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Thema: Hatte Stalin keine Werte?

  1. #971
    AfD oder Tod! Benutzerbild von Haidach
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    Standard AW: Hatte Stalin keine Werte?

    Zitat Zitat von brain freeze Beitrag anzeigen
    Es scheint, daß du umfangreiches Quellenmaterial zum Thema hast. Ist dir eine Mitgliederübersicht des ZK der SDAPR von 1903 bekannt, dem Lenin kurzzeitig angehörte? Wurden auf den Parteitagen jeweils neue Zentralkomitees gewählt oder wie lief das? Wo konzentrierte sich aus deiner Sicht die Macht in der Revolutionsphase bis in die Anfänge der UdSSR? Also speziell das Verhältnis ZK, Politbüro, Regierung. Kannst du da zwei Sätze sagen?
    Ich habe keine Übersicht über das ZK von 1903. Ich müsste im Internet die einzelnen Leute absuchen. Ich glaube aber, dass Putins Aussage sich auf ZK nach der Oktoberrevolution bezog. Ich habe nicht alle ZK-Mitglieder von 1918 im Kopf. Aber meiner Erinnerung nach hatten 1918 die meisten ZK-Mitglieder einen jüdischen Hintergrund. Vor der Oktoberrevolution war deren Anteil in der oberen Riege auch schon hoch aber nicht so dermaßen wie 1918. Bei den sozialdemokratischen Menschewisten waren die Juden generell überrepräsentiert. Kann sein, dass viele von denen, wie der menschewistische Trotzki, nach der Oktoberrevolution zu den Bolschewiki übergelaufen sind. Von der Prominez her fällt mir aber grad nur Trotzki ein.

    Ja, auf den Parteitagen wurde in der Regel das ZK gewählt. Ab Mitte der 30er bis Anfang der 50er gab es aber keine regelmäßigen Parteitage mehr. Da gab es insgesamt nur 2 Parteitage. wegen dem Krieg und den Säuberungen. Das ZK war die primäre Macht im Staat. Partei-, Politbüro- und ZK-Mitglieder konnten mit einer Zweidrittelmehrheit im ZK entmachtet werden. Auch Gesetze oder Gesetzesvorschläge konnten vom ZK revidiert oder abgelehnt werden. Stalin allein hatte nie die Macht, die man ihm unterstellt. Die Minister der Regierung und das Politbüro wurden vom ZK gewählt. Stalin konnte mit seinen Initiativen das ZK im Laufe der Zeit einerseits zahlenmäßig erweitern und andererseits einen Teil der Juden direkt aus der Partei drängen. Alle, die aus der Partei rausflogen, wurden zuvor von Stalin publizistisch der Kritik unterzogen. Mit der Zeit hatte Stalin nahezu die ganze Partei hinter sich.


    Es ist interessant, die Entwicklung des Zentralkomitees unserer Partei in den letzten sechs Jahren vom Standpunkt seiner zahlenmäßigen und sozialen Zusammensetzung aus zu verfolgen. Zur Zeit des VII. Parteitags (1918) bestand unser ZK aus 15 Mitgliedern, davon ein Arbeiter (7 Prozent) und 14 Intellektuelle (93 Prozent). Das war auf dem VII. Parteitag. Jetzt aber, nach dem XIII. Parteitag, besteht das ZK bereits aus 54 Mitgliedern, davon 29 Arbeiter (53 Prozent) und 25 Intellektuelle (47 Prozent).“
    J.W. Stalin, Werke Band 6: Schriften von 1924, Berlin 1952, S. 230

    Nein, eine einzelne Person darf nicht entscheiden. Entscheidungen einer einzelnen Person sind immer oder fast immer einseitige Entscheidungen. … Unser führendes Organ, das Zentralkomitee unserer Partei, das alle unsere Sowjet- und Parteiorganisationen leitet, besteht aus etwa siebzig Mitgliedern. … In diesem Areopag ist die Weisheit unserer Partei konzentriert. Jeder hat die Möglichkeit, die Meinung, den Vorschlag eines einzelnen zu berichtigen.“
    J.W. Stalin, Werke Band 13: Schriften von Juli 1930 – Januar 1934, Berlin 1955, S. 95f

    "Auf dem Parteitag waren insgesamt etwa 330 Delegierte anwesend. Von ihnen hatten 302 - die Vertreter von über 150 000 Parteimitgliedern - beschließende, die übrigen beratende Stimme. Nach Fraktionen verteilten sie sich ungefähr folgendermaßen (nur beschließende Stimmen): 92 Bolschewiki, 85 Menschewiki, 54 Bundisten, 45 Polen und 26 Letten. [...] Nicht weniger aufschlußreich ist die Zusammensetzung des Parteitags unter dem Gesichtspunkt der nationalen Zugehörigkeit. Die Statistik hat gezeigt, daß in der menschewistischen Fraktion die Juden die Mehrheit bilden (die Bundisten natürlich nicht eingerechnet), dann folgen die Georgier und nach ihnen die Russen. Dagegen besteht die übergroße Mehrheit der bolschewistischen Fraktion aus Russen, dann folgend die Juden (die Polen und Letten natürlich nicht eingerechnet), nach ihnen die Georgier usw. Aus diesem Anlaß machte einer der Bolschewiki (ich glaube, Genosse Alexinski) im Scherz die Bemerkung, die Menschewiki seien eine jüdische, die Bolschewiki aber eine echt russische Fraktion, und es wäre nicht schlecht, wenn wir Bolschewiki in der Partei einen Pogrom veranstalten würden."
    J.W. Stalin, Werke Band 2: Schriften von 1907 bis 1913, Berlin 1950, S. 44f

    "Die Anwendung dieser äußersten Maßnahme (gegen Mitglieder des ZK, Kandidaten des ZK und Mitglieder der Kontrollkommission) kann nur unter der Bedingung erfolgen, daß ein Plenum des ZK einberufen wird, zu dem alle Kandidaten des ZK sowie alle Mitglieder der Kontrollkommission geladen werden. Erachtet diese gemeinsame Tagung der verantwortlichsten Leiter der Partei mit Zweidrittelmehrheit der Stimmen die Überführung eines ZK-Mitglieds in den Kandidatenstand oder der Ausschluß aus der Partei für notwendig, so muß diese Maßregel unverzüglich durchgeführt werden.“ […] Das sind die Bedingungen, ohne deren Annahme ein weiteres Verbleiben Trotzkis und Sinowjews im ZK unserer Partei unmöglich ist.“
    J.W. Stalin, Werke Band 10: Schriften von August – Dezember 1927, Berlin 1953, S. 73
    „Wenn wir gewinnen, werden wir mit der Expansion der Befreiung von amerikanischer Ideologie in Europa beginnen.“
    Alexander Dugin

  2. #972
    AfD oder Tod! Benutzerbild von Haidach
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    Standard AW: Hatte Stalin keine Werte?

    Zitat Zitat von herberger Beitrag anzeigen
    Lenin war Schüler bei dem Vater von Kerenski und Kerenski war Jude.

    Die eigentliche Revolution war im März 1917, die Oktober Revolution hatte kaum einer mit bekommen.
    Kerenski war Jude? Dachte es gab zu der Zeit keine Juden beim Adel und der Armee.
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  3. #973
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    Standard AW: Hatte Stalin keine Werte?

    Zitat Zitat von Iwan Beitrag anzeigen
    Findest du es nicht komisch, dass du den Russen erklären muss, dass die russische Oktoberrevolution von ausländischen Juden durchgeführt wurde? Als ob wir die Listen der Regierung oder vom ZK nicht überprüfen können. Außerdem, steht es absolut fest, dass die ausländische Juden gerade die Konterrevolution unterstützten. Rotschild und Ko finanzierten die Weissen und Interventen, nicht Bolschewiken. Und das ist wohl verständlich. Sie hatten Milliarden verloren. Im Russland gab es so viele Betriebe die den Ausländer gehörten, und sie alle wurden nationalisiert.
    Lenin wurde von Deutschland finanziert. Die Zaren waren von den Franzosen bzw. Rothschilds finanziell abhängig. Die Oktoberrevolution war ein Putsch gegen die provisorische Regierung (Sozialrevolutionäre, Menschewiki). Der Zar wurde ja zuvor von Sozialrevolutionären, Bolschwisten, Menschewisten und Liberalen im Februar 1917 durch eine Revolution gestürzt. Die Bolschewisten hatten nie die Mehrheit im Volk bzw. bei der Wahl zur Konstituante. Die Mehrheit hatten die Sozialrevolutionäre. Die Bolschewisten hatten aber im Laufe des Jahres zusammen mit den "linken Sozialrevolutionären", die sich von den Sozialrevolutionären abgespalten hatten, die Mehrheit in den Arbeiter- und Soldatenräten bekommen, die zuvor den Sozialrevolutionären und Menschewisten gehörte. Erst deswegen putschte Lenin gegen die provisorische Regierung. Richtig ist aber, dass es im Laufe der Zeit wohl so oder so zum Sturz der provisorischen Regierung gekommen wäre, weil sie den Frieden und die Bodenreform dem Volk nicht geben konnte, weswegen die Bolschewisten immer populärer wurden und es nur eine Frage der Zeit war bis sie die Macht an sich reißen. Dass mit den ausländischen Kapitalisten stimmt. Wenn wir schon dabei sind, der dritte im Bunde (Kerenski) wurde von den Engländern finanziert. Müssten dann wohl auch die Rothschilds dahinter gewesen sein, oder?


    „Dieses Bild wird in besonderer Weise noch durch die erhebliche Anwesenheit ausländischer Industrieeller in Rußland ergänzt. … In Petersburg aber waren zwei Drittel der Fabrikbesitzer Ausländer... In Semjonow-Tjan-Schanskis >>Geographischer Beschreibung unseres Vaterlandes<< wimmelt es in den Steuerlisten der Grundbesitzer für die einzelnen Kreise nur so von ausländischen Namen. Den üppigen Zustrom ausländischer Industrieeller und Kapitalisten kann man vor allem damit erklären, daß es – man höre und straune! - zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Rußland keine streng regulierte Einkommenssteuer gab: Von den gewaltigen Gewinnen zahlten sie einen erheblichen geringeren Prozentsatz als in Europa. Dies nutzten sowohl die Klasse der Reichen in Rußland als auch die Ausländer, die ihre Einkünfte nur um weniges geschmälert ins Ausland verbrachten. Für Rußland wirkte sich das als äußerst gravierende Einbuße bei seinen Finanzen aus: Das unvergleichlich reiche Rußland mußte immer wieder um ausländische Anleihen nachsuchen (wobei es nicht selten auch demonstrative Absagen erhielt). Ab 1888 wurde Rußland aufgrund solcher Anleihen systematisch zum Schuldner Frankreichs, was es in der Außenpolitik von Frankreich abhängig machte und sich somit auf die verhängnisvollen Ereigenisse des Jahres 1914 auswirkte.“
    Alexander Solschenizyn: Die russische Frage am Ende des 20. Jahrhunderts, München 1994, S. 102f

    „Die Provisorische Regierung würde das ganze russische Volk hinter sich gehabt haben, wenn sie sofort Frieden geschlossen und das Verlangen des russischen Bauernvolkes nach Aufteilung des gesamten Grund und Bodens radikal erfüllt hätte. Zu beidem konnte sie sich nicht aufraffen. […] Ein Volk wie das russische konnte nur mit den einfachsten Schlagworten erobert werden. Diese ständig zu wiederholen, wurden Lenin und seine Mitarbeiter nicht müde. Täglich schleuderte die >>Prawda<< (Wahrheit) Lenins Sätze ins Volk: >>Alle Macht den Sowjets, alles Land den Bauern, Frieden den Völkern, Brot den Hungrigen<<. Dagegen hatte die Kerenskij-Regierung, die zur Fortsetzung des Krieges aufrief und den Bauern das Land vorzuenthalten schien, nichts einzusetzen.“
    Richard Moeller: Von Rurik bis Stalin, Leipzig 1941, S. 312ff

    „Die bürgerliche Revolution war ja im Einverständnis mit England und geradezu auf englisches Betreiben gemacht worden, um den Krieg >>bis zum siegreichen Ende<< fortzuführen. Wollte man aber den Krieg weiterführen, so konnte man nicht an die Aufteilung des Bodens gehen; es wäre das sicherste Mittel gewesen, um die Front völlig aufzulösen. […] Im Juni gelang es dem Führer der Trudowiki, Alexander Kerenskij, sich zum Diktator zu machen. Auch ihn unterstützte englisches Geld, weil England von ihm und seiner starken Beredsamkeit ein neues Aufpeitschen des russischen Kriegswillens erhoffte.“ Richard Moeller:
    Von Rurik bis Stalin, Leipzig 1941, S. 312f
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  4. #974
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    Standard AW: Hatte Stalin keine Werte?

    Zitat Zitat von Dr Mittendrin Beitrag anzeigen
    Die Ideologie mache ich am besseren System fest.
    Nachdem die Revolution keine russische war, sondern eine ausländisch-jüdische erübrigt sich das.

    Es sind doch genau die selben Leute die eine NWO wollen, gegen die Russland sich heute stemmen muss.
    Willst du das nicht verstehen ?
    Der selbe Schlag Mensch finanzierte Russlands Revolution. Erst wenn du diese Revolution als totale Scheisse begreifst, lernst du diese Satanisten noch mehr hassen.

    Deine Lobhudelei am Sozialismus ist eine Sackgasse.
    Österreich hatte nach dem Krieg viele staatliche Firmen, die 200 wurden alle privatisiert, weil sie nur Verluste brachten.

    Sowas wurde mir nicht eingetrichtert, das hat mich interessiert und ich habe recherchiert. Ich kann gerne mal einen Bashingthread eröffnen gegen den Sozialismus. Da kann ich einen Roman schreiben.
    Eine Firma Robotron war das Totalversagen an Chipproduktion schlecht hin.
    Damit hat die DDR gezeigt, dass sie Schweinzucht und Bierbrauen verstehen, aber für Hightec den Arsch zu weit unten hat.

    Genau dass macht mich idelogisiert.
    Auch deine Relativiererei am Islam halte ich von Russland auf Deutschland nicht übertragbar. Weil historisch, weil hier islamophil und ich will keine dauernden Kraftmeiereien.

    Ein Judendrecksack wie Soros würde sich ja null Prozent Steuern wünschen wo er residiert, aber andere Ländere will er als sozialistischen Steuerknecht benutzen, für Migration, Bankenrettung uvm
    Ich bin kein Befürworter der Russischen Revolution. Ganz und gar nicht. Dieser Umsturz, der eben auch von außen angezettelt worden war, war eine schreckliche Tragödie. Für das ganze Volk.

    Aber Sowjetunion ist nicht gleich Sowjetunion. Die Sowjetunion unter Stalin war eine ganz andere als die unter den Bolschewiken der frühen Stunde. Stalin hat das Land stark verändert, er hat teilweise auch Dinge aus dem Zarenreich wiedereingeführt. Er hat Russland wieder groß gemacht.

    Das sieht man daran, dass der Westen, als Stalin an die Macht kam, die Sowjetunion ganz plötzlich sanktionierte und seine Rhetorik gegenüber diesem Land von freundlich auf feindlich änderte.

    1991 passierte übrigens auch nichts anderes! Der Zerfall der Sowjetunion war auch nichts anderes als eine Revolution. Und das Produkt dieser Revolution ist die Russische Föderation. Und ich bin auch gegen diese Revolution.

    Bloß, die RF von heute ist eine ganz andere als die RF von 1991. Dank Putin.

    Und genauso verhält es sich auch mit der Sowjetunion und Stalin.

    Ich bin mir fast sicher, sobald Putin tot ist, wird der Westen - sofern es ihn dann noch gibt - die Propagandamaschinerie hochfahren. Dann wird "plötzlich" rauskommen, dass Putin Dutzende Millionen Menschen einfach so ermorden ließ, weil er eine blutrünstige Bestie war, und dass er gerne ukrainische Säuglinge zum Frühstück verspeiste.

    Also das, was über Stalin heute gesagt wird. Das wird man auch über Putin sagen. Nach seinem Tod.



    P.S.

    Ich bin kein Sozialist, ich wehre mich lediglich dagegen, dass meine Heimat undifferenziert in den Dreck gezogen wird. Die Sowjetunion hatte mehr als genug Positives zu bieten. Und das lasse ich nicht schlechtreden von euch, die kein Stück in diesem Land gelebt haben, keinen blassen Schimmer vom Leben dort haben, aber meinen, alles besser zu wissen!

    Und was die vermeintliche "Rückständigkeit" angeht: Ich messe den Wert eines Landes nicht daran, ob es glänzende iPhones und schicke Autos produzieren kann. Das ist für mich zu oberflächlich.


    P.P.S.
    Meine islamfreundliche Einstellung übertrage ich nicht auf Deutschland. Das hatte ich aber auch immer dazugeschrieben. Deutschland ist im Gegensatz zu Russland ein homogener Nationalstaat. Der Islam gehört nicht zu Deutschland.

    Zu Russland dagegen schon. In Russland gibt es Gebiete, die die historische Heimat von muslimischen Völkern darstellen. Und diese gehören heute zur russischen Zivilisation. Zu einem starken Bündnis christlicher Slawen und muslimischer Turkvölker*, ohne welches Russland nicht das wäre, was es heute ist.


    * Oder auch muslimischer Slawen und christlicher Turkvölker. Als ich in Kasan (Republik Tatarstan) war, wurde mir berichtet, dass es dort Russen gibt, die in die Moschee gehen. Und Tataren, die in die Kirche gehen. Und es gibt keine Probleme.
    Geändert von Dima (19.01.2017 um 21:21 Uhr)
    In Erinnerung an meinen lieben Bruder Stanislaw (1983-2023), gefallen in der Lugansker Volksrepublik.

  5. #975
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    Standard AW: Hatte Stalin keine Werte?

    Zitat Zitat von Dima Beitrag anzeigen
    Ich bin kein Befürworter der Russischen Revolution. Ganz und gar nicht. Dieser Umsturz, der eben auch von außen angezettelt worden war, war eine schreckliche Tragödie. Für das ganze Volk.

    Aber Sowjetunion ist nicht gleich Sowjetunion. Die Sowjetunion unter Stalin war eine ganz andere als die unter den Bolschewiken der frühen Stunde. Stalin hat das Land stark verändert, er hat teilweise auch Dinge aus dem Zarenreich wiedereingeführt. Er hat Russland wieder groß gemacht.

    Das sieht man daran, dass der Westen, als Stalin an die Macht kam, die Sowjetunion ganz plötzlich sanktionierte und seine Rhetorik gegenüber diesem Land von freundlich auf feindlich änderte.

    1991 passierte übrigens auch nichts anderes! Der Zerfall der Sowjetunion war auch nichts anderes als eine Revolution. Und das Produkt dieser Revolution ist die Russische Föderation. Und ich bin auch gegen diese Revolution.

    Bloß, die RF von heute ist eine ganz andere als die RF von 1991. Dank Putin.

    Und genauso verhält es sich auch mit der Sowjetunion und Stalin.

    Ich bin mir fast sicher, sobald Putin tot ist, wird der Westen - sofern es ihn dann noch gibt - die Propagandamaschinerie hochfahren. Dann wird "plötzlich" rauskommen, dass Putin Dutzende Millionen Menschen einfach so ermorden ließ, weil er eine blutrünstige Bestie war, und dass er gerne ukrainische Säuglinge zum Frühstück verspeiste.

    Also das, was über Stalin heute gesagt wird. Das wird man auch über Putin sagen. Nach seinem Tod.



    P.S.

    Ich bin kein Sozialist, ich wehre mich lediglich dagegen, dass meine Heimat undifferenziert in den Dreck gezogen wird. Die Sowjetunion hatte mehr als genug Positives zu bieten. Und das lasse ich nicht schlechtreden von euch, die kein Stück in diesem Land gelebt haben, keinen blassen Schimmer vom Leben dort haben, aber meinen, alles besser zu wissen!

    Und was die vermeintliche "Rückständigkeit" angeht: Ich messe den Wert eines Landes nicht daran, ob es glänzende iPhones und schicke Autos produzieren kann. Das ist für mich zu oberflächlich.


    P.P.S.
    Meine islamfreundliche Einstellung übertrage ich nicht auf Deutschland. Das hatte ich aber auch immer dazugeschrieben. Deutschland ist im Gegensatz zu Russland ein homogener Nationalstaat. Der Islam gehört nicht zu Deutschland.

    Zu Russland dagegen schon. In Russland gibt es Gebiete, die die historische Heimat von muslimischen Völkern darstellen. Und diese gehören heute zur russischen Zivilisation. Zu einem starken Bündnis christlicher Slawen und muslimischer Turkvölker, ohne welches Russland nicht das wäre, was es heute ist.
    Ich kann hier in vielem zustimmen. Meine Freundin aus Kasan, bekennende Sozialistin, hat auch die Morde Stalins erwähnt. Teils ist sie ihm auch postiv gestimmt. Lenin ist eher ihr Mann.
    Der Change 1991 wäre viel besser verlaufen mit Putin denke ich. Es gab auch einen Währungscrash, wo Konten wertlos wurden.
    Nein Putin verspeist keine Kinder.

    Über die Sowjetzeit kann ich eh wenig berichten. Ich finde es nur hart wenn eine Oma Wollmützen verkauft und wegen Spekulation von den Sowjets eingesperrt wird.

    Und junge Russen sind ganz geil auf Smartphones und Autos. Ich weniger.

    Ich weiss dass das in Kasan sehr spannungsfrei ist. Ist ja ein Unterschied dort 400 Jahre zu leben, eine 70 jährige Diktatur durchlaufen zu haben, oder
    der unangenehmste Araberdreck was Moslems anbetrifft und auf liberal und dekadent hier stossen.
    Ohne Skepsis verhungert die Demokratie.

  6. #976
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    Standard AW: Hatte Stalin keine Werte?

    Zitat Zitat von Haidach Beitrag anzeigen
    [Vollzitat]
    Danke. Interessant, daß keine Listen von ZK-Mitgliedern der frühen Jahre im Internet auffindbar sind, wenn die Zentralkomitees die zentrale Macht im entstehenden Staat bildeten. Wobei imo die Geheimdienste ein ebenso wichtiges Machtzentrum darstellten. Interessant wäre, inwieweit GPU, Tscheka, NKWD usw. einer staatlichen Kontrolle unterlagen.
    Ex septentrione lux

  7. #977
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    Standard AW: Hatte Stalin keine Werte?

    Zitat Zitat von Dr Mittendrin Beitrag anzeigen
    Über die Sowjetzeit kann ich eh wenig berichten. Ich finde es nur hart wenn eine Oma Wollmützen verkauft und wegen Spekulation von den Sowjets eingesperrt wird.
    Wo Schatten ist, ist auch Licht - sagt ein berühmtes Sprichwort. In jedem Land gibt es Pros und Contras.

    Unsere Elterngeneration ist im Ostblock z.B. ohne Drogen aufgewachsen.

    Während es in Westberlin in den 70er Jahren einen Heroin-Boom gab ("Wir Kinder vom Bahnhof Zoo"), war in Ostberlin davon nichts zu spüren. In Ostberlin spielten die 14-jährigen Mädchen mit Puppen, in Westberlin spritzten sich manche in diesem Alter Heroin... sowas gab es im Osten nicht.

    In der Sowjetunion gab es 1984 unionsweit etwa 35.000 Drogenabhängige. Und es wurde mit viel Besorgnis aufgenommen, dass von 290 Millionen Sowjetbürgern ganze 35.000 dem Drogenkonsum verfallen waren!

    Ende der 90er Jahre waren 1 Million(!) Menschen in Russland drogenabhängig. Und das bei 145 Millionen russischen Bürgern.

    Damals hieß es noch von der liberalen Regierung: "Naja, aber dafür haben wir Freiheit und Demokratie!!!"

    Kommentare erübrigen sich....

    Zitat Zitat von Dr Mittendrin Beitrag anzeigen
    Und junge Russen sind ganz geil auf Smartphones und Autos. Ich weniger.
    Sicher. Ich bin auch noch relativ jung mit meinen 28 Jahren. Auch ich nutze ein iPhone und ich hab auch einen großen Geländewagen ausländischer Produktion. Das ist etwas, was die Amerikaner immer paradox finden: Russen können westliche Produkte nutzen, dabei aber trotzdem Russen bleiben. Sie können bei McDonalds sitzen und auf Obama schimpfen. Alles gar kein Problem.

    Aber die sagen auch: Wenn der Westen uns komplett sanktioniert, dann können wir wieder Gemüse selbst anbauen und Moskwitsch fahren. Gar kein Problem. Hauptsache wir geben unser Land und unsere Heimat nicht an diese westlichen Teufelsanbeter ab!!!
    In Erinnerung an meinen lieben Bruder Stanislaw (1983-2023), gefallen in der Lugansker Volksrepublik.

  8. #978
    forward ever Benutzerbild von Lichtblau
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    Standard AW: Hatte Stalin keine Werte?

    Zitat Zitat von herberger Beitrag anzeigen
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    Hab alle Registerverweise des Buches auf Stalin durchgesehen. Die Geschichte findet sich dort nicht.
    backward never.

    ignore: Lichtblau

  9. #979
    Mitglied Benutzerbild von herberger
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    Standard AW: Hatte Stalin keine Werte?

    Zitat Zitat von Lichtblau Beitrag anzeigen
    Hab alle Registerverweise des Buches auf Stalin durchgesehen. Die Geschichte findet sich dort nicht.
    Ich war mir sicher, aber wurde das nicht in einem Beitrag hier bestätigt das es diese Dinge gab?
    Der FC Bayern München halten sich nicht für etwas besseres, sie sind es!

  10. #980
    forward ever Benutzerbild von Lichtblau
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    Standard AW: Hatte Stalin keine Werte?

    Zitat Zitat von herberger Beitrag anzeigen
    Ich war mir sicher, aber wurde das nicht in einem Beitrag hier bestätigt das es diese Dinge gab?
    Du meinst weil Haidach behauptet das Chrustchow behauptet das sich Stalin gern über Juden lustig machte und sie imitierte gibt das deiner Story eine Bestätigung?

    Mein Gott! So kann man doch nicht arbeiten!
    backward never.

    ignore: Lichtblau

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