„Der größte Verlierer gewinnt die Wahl“ – Parteienforscher sieht GroKo gescheitert
Die politische Landschaft in Deutschland hat sich verändert. Das zeigt sich auch bei der vergangenen Wahl in Berlin. "Die Wähler haben die großen Koalitionen satt, weil die großen Parteien nicht mehr unterscheidbar sind", sagt der Parteienforscher Prof. Dr. Niels Diederich. Der Experte macht dafür auch die Flüchtlingspolitik verantwortlich.
© REUTERS/ Fabrizio Bensch
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„Mit zwei blauen Augen“, so ist die SPD laut Dr. Diederich aus der Wahl hervorgegangen. Ein Erfolg sehe anders aus: „Das Ergebnis: Der größte Verlierer gewinnt die Wahl. Aber es ist eben üblich, dass die stärkste Partei die Regierung bildet und deswegen ist Michael Müller auch entschlossen, dies zu tun.“
Diederich erkennt eine deutliche Fluchtbewegung der Wähler, weg von den beiden großen Volksparteien. Sieger seien deshalb von allem die ursprünglich keinen Parteien:
„Dabei ging es in ganz unterschiedliche Richtungen, von AfD bis LINKE. Und wenn dieser Erosionsprozess — das werden wir bei den Landtagswahlen in NRW oder Bayern noch sehen — so weitergeht, dann wird es überall auf Alternativen zu einer großen Koalition hinauslaufen. Denn eines ist klar: in Berlin haben die Wähler der großen Koalition eine Absage erteilt.“
Laut dem Experten bestehen die Wähler der AfD zum großen Teil aus Menschen, die die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung ablehnen. Der Wähler betrachte die Dinge weniger rational, sondern deutlich emotionaler, so Diederich: