspender:in Benutzerbild von Pulchritudo
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    Standard AW: Die Jugend von heute... >x´(

    Verwöhnte, linksindoktrinierte Smartfön-, Souschelmedia- und Konsumzombies. Sie haben dank Internet das grösste Informationsangebot aller Zeiten, doch verblöden immer mehr. Was mir am Text irgendwie schräg vorkommt: Gerade die heutige Jugend wirft den Müll wo sie steht hin. Das war zu meiner Jugendzeit noch nicht so. Generation McDoofalds halt.
    Die moderne Art der Völkervernichtung: Man hetze die Frauen gegen die eigenen Männer auf (Feminismus), gebe ihnen politische Macht und die Antibabypille. Dann installiere man Gedanken- und Sprachzensur, die Kritik an ganz bestimmten Minderheiten, Religionen, Ideologien etc. kriminalisiert (Politische Korrektheit + Schuldkult). Gleichzeitig überflute man das Volk mit der Unterschicht aus der 3. Welt (Multikulti), die sich im Gegensatz zur Urbevölkerung sehr rasch vermehrt. Jew World Order.

  3. #3
    Mitglied Benutzerbild von Nopi
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    Standard AW: Die Jugend von heute... >x´(

    Gestern im Park: Drei jüngere Männer ( 18-20 Jahre ) waren mit dem Neffen eines der jungen Kerle unterwegs. Ich saß auf einer Bank auf einem Spielplatz dort, sie saßen neben mir. Die ganze Zeit nannten sie sich gegenseitig "Digger " oder beleidigten sich, was echt nervig war, das waren solche Prollo- Jungs, wahrscheinlich voll mit Komplexen. ( Es waren aber Deutschstämmige). Einer meinte" Kennst du das, habe ich einen Fünfer für bezahlt, ist echt gut, riech' mal." Da ich mit dem Rücken zu ihnen saß, dachte ich erst es ginge um Cannabis. Aber als ich
    mich umdrehte sah ich, dass sie von einem Haargel redeten. Dann ging das Thema noch einige Minuten weiter um Haargels, welches das Beste ihrer Meinung nach sei und wo es das Beste (das mit Melonenduft meinten alle einstimmig- für 10 Euro ) zu kaufen gibt.

    Aber andererseits könnte man auch sagen, besser sie beschäftigen sich nur mit ihrem Aussehen und mit Haargels als mit Cannabis.
    Geändert von Nopi (30.07.2017 um 13:09 Uhr)

  4. #4
    zynischer Phlegmatiker Benutzerbild von Fenstergucker
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    Standard AW: Die Jugend von heute... >x´(

    Dazu paßt auch die folgende Geschichte. Sie ist zwar etwas lang, aber amüsant und durchaus lesenswert:

    Nespresso - Müll hat einen Namen!

    „Das ist unser Model Latissima in der Farbe Mysterious Black. Mit abnehmbaren Milchbehälter, 1,2l Wassertank und verstellbarer Auffangschale für Latte Macchiato Gläser!“ Jetzt bin ich doch in ein Verkaufsgespräch geraten. Vor mir steht ein adretter Anzugträger mit öligem Haar und einem siegesgewissen Lächeln. Eigentlich wollte ich mir den Laden ja nur angucken. Ich bin nämlich zufällig an einem Nespresso Laden vorbeigekommen. Nespresso. Das ist der Kaffee, den auch George Clooney schlürft. Habe ich „Laden“ gesagt? Entschuldigung, Nespresso Boutique! Ich möchte fast sagen Nespresso Tempel. Die Räumlichkeiten hier gleichen eher einem Juweliergeschäft. Wohin man schaut: Tropenholz, Edelmetall und Palmen. Es gibt sogar zwei Mitarbeiterinnen, die dem Kunden die Tür aufhalten. Offensichtlich wandert hier stündlich Kaffee im Wert von mehreren Millionen über die Ladentheke. Überall stapeln sich die metallisch glänzenden Nespressokapseln wie Goldbarren in Fort Knox, Wahnsinn! Es ist Montag um 10 Uhr früh, und es ist alles gerammelt voll. Moment, ich bin ja der einzige Kunde!? Der Rest ist Personal… Acht Angestellte verteilt auf vier Kassen. Drei an der Nespresso Café-Bar. Zwei vor dem Nespresso Club Room. Zwei in dem Nespresso Club Room. Und acht Personen an der Nespresso Discovery Wall. Geil, oder? Discovery Wall – genau da stehe ich. Denn da ist ein Regal mit Kaffeemaschinen. Aber hier wird ja nicht irgendein Kaffee verkauft. Hier steht die Luxusflotte der weltweit operierenden koffeinhaltigen Heißgetränke. Hier wird Kaffee nicht verkauft, sondern in Form des modernsten Designs angebetet. Die ganze Aufmachung hat etwas Sakrales. Haben Sie gewusst, dass man Mitglied beim Nespresso Club sein muss, bevor man den Kaffee über das Internet bestellen darf? Vielleicht muss ich mir Nespresso eher als eine Art Religionsgemeinschaft vorstellen? Wie Scientology? Wo man sich in der Hierarchie langsam hoch trinken muss: Vom einfachen Kaffee-Adepten über den Hüter des heiligen Zuckerlöffels bis ihn zum Hohepriester der Entkoffeinierung.
    Der Verkäufer rezitiert die Angebots-Palette in Form einer italienischen Arie: „Wir haben drei Lungo-Sorten: Fortissio Lungo, Vivalto lungo und Finezzo Lungo. Und zehn 10 Espressi: Arpeggio, Roma, Livanto, Capriccio, Volluto, Cosi, Indriya, Rosabaya, Dulsao und Ristretto.“ Ich stutzte: „Was der Kaffee heißt Rosetto? Das klingt aber nicht so lecker!“ Der Mann verbessert mich geduldig. „Ristretto! Einer der beliebtesten Grands Crus“. Er sagt lässig Grands Crus wie ein Sommelier, der Jahrzehnte in Bordeaux gekellnert hat. Ich antworte: „Super, haben Sie auch einen schönen Schonkaffee Spätlese aus dem Rheingau? Oder ein 1974er Mokka de Pomerol?“ Ich schaue in sein ausdruckloses Gesicht, diesen Witz hat er nicht verstanden.
    Nestlé kam als erster auf die Idee mit dem portionierten Kaffee – in den Achtzigern. Da war aber die Zeit noch nicht reif, es regierten die Ökos. Wenn da ein Schweizer Großkonzern einen Laden mit Teakholz-Theke in Deutschland aufgemacht hätte, wäre er von Umweltaktivisten in die Luft gesprengt worden. Heute ist das Geschäft mit den Kapseln ein Milliardengeschäft. Klar, portionierter Kaffee passt super in unseren modernen Lifestyle: Der kurze Coffee-Shot für den trendigen Großstadt-Single zwischen Business Meeting und After-Work-Party. Nespresso hat den Kaffee aus dem Joch des Kaffeekränzchens befreit, wo er eingekerkert in Rosenthal-Tassen auf Spitzendeckchen unter dem Gekeife von Krampfadern geplagten alten Schachteln ein kümmerliches Dasein fristete. Ich frage den Verkäufer, was so eine Stange mit Kapseln kostet. „10 Kapseln ungefähr 3,50 Euro!“ Ich überschlage im Kopf: Das heißt also 35 Cent pro Stück. Bei circa 6 Gramm Kaffee pro Kapsel. Das sind… Ich rufe begeistert aus: „Krass, das sind ja nur 60 Euro pro Kilo Kaffee!“ Er strahlt mich an. Ironie versteht er auch nicht.
    Sind die Jungs irre? Für 60 Euro bekomme ich wilden, handverlesen Dschungel-Kaffee mit Öko-Premium-Siegel, der so fair gehandelt wurde, dass ein äthiopischer Kaffeesammler seine Kinder in Berlin Theaterwissenschaften studieren lassen kann. Doch eines interessiert mich noch, und ich wende mich dem Verkäufer erneut zu: „Diese Aluminiumkapseln – muss das wirklich sein?“ Ich erheische ein kurzes nervöses Zucken über der linken Augenbraue des Verkäufers. Er meint vorsichtig: „Aluminium ist das beste Material für die Aufbewahrung natürlicher Aromen!“ Ich antworte energisch: „Schon, aber laut eigenen Angaben von Nespresso werden derzeit 12300 Nespresso-Espressi pro Minute getrunken. Bei verarbeiteten 1,1 Gramm Aluminium pro Kapsel, kommt man damit auf 13,5 Kilo in der Minute, 811 Kilo in der Stunde und 19 Tonnen am Tag. Man schätzt jährlich entstehen durch Nespresso ca. 6000 Tonnen Metallabfall. Das entspricht einem Schrotthaufen, der entsteht, wenn man den Eifelturm zersägt!“ Er sieht mich fassungslos an. Rechnen ist offensichtlich ebenfalls nicht seine Stärke.
    Ich habe gelesen, zur Gewinnung von 1 Tonne Primäraluminium werden 13000kWh Strom und 57m³ Wasser gebraucht. Dabei fallen jährlich Millionen Tonnen von Rotschlamm an. Das war das Zeug, das im Jahr 2010 in Ungarn die Flüsse vergiftete und Millionen Fische zur Strecke brachte. Ich schaue ihn scharf an: „Offensichtlich kann man von Ihrem Kaffee doch genug bekommen.“ Die Stimme des Verkäufers bekommt einen leicht weinerlichen Unterton: „Aber Aluminium ist ein Stoff, der unendlich oft recycelt werden kann.“ Jetzt werde ich langsam sauer: Diesen Spruch hat er aus der ausliegenden Nespresso Broschüre mit dem fantastischen Titel „Ecolaboration“. Das Wort passt auch zu der ganzen Aufmachung des Ladens, denn auf Englisch hört sich selbst der größte Blödsinn irgendwie total schick an. Ich rufe laut: „Unendlich oft recycelbar? Warum nicht gleich: Aluminium steht für totale Rückführung von Altmetall unter Aufbringung übermenschlicher Anstrengungen in den Schoß der Volksgemeinschaft. Außerdem werden beim Recycling von Aluminium pro Tonne auch immerhin 1300 kWh und 1,7m³ Wasser verbraucht. Und das ist angesichts der Tatsache, dass normale Maschinen überhaupt kein Aluminium zum Kochen von Kaffee benötigen, doch relativ viel – oder etwa nicht? Kein Grund auf Saubermann zu machen. Man pinkelt auch nicht in den Garten vom Nachbarn und erklärt diesem, wie glücklich er sich schätzen kann, dass Sie heute schon Stuhlgang hatten, verstehen Sie?“ Tut er nicht. Metaphern als Stilmittel waren bei seiner Mitarbeiterschulung offensichtlich nicht auf dem Plan.
    Und es wird noch besser: Nespresso verspricht, bis 2013 die Menge an recyceltem Aluminium zur Produktion ihrer Kapseln auf 75% zu verdreifachen. Das heißt also, bisher werden gerade mal 25% recyceltes Aluminium verarbeitet. Nespresso verwendet für seine Kapseln also einen Stoff, der zwar unendlich gut zu recyceln ist, aber eben nur nicht von Nespresso. O.k., ich gebe zu, ich habe mich auf dieses Gespräch etwas vorbereitet. Die Stimme meines Gegenübers beginnt zu zittern: „Aber wir sind dem Dualen System angeschlossen“. Ja, Wahnsinn, das klingt als sei der gesamte Konzern geschlossen bei Greenpeace eingetreten. Also, das Zeug soll einfach in den gelben Sack gekloppt werden. Das ist natürlich ein visionäres Umweltkonzept. In vielen Städten, wie hier in München, gibt es keine gelben Säcke. Außer die Landesregierung hat sich eine schwere Hepatitis zugezogen!“ Was er mit dem Wort Hepatitis im letzten Satz anfangen kann, können Sie sich sicher denken.
    Klar, man kann das Aluminium auch in einen Sammelcontainer oder zum Wertstoffhof bringen. Das erscheint mir irre realistisch. Gerade hat eine grell geschminkte Dame mittleren Alters ihren Mercedes SLK trotz absolutem Halteverbot vor dem Geschäft geparkt und stöckelt in dunkelbraunen Pelz gehüllt ins Geschäft. Unter Wertstoffhof versteht die wahrscheinlich den Ort, wo sie ihre Diamanten gekauft bekommt, wenn ihr Göttergatte mal wieder die Chefsekretärin gebumst hat. Frauen dieses Kalibers werden erst dann einen Sammelcontainer besuchen, wenn Gucci die passenden Taschen für leere Prosecco-Flaschen erfunden hat. Müll zu produzieren gehört für Menschen dieses Standes zum Privileg ihrer gesellschaftlichen Stellung. Meine Stimme bekommt einen scharfen inquisitorischen Unterton: „Und was passiert mit dem Kaffee?“ Schweiß perlt langsam von der Stirn meines Gegenübers wie Kondenswasser vom Metallgehäuse einer Lattissima Chrome mit einklappbarem Abtropfgitter. Jetzt hat er Angst. Er weiß, noch ein falsche Antwort, und ich versohle ihm vor allen Mitarbeitern den nackten Hintern mit einer Stange Nespresso-Kapseln. Er nuschelt zaghaft: „Der wird bei der Aluminium-Aufarbeitung verbrannt.“
    Ich brülle: „Und das ist ja genau das, was man mit Biomüll tun sollte, nicht wahr? In den gelben Sack und dann einfach abfackeln! Klar, der Himmel hält ja die größten Platz-Ressourcen für unseren Lifestyle-Abfall bereit. Die Millionen Tonnen von Kaffee müssen ja irgendwie zurück in die Herkunftsländer. Da eignet sich am Besten der Kohlendioxid-Transfer über die Luft. Und mit der aufgeheizten Atmosphäre können wir dann unseren Café Crema warmhalten, was?“ Der Verkäufer bricht zusammen, wälzt sich vor mir auf den Boden und heult: „Was wollen Sie von mir hören? Natürlich verkaufen wir überteuerten Kaffee. Natürlich ist die beste Form der Aufbewahrung von Kaffee die Bohne selbst. Natürlich bietet die Kombination von Siebmaschine mit einer Kaffeemühle den frischesten Genuss mit der höchsten Wahlfreiheit. Natürlich können auch Nespresso Kunden auf aluminiumfreie Alternativ-Systeme umsteigen. Mein Gott, es gibt sogar Kapseln, die wiederverwertbar sind. Nur stellen wir diese Dinger halt nicht her!“ Weißer Geifer umrahmt seinen Mund wie frischer Milchschaum. „Gut, mehr wollte ich ja nicht wissen!“, sage ich freundlich. Diese Lektion hat er offensichtlich gelernt. Er tut mir fast ein bisschen leid. Doch was soll ich machen?
    It’s a dirty job, but someone’s gotta do it!
    Linke: da gibt es Leute, da fängst du mit Kopfschütteln an und hast am Ende ein Schleudertrauma

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