Der Vorkriegsstand wurde Ende der 30er übertroffen. 1913 lag die Bruttoproduktion des Getreides unter den Gutsbesitzern und Kulaken bei etwa 5.000 Millionen Pud. Davon waren 1.300 Millionen Marktgetreide, also welches dem Staat zur Verfügung stand. 1938 waren es (laut Dreisatz) 5.750 Millionen Bruttogetreide und 2.300 Millionen Marktgetreide, die nur von den Kollektivwirtschaften produziert wurden. Bis Anfang der 30er steuerten ja noch die Kulaken etwas zur Produktion bei. Die Gutsbesitzer wurden schon unter Lenin enteignet, weswegen dann auch viele Kulaken reicher wurden.
„Aus dieser Tabelle ist ersichtlich, daß ungeachtet der Dürre in den Jahren 1936 und 1938 in den östlichen und südöstlichen Gebieten und ungeachtet der beispiellosen reichen Ernte im Jahre 1913 die Bruttoproduktion an Getreide und gewerblichen Nutzpflanzen bei uns in der Berichtsperiode im Vergleich zum Niveau des Jahres 1913 ununterbrochen gestiegen ist. … Der bekannte Statistiker Genosse Nemtschinow hat errechnet, daß von den fünf Milliarden Pud Getreide, die die Bruttoproduktion in der Vorkriegszeit betrug, nur ungefähr 1.300 Millionen Pud Getreide auf den Markt gelangten, so daß der Marktanteil der damaligen Getreideproduktion 26 Prozent betrug. … Geht man an die Sache etwas vorsichtiger heran und nimmt den Marktanteil der Produktion der Kollektiv- und Sowjetwirtschaften im Jahre 1938 mit 40 Prozent der Bruttoproduktion an, so ergibt sich, daß unsere sozialistische Getreidewirtschaft in diesem Jahre ungefähr 2.300 Millionen Pud Marktgetreide, d.h. um eine Milliarde Pud mehr als die Vorkriegs-Getreideproduktion liefern konnte und auch wirklich geliefert hat. [10. März 1939]“
J.W. Stalin, Werke Band 14: Schriften von Februar 1934 – April 1945, Dortmund 1976, S. 202