Das „Zitat” stammt nicht von Napoleon. Angeblich soll er das in einer Rede nach seiner ersten Abdankung und vor seiner Abreise nach Elba gesagt haben. Er hatte aber 1814 nach seiner Abdankung (12. April) und vor seiner Reise nach Elba (25. April) nur wenig Gelegenheit für große Grundsatzreden, und noch weniger Zuhörer. Es ist auch kein französischer Originaltext bekannt.

Erdacht hat sich diese Worte, wie oben schon einmal bemerkt, Josef Görres, ein erbitterter Gegner Napoleons und des französischen Kaiserreiches. 1814 gründete er in Koblenz den Rheinischen Merkur, ein antinapoleonisches Kampfblatt, in dem dann auch in Ausgabe 51 „Napoleons” berühmte Rede abgedruckt wurde.

In einem späteren Separatdruck findet man dazu eine kleine Einleitung, die da lautet:

Der rheinische Merkur legt dem Exkaiser Napoleon, ehe er nach der ihm zu seinem künftigen Aufenthalte angewiesenen Insel Elba absegelte, eine Proklamation an die Völker Europa’s in den Mund, die mit einer solchen Gedankenfülle und Kraft geschrieben ist, und so viel Wahres und Lehrreiches enthält, daß wir es in mehr als einer Hinsicht der Mühe werth finden, sie in einem besondern Abdrucke dem lesenden Publikum mitzutheilen.
Dem damaligen „lesenden Publikum“ war das sicherlich auch ohne besondere Erläuterung klar. Gedacht als eine Abrechnung mit dem Imperator aus Korsika sprüht diese Rede geradezu vor Ironie und Sarkasmus, aber was nutzt die beste Polemik, wenn sie gar nicht als solche erkannt wird.