Schopenhauer erkannte als Erster diese Sache natürlich weit vor der Schulwissenschaft.
Ich habe ja überhaupt die Vermutung, dass die Leute vor 200 Jahren noch intuitives Wissen besaßen, welches der rationale Mensch heute nicht mehr besitzt.

Was nun den zweiten Theil des aufgestellten
Grundsatzes, also die Erblichkeit des Intellekts von
der Mutter, betrifft; so genießt dieser einer viel allgemeineren
Anerkennung als der erste, als welchem an
sich selbst das liberum arbitrium indifferentiae, seiner
gesonderten Auffassung aber die Einfachheit und
Untheilbarkeit der Seele entgegensteht. Schon der alte
und populäre Ausdruck »Mutterwitz« bezeugt die
frühe Anerkennung dieser zweiten Wahrheit, welche
auf der an kleinen, wie an großen intellektuellen Vorzügen
gemachten Erfahrung beruht, daß sie die Begabung
Derjenigen sind, deren Mütter sich verhältnißmäßig
durch ihre Intelligenz auszeichneten. Daß hingegen
die intellektuellen Eigenschaften des Vaters
nicht auf den Sohn übergehn, beweisen sowohl die
Väter als die Söhne der durch die eminentesten Fähigkeiten
ausgezeichneten Männer, indem sie, in der
Regel, ganz gewöhnliche Köpfe und ohne eine Spur
der väterlichen Geistesgaben sind.


(Die Welt als Wille und Vorstellung, 2. Band)

Schopenhauer führte viele Beispiele von Raphael, Mozart, Goethe bis Kant dafür auf.

Die Schulwissenschaft bestätigt diese Theorie heute, indem sich auf dem mütterlichen X-Chromosom die meisten Gene für Intelligenzentwicklung finden.

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Der Professor der medizinischen Genetik der Universität Ulm erforscht Erbinformationen, die für die Entwicklung des Gehirns verantwortlich sind und behauptet: „Klugheit ist ein weiblicher Erbfaktor.“ ... Auf dem Y-Chromosom, das sich nur in der männlichen Linie entwickelt hat, fanden die Wissenschaftler hingegen kein einziges Gen, das für die Entwicklung des Denkvermögens steht.

Ein Beispiel noch.

Bei Wiki heisst es über den wichtigsten Mathematiker der Neuzeit:

Hilbert wurde als Sohn des Amtsgerichtsrats Otto Hilbert und seiner Frau Maria Theresia, geb. Erdtmann, geboren. Väterlicherseits entstammte er einer alten ostpreußischen Juristenfamilie, die Mutter kam aus einer Königsberger Kaufmannsfamilie. Der Vater wurde als eher einseitiger Jurist beschrieben, der der Laufbahn seines Sohnes kritisch gegenüberstand, während die Mutter vielseitige Interessen hatte, unter anderem auf dem Gebiet der Astronomie und Philosophie sowie der angewandten Mathematik.

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