3.
Kritik: Der Kommunismus als Gesellschaftskonzeption enthält ausgesprochen menschenfreundliche Ideale (Überfluss, Abwesenheit von
Zwang etc.). Wie er jedoch entstehen soll, wie die
[Links nur für registrierte Nutzer] des Wirtschaftsprozesses unter kommunistischen Bedingungen konkret zu
erfolgen hat und unter welchen Ordnungsbedingungen dieser Zustand erhalten werden kann, wurde bis heute nicht schlüssig abgeleitet. V.a.
das Koordinationsproblem wurde, abgesehen von einigen vagen Hinweisen, von Marx und Engels nicht analysiert. Auch die bisherigen empir-
ischen Erfahrungen mit kommunistischen und sozialistischen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnungen deuten darauf hin, dass solche Sys-
teme langfristig nicht funktionsfähig sind. Das liegt auch daran, dass das Menschenbild des nicht selbstinteressierten, sondern ausschließ-
lich gruppenbezogenen und gesellschaftlich bewussten Individuums allen bisherigen Erfahrungen über die Natur des Menschen widerspricht.
Die notwendige Umerziehung, mit deren Hilfe auch ggf. andere konzeptionelle Mängel einer kommunistischen Ordnung kompensiert werden
sollen, birgt die große Gefahr, dass sich der humane Charakter des Kommunismus in sein Gegenteil verkehrt.