Anabel Schunke (schreibt auf Tichys Einblick) hat auf ihrem Facebook-Profil einen Leserkommentar angeführt, der unter einem Spiegel-Online-Artikel zum von "Flüchtlingen" angezündeten Obdachlosen erschienen ist. Ich finde diesen Text sehr aufschlußreich (und zitiere ihn ausnahmsweise mal vollständig), denn er erlaubt einerseits den Einblick in das Denken des linken Mainstreams, andererseits aber das Erwachen daraus. Ich greife der Zukunft wohl nicht zu weit vor, wenn ich meine Zuversicht äußere, daß diese Entwicklungen sich noch häufiger beobachten lassen werden.


"Ich kämpfe gegen die rechte Hetze, die jetzt einmal mehr stattfindet. Aber mir gehen langsam die Argumente aus. Ich sage das unter Schock und mit Wut. Ich bin ein homosexueller Mann, der sich Ende der 90er Jahre geoutet hat. Ich bin gegen die CDU und für mein Recht, meinen Partner zu heiraten, auf die Strasse gegangen und mein Wahlkreuz war nie dunkler als rot. Meine steuerrechtliche Gleichstellung musste ich mir vor dem Finanzgericht erstreiten, weil CDU und CSU die Homos bis heute bekämpfen bis auf's Blut (als ob es keine anderen Probleme gäbe, aber das ist ein anderes Thema). Ich habe grosse Angst vor der AfD und den braunen Horden. Ich bin ein Kind der Erasmus Generation und als doppelter Prädikatsjurist stolz und dankbar für europäische Verbraucherschutzrechte (auch, wenn ich sie nicht schlüssig vortragen müssen möchte, aber auch das ist ein anderes Thema) Aber: Die Fakten erschlagen derzeit die Erklärungen. Zwei meiner Freunde wurden von Arabern und Türken wegen ihrer Homosexualität in Köln halb tot geprügelt. Jeden verdammten Tag werden wir inzwischen mit Ausländerkriminalität konfrontiert. Ich beginne, Dinge, an die ich geglaubt habe, in Frage zu stellen. So bitter die Erkenntnis ist, diese Form von Flüchtlingskriminalität oder von libanesischen Grossfamilien, deren Kinder in doppelter Staatsbürgerschaft sich hier in organisierter Kriminalität strafbar machen, macht alles kaputt, was wir uns an Offenheit und Toleranz in 70 Jahren nach dem Krieg errungen und aufgebaut haben. Warum kommen mehrere 100.000 Sinti und Roma nur für Sozialleistungen nach Deutschland und hinterlassen ganze Stadtviertel dem Erdboden gleich? Das kann doch nicht das Ziel der EU-Osterweiterung gewesen sein. Und warum gehen mehr als 10.000 Türken, die seit Jahren hier leben, plötzlich in Köln für Erdogan auf die Strasse? Was haben wir falsch gemacht?
Der Rechtstaat lebt leider von Voraussetzungen, die er selbst nicht erschaffen kann. Wir müssen darüber sprechen, ob man Staatsbürgerschaft entziehen und staatenlose Menschen ausweisen kann. An dieser Debatte führt kein Weg vorbei. Ich möchte keine rechten Fackelzüge in Deutschland haben. Deshalb muss man das Thema ehrlich behandeln. Es wird unschöne Fragen zu klären geben. Fragen, deren Antworten die Grenzen des Rechtstaates, den wir kennen, nicht nur touchieren, sondern wohl überschreiten werden.
Ich habe jetzt mehrere Jahre in der Schweiz gelebt. Warum erhält man dort erst nach 12 Jahren die Staatsbürgerschaft? Und warum kann man sie dort auch nach dieser langen Zeit wieder entziehen? Und warum passiert mir dort als Homosexueller nichts, wenn ich auf die Strasse gehe, ausser ein paar wie Kühe dreinblickenden Schwyzern, liebevoll "Swiss Stare" genannt. Eine Form von Abneigung, die ich angesichts des Schicksals meiner Freunde, des Obdachlosen, der wohl in der Ubahn im Dezember nichts anderes als Wärme suchte, des jungen Mannes, der gestern wegen eines Remplers in Dortmund abgestochen wurde und der Berliner Terroropfer fast schon sympathisch finden will.
Ich erwarte von allen Politikern, dass sie solche Fragen ohne Kirmes-Ideologie und ohne Rücksicht auf persönliche Interessen auf ihre Wiederwahl im nächsten Jahr beantworten werden. Und es ist völlig egal, was DVU und AfD dazu sagen. Die Antworten müssen von den demokratischen Parteien kommen! Das ist Ihre Pflicht. Die Zeiten des RAF Terrors waren harmlos gegen das, was wir in diesen Tagen erleben."

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