Im März 2014 hatte der Niederländer auf einer Wahlparty in Den Haag die jubelnde Menge gefragt: "Wollt ihr mehr oder weniger Marokkaner in dieser Stadt und in den Niederlanden?"
Das Gericht in Amsterdam urteilte nun, dass Wilders damit die Grenzen der Meinungsfreiheit verletzt habe. Das Urteil hat keine direkten Folgen für sein Mandat als Abgeordneter.
Wilders habe mit seinen Äußerungen Marokkaner pauschal beleidigt und "sie als minderwertig dargestellt", erklärte der Vorsitzende Richter Hendrik Steenhuis.
Wilders selbst war bei der Urteilsverkündung nicht vor Ort, er kündigte aber Berufung an. Sein Anwalt erklärte, sein Mandant sehe in dem Richterspruch "einen großen Verlust für die Redefreiheit" in den Niederlanden.
Zurücknehmen wollte der Rechtspopulist ohnehin nichts, wie er Ende November am letzten Prozesstag gesagt hatte - zuvor hatte er sich einen Monat lang geweigert, überhaupt an der Verhandlung teilzunehmen. Die Niederlande hätten ein "Mega-Marokkaner-Problem", ganze Stadtteile würden von Banden junger Marokkaner "terrorisiert", sagte Wilders.
Nach Beginn des Prozesses war seine Partei "Partei für die Freiheit" in den Umfragen zwischenzeitlich zur stärksten politischen Kraft aufgestiegen.