+ Auf Thema antworten
Zeige Ergebnis 1 bis 4 von 4

Thema: Studie der Bertelsmann-Stiftung zu Beamtenbeihilfen

  1. #1
    Mitglied
    Registriert seit
    01.11.2012
    Beiträge
    19.473

    Standard Studie der Bertelsmann-Stiftung zu Beamtenbeihilfen

    Nun treibt eine aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung die Politik und Lobbyisten um und je nachdem, welche Position man vertritt ist man dafür oder aber auch - besonderns wenn man eigene Nachteile befürchtet - dagegen.

    Was würde aber am Ende passieren, würde man die deutschen Sicherungssystem Rente, Krankenkasse, Arbeitslosigkeit und Pflege "versolidarischen" - sprich nicht nur Jeder muss in das System einbezahlen (und erhält dann natürlich auch Leistungen aus dem System), sondern man koppelt die Finanzierung vom Faktor Arbeit ab und geht zur Finanzierung über das Einkommen VOR Steuern.

    Rente:
    Umbau nach schweizer Vorbild
    Der Rentenbeitragssatz würde sich mehr als halbieren und alleine im Bundeshaushalt würde man sofort 80 - 100 Mrd. € frei haben, welche derzeit in das Rentensystem gepumpt werden um die politisch inszenierten versicherungsfremden Rentenleistungen zum Teil zu kompensieren.
    Gewinner:
    In etwa 32 Mio. sozialversicherungspflichtig Beschäftige in diesem Land, welche sofort in etwa 10% mehr Netto in der Tasche haben
    Der Bundeshaushalt - man hat 80 - 100 Mrd. € über, welche man z.B. in Form einer gigantischen Steuersenkung an den Steuerzahler zurückgeben kann bzw. man hat gewaltige Mittel für Bildung und Infrastruktur zur Verfügung.
    Verlierer:
    Natürlich alle, welche heute in das System NICHT einbezahlen (müssen). Wobei "Verlierer" in dieser Hinsicht im Kontext gesehen werden muss, dass man ja auch Leistungen erhäklt.

    Krankenkasse:
    Würde man auch diese nach dem Vorbild des schweizer Rentensystems umbauen, was wäre die Folge:
    Der GKV-Satz würde deutlich sinken, der Bundeshaushalt würde von den Zuschusszahlungen in das GKV-System entlastet (auch hier reden wir von einer erklecklichen Mrd.-Summe).
    Gewinner:
    Natürlich die wieder in etwa 32 Mio. sozialversicherungspflichtig Beschäftigen in diesem Land, da jedes Prozent weniger GKV-Beitrag sich sofort netto auswirkt.
    Verlierer:
    Natürlich alle, welche heute in das System NICHT einbezahlen (müssen) bzw. sich in einer PKV versichert haben.
    Natürlich aber auch Ärzte und Krankenhäuser, welche keine PKV-Sätze mehr abrechnen können (was am Ende dazu führen wird, dass die Leistungshonorare angepasst - sprich angehoben werden müssen)
    Vordergründig auch die PKV´s - da aber eine GKV ja nur den Standard absichert werden sich die PKV eben neue Geschäftsmodelle ausdenken müssen, wie man Zusatzleistungen, welche eben nicht von der GKV abgedeckt werden an den Mann bringt und diese Zusatzleistungen ist mehr als nur ein signifikantes Mrd.-Geschäft.

    Pflege:
    Auch hier könnten die Beitragszahlungen - bei gleichen Leistungen - deutlich sinken Ansonsten gilt das bereits oben erwähnte Gewinner / Verlierer-Prinzip.

    Arbeitslosigkeit
    Auch hier könnten die Beitragszahlungen - bei gleichen Leistungen - deutlich sinken und der Zuschuss aus der Steuerkasse fällt auch weg Ansonsten gilt das bereits oben erwähnte Gewinner / Verlierer-Prinzip.

    Fazit:
    Ein totaler Umbau der deutschen Sicherungssysteme Rente, Krankheit, Arbeitslosigkeit, Pflege - weg vom Faktor Lohn, hin zum Faktor Einkommen und weg auf die Beschränkung der sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer hin zu einer Finanzierung durch ALLE Bürger deses Landes - würde zu einer signifikanten Absenkung der Beitragssätze für die in etwa 32 Mio. sozialversicherungspflichtig Beschäftigen führen (Größenordnung ca. 12 - 15% mehr netto in der Tasche).
    Die Haushalte des Bundes und der Länder würden um weit mehr als 100 Mrd. € ENTLASTET, ,welche man dann a) sinnvoll in Bildung und Infrastruktur investieren könnte und b) immer noch genug Geld über bliebe um eine gigantische Steuersenkung gestalten zu können.
    Es gibt wie immer und überall Gewinner und Verlierer - wobei ein Teil des "Verlustes" für die Verlierer ja durch eine Steuersenkung kompensiert werden könnte.

    Warum wird es nicht gemacht?
    Da die ganze Gruppe der parlamentarischen Mandatsträger zu den "Verlierern" gehören würde(nur als aktuelles Beispiel - im Landtag von Ba.-Wü.. bekommt JEDER Abgeordnete pro Monat an die 2 000 € um für sein Alter vorzusorgen, in einer Legislaturperiode also deutlich über 100 000€, dies ist aber den Damen und Herren zu wenig, weshalb man diesen Satz nun deutlich anheben will) erfreut es die politische Klasse natürlich, dass die diversen nLobbygruppen wie z.B. der Deutsche Beamtenbund, die Ärzte, Unternehmerverbände etc. sich dagegen streuben und Ihren Einfluß geltend machen, warum man die deutschen Sicherungssystem nicht umbauen kann.
    Dazu hat man eine willige Presse, welche mit den tollsten Ammenmärchen daherkommt dass dies angeblich nicht zu finanzieren wäre und vom DGB bzw. dessen angeschlossene Gewerkschaften, eigentlich der Vertreter der Arbeitnehmerschaft, schweigt eisern dazu...auch verständlich, denn auch hier sind die "Bosse" Nutznießer des Systems.
    Vor allem die linksgerichteten Parteien überschlagen sich mit Ankündigungen - aber noch nie wurde ein Gesetzentwurft vorgelegt. Warum auch - man würde ja selber dem "Feindbild" die Reichen berauben. Man stelle sich als Beispiel nur vor - die Quandt-Familie erhält 600 Mio. € an Divenden und müssten davon die Summe X in die Sicherungssystem abführen...da würde man dann eine Neidsteuer wie eine Vermögenssteuer oder die Erhöhung der Erbschaftssteuer nur noch sehr schlecht verkaufen können.

    Also bleibt alles beim Alten - die Nutznießer des Systems soziale Sicherungssystem freuen sich und der dumme ist und bleibt der sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer. Gut, ich gehöre auch zu der zweiten Klasse, aber nur bedingt - denn ich bin auch Nutznießer diverser Beitragsbemessungsgrenzen und der Möglichkeit der deutschen Steuerminderungsmöglichkeiten kann ich deutlich eher ausschöpfen als Jemand, der am Ende des Tages in den Geldbeutel schaut und sich fragt - kann ich mir das leisten (wobei diese Steuerminderungsmöglichkeiten z.T. mein "Vermögen" - eben zu Lasten derer, welche dieses Möglichkeiten nicht haben mehrt).

    Man darf sich also immer wieder an diversen Studien und am (politischen) Aktionismus der Befürworter und Gegner erfreuen am Ende ist eines so sicher, wie dass jeden Abend die Sonne untergeht - es wird sich eh nichts ändern und der Verlierer ist und bleibt der sozialversicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmer, welche den Wohlstand derer zu finanzieren hat, welche sich aus dem System ausklinken können, weil eben dieser Gruppe die Lobby fehlt und die eigentlich Lobbyvertretung "Gewerkschaften" sich bei der Thematik schon längstens vom Acker gemacht hat bzw. diesen nie betreten.

  2. #2
    Mitglied Benutzerbild von lobentanz
    Registriert seit
    20.03.2006
    Ort
    Chiemgau
    Beiträge
    5.767

    Standard AW: Studie der Bertelsmann-Stiftung zu Beamtenbeihilfen

    Denk nochmal gründlich darüber nach. Der Ex-PKVler zahlt jetzt in die GKV ein. Schön. Wenn er krank wird, bezieht er aber auch Leistungen aus der GKV. Aber nicht nur er, sondern auch seine gesamte Familie, die im Gegensatz zur PKV bei der Gesetzlichen beitragsfrei mitversichert ist. Wer bezahlt das? Richtig! Alle GKVler mit ihren Beiträgen. Und das soll dem Beitragszahler billiger kommen? Das ist jetzt nur ein einziger Punkt.
    Levelcode 7 290..... Qualität und Innovation.

  3. #3
    Mitglied
    Registriert seit
    01.11.2012
    Beiträge
    19.473

    Standard AW: Studie der Bertelsmann-Stiftung zu Beamtenbeihilfen

    Zitat Zitat von lobentanz Beitrag anzeigen
    Denk nochmal gründlich darüber nach. Der Ex-PKVler zahlt jetzt in die GKV ein. Schön. Wenn er krank wird, bezieht er aber auch Leistungen aus der GKV. Aber nicht nur er, sondern auch seine gesamte Familie, die im Gegensatz zur PKV bei der Gesetzlichen beitragsfrei mitversichert ist. Wer bezahlt das? Richtig! Alle GKVler mit ihren Beiträgen. Und das soll dem Beitragszahler billiger kommen? Das ist jetzt nur ein einziger Punkt.
    Es kommt für die Masse der Beitragszahler billiger (selbst bei deutlich besseren Leistungen), da nach meiner Vorstellung der Beitrag vom Lohn / Gehalt abgekoppelt und anhand des Einkoimmens (also auch Zinsen, Pachten, Dividenden, Renten und sonstigen Einkommen) berechnet wird.

    Richtig ist...wer gut oder sehr gut verdient wird (deutlich) mehr bezahlen müssen (ich kann mir mit Sicherheit danach auch noch 3 warme Mahlzeiten leisten)...die 32 Mio. sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer in der Regel aber (deutlich?) weniger.

+ Auf Thema antworten

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Antworten: 84
    Letzter Beitrag: 30.03.2015, 16:57
  2. Bertelsmann-Stiftung: Westdeutsche halten stärker zusammen als Ostdeutsche!
    Von Maggie im Forum Gesellschaftstheorien / Philosophie
    Antworten: 52
    Letzter Beitrag: 16.05.2014, 20:55
  3. Bertelsmann-Studie: Zunehmende Vorbehalte gegen Ausländer
    Von Strandwanderer im Forum Innenpolitik
    Antworten: 86
    Letzter Beitrag: 16.07.2013, 17:38
  4. Antworten: 1
    Letzter Beitrag: 19.04.2012, 11:23
  5. Bundesländer - Standortranking der Bertelsmann Stiftung
    Von Apollon7 im Forum Gesellschaft / Soziales / Arbeit / Bildung / Familie
    Antworten: 30
    Letzter Beitrag: 22.06.2005, 14:38

Nutzer die den Thread gelesen haben : 0

Du hast keine Berechtigung, um die Liste der Namen zu sehen.

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  
nach oben