The Huffington Post | 02.02.2017 von Benjamin Reuter
"Wir werden in den nächsten zehn Jahren Krieg mit China führen":
So denkt Trumps mächtigster Vertrauter
➨ Die USA und China werden in den nächsten zehn Jahren Krieg führen
➨ Das glaubt Stephen Bannon, der wichtigste Berater von Donald Trump
➨ Auch einen weiteren Krieg im Nahen Osten hält er für unausweichlich
Donald Trumps Chefberater Stephen Bannon ist für seine düstere Sprache bekannt.
Er bewundert laut eigener Aussage die Macht Satans und sein erklärtes Ziel ist es, "den Staat zu stürzen".
Wie die britische Zeitung "The Guardian" jetzt berichtet, hat Bannon aber nicht nur solche abstrakten Warnungen in Peto.
Die Vereinigten Staaten und China werden in den nächsten zehn Jahren einen Krieg über die Inseln im Südchinesischen Meer führen, sagte Bannon laut dem Bericht. Und weiter: "Daran gibt es keinen Zweifel." Gleichzeitig werde die USA auch in einen "großen und entscheidenden" Krieg im Nahen Osten verwickelt sein.
Bannon hat einen Sitz im einflussreichen Nationalen Sicherheitsrat
Der Hintergrund von Bannons China-Aussage: China beansprucht schon seit langem große Teile des Südchinesischen Meeres für sich und untermauert diesen Anspruch, indem es künstliche Inseln aufschüttet. Damit will China Zugriff auf die Rohstoffvorräte in dem Meer bekommen. Aber auch andere Länder beanspruchen das Territorium für sich.
Die Zitate Bannons stammen laut dem "Guardian" aus einem Radiobericht für die rechtsradikale Webseite "Breitbart News" aus dem März 2016. Damals war der Wahlkampf in den USA im vollen Gange. Im August 2016 hatte Trump Bannon als seinen Wahlkampfleiter nominiert.
Besonders heikel: Der US-Präsident hat seinem Chefberater auch einen Sitz im einflussreichen Nationalen Sicherheitsrat der USA gegeben. Eine ungewöhnliche Maßnahme - unter Obama und Bush durften die Berater höchstens an einzelnen Sitzungen teilnehmen.
USA-China-Beziehungen sind belastet
Der neue Außenminister der USA, Rex Tillerson, hatte kürzlich angekündigt, dass die USA China den Zugang zu den Inseln verwehren werden. Damit wurden die ohnehin schon angespannten Beziehungen zwischen den beiden Ländern weiter belastet.
Schon nach der Antrittsrede von Trump in Washington warnten Chinas Staatsmedien den US-Präsidenten eindrücklich davor, einen Handelskrieg mit der zweitgrößten Volkswirtschaft anzuzetteln. Außerdem riet die Zeitung "China Daily" Trump davon ab, das "Ein-China-Prinzip" weiter in Frage zu stellen und zu versuchen, in Verhandlungen mit Peking die "Taiwan-Karte" zu spielen.
Nach seinem Wahlsieg hatte Trump China bereits brüskiert, als er einen Anruf von Taiwans Präsidentin Tsai annahm. Laut Medieninformationen war das Gespräch der beiden lange im Voraus geplant gewesen. In einem Interview hatte der künftige US-Präsident dann noch einmal nachgelegt und gesagt, er verstehe nicht, "warum wir an eine 'Ein-China-Politik' gebunden sein müssen".
Halte sich die USA nicht mehr an diese Politik, könnten die Dinge schnell "schmutzig" werden, warnte die Zeitung "China Daily".
Quelle:
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