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Thema: 1992. Mölln - vor 24 Jahren erschütterte ein Anschlag die Deutschen

  1. #1
    Mitglied Benutzerbild von frundsberg
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    Standard 1992. Mölln - vor 24 Jahren erschütterte ein Anschlag die Deutschen




    Ich weiß, es ist jetzt mehr als 24 Jahre her. Ich war noch jung. Empört über diesen feigen Mordanschlag der Nazis. So dachte ich damals eben. Sicher, wir haben heute ganz andere Probleme. Trotzdem möchte ich auf einen der beiden vermeintlichen Täter aufmerksam machen denen damals vorgeworfen wurde, für den Tod von 3 türkischen Frauen verantwortlich gewesen zu sein. Was ist Euch noch in Erinnerung geblieben? Oder kennt ihr jemanden, Beamte, Polizisten, die euch später etwas berichteten?


    Hier ein Auszug aus dem Schlußplädoyer Lars Christiansens (20) vom 24 November 1993. Ein Tag bevor ihn die bundesdeutsche Justiz zu 10 Jahren Haft verurteilte (kam nach siebeneinhalb Jahren raus):

    "Vor einem Jahr ereigneten sich die Brandanschläge in Mölln. Schnell wurde nach Tätern gerufen, und eine Woche später präsentierte die Bundesanwaltschaft danach stolz die beiden angeblichen Sündenböcke. Sie haben beide Geständnisse abgegeben, also sind sie es gewesen, hieß es. Der ehemalige Generalbundesanwalt sagte sogar, daß sich der dringende Tatverdacht insbesondere aus der Aussage eines unmittelbaren Tatzeugen ergebe, dessen Einzelheiten durch die weiteren Ermittlungen bestätigt worden seien.
    Mit keinem Wort hat Herr von Stahl damals erwähnt, daß es sich bei diesem sogenannten Zeugen um ein 9-jähriges Mädchen handelte, dessen Aussage erst kam, nachdem ich am Mittwoch, dem 25. November 1992, erstmalig vernommen wurde. Bei dieser Vernehmung erfuhren die Beamten auch gleich, daß ich in Pritzier dabeigewesen bin und zwar unaufgefordert, ohne es vorher zu leugnen, wie es hier behauptet wurde. Man erfuhr auch von Gudow und Kollow, außerdem war mein Wagen der Polizei schon längst bekannt. ...
    Pritzier, Gudow, Kollow, Mölln, so einfach hat man es sich gemacht, aber die Rechnung geht nicht auf. Mindestens vier Leute wissen das. Zum einen ich und Michael P., zum anderen wenigstens ein Täter, der immer noch in Freiheit lebt und sich feige bedeckt hält. Zu guter letzt bestimmt auch Herr Pflieger, denn er war von Anfang an bei den Ermittlungen anwesend. Er muß die Vernehmungsteams angewiesen haben, das mit uns zu machen, was sie vor Gericht so vehement bestritten haben. Sich sogenannte Geständnisse auf verschiedene Art und Weise von uns zu erpressen, uns falsche Vorhaltungen zu machen, um uns tatrelevante Details in den Mund zu legen, von denen jetzt behauptet wird, sie wären damals aus freien Stücken heraus erzählt worden. Wir sitzen letztendlich am kürzeren Hebel, weil man vor Gericht natürlich Polizisten mehr glaubt, als Angeklagten, denen ein dreifacher Mord angehängt wird. Brutal hat man es ausgenutzt, daß ich damals so naiv war, keinen Anwalt zu verlangen. Nun war der Weg frei. Man hat mich damals auch gegen Michael P. aufgehetzt. Das zeigt mir, daß man darauf aus war, nur uns beide als Täter der Öffentlichkeit zu präsentieren.
    Ich hätte auch sagen können, ich wäre es damals beispielsweise mit T. S. gewesen, der den Namenszug auf die Safttüte geschrieben hat. Dann säße ich mit ihm auf der Anklagebank, denn auch er wäre wahrscheinlich so labil gewesen und hätte nach längeren Vernehmungen ein Geständnis abgegeben. Ich hätte damals jede Straftat auf der ganzen Welt zugegeben, so schlimm waren die damaligen Vernehmungen. Nach zusammengezählt über 20 Vernehmungsstunden, in einem überaus üblen Ton, gesteht man alles. Man bildet sich sogar teilweise schon ein, der Täter gewesen zu sein. Wenn ich da das Gutachten des sogenannten Sachverständigen … lese, mit all seinen Argumenten (warum wir es gewesen sein müssen), so läuft mir das wie ein kalter Schauer den Rücken herunter.
    Es ist bekannt, daß Sachverständige, die von Staatsanwälten angefordert werden, immer darauf bedacht sind, diese zu unterstützen. So war es … auch mit den anderen Sachverständigen und ihren einseitigen Gutachten. Man wird vernommen. Danach kommt man in eine karge Fliesenzelle, weiß nicht, wie lange man dort verweilt, dann wird man wieder vernommen, immer rauher, immer rabiater. Zum einen ist man froh, aus der Zelle herauszukommen, zum anderen ist es dann wieder niederschmetternd, die ganze Zeit angeschrien zu werden. Dann wieder Fliesenzelle, schließlich zum Ermittlungsrichter, der einem dann den Gnadenstoß gibt und Untersuchungshaft anordnet. Man kommt ins Gefängnis, unschuldig und absolut verzweifelt. Dann wundert man sich über das Blaulicht, den Vernehmungsstil und die sogenannte Zeugin. Man zerreißt sich innerlich, man kann kaum schlafen, hat Todesangst.
    Am nächsten Morgen wird man abgeholt und dann trieben es die beiden Polizisten auf die Spitze. Selbst die Angestellte an der Schreibmaschine tut ihr übriges dazu, mit Gesten und teilweise mit Worten. ‚Nun gesteh‘ doch endlich‘, hieß es immer und immer wieder. Aber man formulierte alles um, glaubte nur den Falschaussagen der Polizisten. Das hat wenig mit Rechtstaatlichkeit zu tun, die hier so angepriesen wird. Ich hatte eine weiße Weste und die Ermittlungsorgane haben es geschafft, daß ich mir diese mit einem Eimer Farbe bekleckerte. Zu der Art und Weise, wie man Michael P. dazu gebracht hat, diese Tat zu gestehen, kann ich wenig sagen. … Mir reicht es schon zu hören, der sogenannte Treffpunkt ‚Videothek‘ käme von Michael. Das reicht mir schon um zu wissen, was für eine ‚Vernehmung‘ es bei ihm gewesen ist. … Da wir es aber nicht gewesen sind und ich dann so etwas höre, ist mir bereits an dieser Stelle seines sogenannten Geständnisses alles klar.
    Man hat dann ja auch ganze 10 bis 11 Vernehmungen gebraucht, um alles anzugleichen. Wie es weiter verlaufen ist, kann ich mir denken. Vorhalt auf Michael P., Antwort: Ja oder Nein. Aufgeschrieben werden dann flüssige, vollständige Sätze, die in der Akte jetzt so aussehen, als kämen sie in seinem Originalton. Im großen und ganzen stützt sich diese ganze Alibiverhandlung fast nur auf einseitige Akten von Polizei und Staatsanwaltschaft. Aber ich habe mich längst an den Gedanken gewöhnt, viele Jahre unschuldig im Gefängnis zu sitzen. Die vielen, vielen Lügen, die in diesem Prozeß schon gegen uns gefallen sind, mögen mich im ersten Moment treffen. Auf lange Sicht hin geplant, machen mich stark.
    Die ungläubigen Blicke der Richter, die vorverurteilenden Rufmörder der Presse, der Alptraum als Möllnattentäter hingestellt zu werden. An all das habe ich mich gewöhnt und es trifft mich nicht mehr. Ich werde die Hoffnung nicht aufgeben, daß sich noch alles aufklärt. Mein Gewissen ist rein. Ich habe mit den Anschlägen nichts zu tun. Wenn hier für die Ehrlichkeit Entschuldigungen gewünscht werden, so kann ich dafür kein Verständnis aufbringen. Wer der oder die Täter sind, weiß ich nicht. Auch an dieser Frage wäre ich vor Wut beinahe zerbrochen. Vielleicht wird sie eines Tages beantwortet werden. Ich bin froh, nicht deren Gewissen haben zu müssen. … Vielleicht sagen einige, wie der unfähige Sachverständige, ich verdränge. Das ist falsch. Ich bin weiter offen dafür, mit allen Mitteln, die es gibt, zu zeigen, daß es es nicht war, sprich Hypnose. Aber mehr kann ich nicht tun. Ein Videoband, das belegt, daß ich zur Tatzeit zu Hause im Bett lag, habe ich nicht. Zum Schluß möchte ich noch einmal betonen, daß mich die Anschläge von Mölln auch sehr schockieren. Ob der oder die Täter wirklich aus einem ausländerfeindlichen Umfeld kamen, wage ich zu bezweifeln. … Man kann mir alles nehmen, soziale Bindungen, die Freiheit, große Teile meiner Lebensenergie. Aber nicht mein Wissen, daß ich es nicht war. Das gute reine Gewissen … Die Wahrheit können SIE nicht verfälschen, Herr Pflieger*. SIE werden sich eines Tages verantworten müssen, wenn nicht auf Erden, dann im Himmel.“

    Generalstaatsanwalt der Anklage. War auch in München 1980, in Winnenden und beim Anschlag auf die Lübecker Synagoge aktiv.

  2. #2
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    Standard AW: 1992. Mölln - vor 24 Jahren erschütterte ein Anschlag die Deutschen

    Es gab keine Beweise gegen Lars Christiansen und Michael Peters, sieht man von den "Geständnisse", die beide später widerriefen, ab. Meine persönliche Meinung ist, daß beide mit den Anschlägen (in dubio pro reo) nichts zu tun hatten und es sich um staatliche "false-flag"-Operationen handelte: Shock and Awe. Die Politik wollte die weit vorherrschende Meinung von "Deutschland den Deutschen" mit schockartigen "Operationen" den Wind nehmen, was auch voll gelang.

    Natürlich wußte der "tiefe" Staat dies. Ein ehemaliger DVU-Abgeordnete schrieb:

    "Ich war zu dem Zeitpunkt MdL und Fraktionsvorsitzender der DVU im S-H-Landtag. Als ich zur Ältestenratssitzung nach Kiel fuhr, (nur Stunden nach dem Brand) kam mir unsere Sekretärin entgegen und reichte mir die KIELER NACHRICHTEN mit der furchtbaren Nachricht in großer Schlagzeile in die Hand. Was der Brand für uns nationalen Abgeordnete bedeutete, wurde mir schlagartig klar und in der Ältestenratssitzung, die folgte, meinte Dr. Ottfried Hennig von der CDU: ‚Die DVU-Fraktion möge nach den tragischen Ereignissen ihre Anträge von der Tagesordnung entfernen.‘ Das lehnte ich vehement ab und meinte, daß noch nichts geklärt sei und die Etablierten für die Mißstände verantwortlich seien. Die CDU könne ihre Anträge von der Tagesordnung entfernen. Auf dem Weg ins Zimmer der Landtagspräsidenten, dort wo die Ältestenratssitzung immer durchgeführt wurde, kamen mir zwei Abgeordnete entgegen, die aus der Parlamentarischen Kontrollratssitzung kamen. Es waren der Fraktionsvorsitzende der FDP, Wolfgang Kubicki, und der Abg. des SSW, Karl Otto Meyer. Als wir aneinander vorübergingen, hörte ich die Worte: ‚Wenn das heraus kommt, dann gnade UNS Gott!‘ Nach der Ältestenratssitzung ging ich in unser Büro und sah mir die TO der Kontrollratssitzung an. Die Sache in Mölln war auf der Tagesordnung! Nun, da ich als ‚Rechtsextremer‘ nicht in diesem erlauchten Gremium aufgenommen wurde (SPD-Innenminister Bull meinte, es könne nicht sein, daß diejenigen, die kontrolliert werden sollen in dem Ausschuß sitzen!), konnte ich nur mutmaßen, was sich dort abspielte. Ich werde bis heute den Verdacht nicht los, die wußten viel mehr als das, was in den Zeitungen stand.“

    Quelle: [Links nur für registrierte Nutzer]

  3. #3
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    Standard AW: 1992. Mölln - vor 24 Jahren erschütterte ein Anschlag die Deutschen

    Hallo,

    hier aus dem Mossad-Dossier:

    Zwei willkürlich verhaftete junge Leute aus dem Umfeld nationaler Jugendkreise gestanden nach einigen "Sondervernehmungen" zunächst den Brandanschlag von Mölln, widerriefen jedoch vor Gericht ihre unter Druck abgegebenen Aussagen. Die Methoden, ein Geständnis zu bekommen, sind bei Delikten von dieser politischen Tragweite äußerst wirksam. Auf jeden Fall stellte ein Brandsachverständiger fest, daß die Brandbeschleuniger gar nicht an der Stelle in das Haus geworfen wurden, die von einem der Verdächtigen in seinem "Geständnis" genannt wurde. Das Gutachten wurde vom Gericht nicht zugelassen, die Verurteilung erfolgte unter Verletzung der fundamentalsten Grund- und Menschenrechte....

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    kd
    Ukraine:"Es werden über 10 Millionen Menschen vermisst. Ich schätze, dass die Verluste in die Millionen gehen, nicht in die Hunderttausende. Es gibt keine Ressourcen in diesem Land, es gibt niemanden um zu kämpfen...Die Ukrainer verlieren diesen Krieg"
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  4. #4
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    Standard AW: 1992. Mölln - vor 24 Jahren erschütterte ein Anschlag die Deutschen

    Zitat Zitat von Kaltduscher Beitrag anzeigen
    Hallo,

    hier aus dem Mossad-Dossier:




    kd

    Interessant ist natürlich die Frage, cui bono? Wem nutzte es? Nun, die Kampagne gipfelte in damals verständliche zig hunderte "Antirassismus-Kommittees". "Schule ohne Rassismus" wurde eingeführt, Schlagwörter wie "Toleranz", "Kampf gegen Rechts", "Weltoffenheit" wurden über den Äther der Massenmedien versprüht. Unschuldige wurden verknackt, bis heute gebrochene Menschen. Das Volk schwieg, weil unwissend. Einer korrupten Elite geistig unterlegen. Wehrlos. Dumm. Unsolidarisch. Unmündig und alles glaubend.

    Wir sehen es heute noch deutlicher. Wir sehen auch, daß Dummheit und Egoismus und Mißgunst uns alle immer weiter reinzieht in den Strudel des Unterganges...

  5. #5
    Mitglied Benutzerbild von autochthon
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    Standard AW: 1992. Mölln - vor 24 Jahren erschütterte ein Anschlag die Deutschen

    Ein paar Tage später ereignete sich in Waco/Texas ein Häuserbrand mit mehr Bumms. Medial gesehen.

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    In diesem Fall fand ich die ganze Story auch spannender. Und tragischer!! Die vielen Kinder...... Es waren dutzende.... (Ich wil jetzt primär nichts relativieren)
    "... und alles kommt, wie's kommen muss.... " (Reinhard Mey "Der Gauckler")

  6. #6
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    Standard AW: 1992. Mölln - vor 24 Jahren erschütterte ein Anschlag die Deutschen

    Zitat Zitat von autochthon Beitrag anzeigen
    Ein paar Tage später ereignete sich in Waco/Texas ein Häuserbrand mit mehr Bumms. Medial gesehen.

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    In diesem Fall fand ich die ganze Story auch spannender. Und tragischer!! Die vielen Kinder...... Es waren dutzende.... (Ich wil jetzt primär nichts relativieren)
    Ich weiß über das Massaker in Waco praktisch nichts. Ob es "spannender" ist, kann ich nicht sagen. Mölln ist nur aus der Sicht interessant, wenn es sich um eine false-flag dieses Staates handelt. Die Ironie besteht nämlich darin, daß 97% der Bundesbürger davon überzeugt sind, in einem Rechtstaat zu leben. Ein Rechtstaat dessen Organe auf Anweisung anderer Leute Häuser ansteckt und dann Kampagnen a la "Schule gegen Rassismus" fährt ist ein überaus interessanter "Staat". Und das Wichtigste ist, es interessiert keine deutsche Sau. Das ist doch einfach total abgefahren.

  7. #7
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    Standard AW: 1992. Mölln - vor 24 Jahren erschütterte ein Anschlag die Deutschen

    Zitat Zitat von frundsberg Beitrag anzeigen

    [...]Hier ein Auszug aus dem Schlußplädoyer Lars Christiansens (20) vom 24 November 1993. [...]
    Zuerst eine Frage: Gibt es irgendwo das Urteil mitsamt der Urteilsbegründung, evtl. auf openjur o.ä?
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    Dann grundsätzlich, ich halte die Justiz in der BRD für alles andere als unfehlbar, da es auch in schweren Fällen nachweislich drastische Fehlurteile gegeben hat, bei denen die Beweislage haarsträubend und die Beschuldigten fortwährend ihre Unschuld beteuert haben.
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    Es hat aber genauso Fälle gegeben, bei denen die Täter beharrlich darauf bestanden haben unschuldig zu sein, obgleich die Beweislage erdrückend war.
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    Im Falle Lars Christiansens ist zu sagen, dass dessen Biographie alles andere als unproblematisch war:
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    [...]Lars Christiansen verliert seine Mutter, als er neun Jahre alt ist. Sie leidet an Schizophrenie und nimmt sich in der geschlossenen Abteilung eines psychiatrischen Krankenhauses das Leben. Der Tod der Mutter lässt sich vor dem Kind nicht geheim halten, wohl aber die Umstände ihres Todes. Aber Lars glaubt nicht daran, dass die Mutter tot ist, sieht sie im Auto an sich vorbeifahren und ihm zuwinken. In seinen Träumen ist sie bei ihm und weint. Als sein Vater zwei Jahre später wieder heiratet - eine warmherzige, dem Jungen zugewandte Frau - verblasst die Erinnerung, aber mehr und mehr wird er zum Einzelgänger, höflich, gehorsam und in sich gekehrt.
    Zum Ende der Realschulzeit und in der Einzelhandelskaufmannslehre nimmt er Verbindung zur rechtsradikalen Szene auf, dort wird er akzeptiert, obwohl er als Sonderling gilt. Sympathie und Ablehnung rechtsradikaler Gedanken und Handlungen sind bei ihm im Wechsel vorhanden, einerseits als fixe Idee, die ihn auch zu Aktionen veranlasst, andererseits als Ängste und moralische Bedenken, die ihn davor zurückschrecken lassen. Die Rechten bezeichnen ihn als "Weichei".[...]
    In der BRD werden Schulkinder mit solchen Problemen für gewöhnlich von der Allgemeinheit fallengelassen, was die Betroffenen um so mehr leichten Beute von Sektenführern und Radikalen werden lässt. Eine solche Entwicklung, die zur Verübung eines Brandanschlages führte, ist in diesem Fall also keineswegs unplausibel, wobei ggf. sicherlich noch eine ganze Reihe mehr Leute auf die Anklagebank gehört hätten.

    Mich interessiert allerdings, wie eingangs erwähnt, die Rekonstruktion der Tat, auf die sich das Gericht seinerzeit bezogen hat. Gibt es die irgendwo?

  8. #8
    Mitglied Benutzerbild von moishe c
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    Standard AW: 1992. Mölln - vor 24 Jahren erschütterte ein Anschlag die Deutschen

    Zitat Zitat von frundsberg Beitrag anzeigen



    Ich weiß, es ist jetzt mehr als 24 Jahre her. Ich war noch jung. Empört über diesen feigen Mordanschlag der Nazis. So dachte ich damals eben. Sicher, wir haben heute ganz andere Probleme. Trotzdem möchte ich auf einen der beiden vermeintlichen Täter aufmerksam machen denen damals vorgeworfen wurde, für den Tod von 3 türkischen Frauen verantwortlich gewesen zu sein. Was ist Euch noch in Erinnerung geblieben? Oder kennt ihr jemanden, Beamte, Polizisten, die euch später etwas berichteten?


    Hier ein Auszug aus dem Schlußplädoyer Lars Christiansens (20) vom 24 November 1993. Ein Tag bevor ihn die bundesdeutsche Justiz zu 10 Jahren Haft verurteilte (kam nach siebeneinhalb Jahren raus):

    "Vor einem Jahr ereigneten sich die Brandanschläge in Mölln. Schnell wurde nach Tätern gerufen, und eine Woche später präsentierte die Bundesanwaltschaft danach stolz die beiden angeblichen Sündenböcke. Sie haben beide Geständnisse abgegeben, also sind sie es gewesen, hieß es. Der ehemalige Generalbundesanwalt sagte sogar, daß sich der dringende Tatverdacht insbesondere aus der Aussage eines unmittelbaren Tatzeugen ergebe, dessen Einzelheiten durch die weiteren Ermittlungen bestätigt worden seien.
    Mit keinem Wort hat Herr von Stahl damals erwähnt, daß es sich bei diesem sogenannten Zeugen um ein 9-jähriges Mädchen handelte, dessen Aussage erst kam, nachdem ich am Mittwoch, dem 25. November 1992, erstmalig vernommen wurde. Bei dieser Vernehmung erfuhren die Beamten auch gleich, daß ich in Pritzier dabeigewesen bin und zwar unaufgefordert, ohne es vorher zu leugnen, wie es hier behauptet wurde. Man erfuhr auch von Gudow und Kollow, außerdem war mein Wagen der Polizei schon längst bekannt. ...
    Pritzier, Gudow, Kollow, Mölln, so einfach hat man es sich gemacht, aber die Rechnung geht nicht auf. Mindestens vier Leute wissen das. Zum einen ich und Michael P., zum anderen wenigstens ein Täter, der immer noch in Freiheit lebt und sich feige bedeckt hält. Zu guter letzt bestimmt auch Herr Pflieger, denn er war von Anfang an bei den Ermittlungen anwesend. Er muß die Vernehmungsteams angewiesen haben, das mit uns zu machen, was sie vor Gericht so vehement bestritten haben. Sich sogenannte Geständnisse auf verschiedene Art und Weise von uns zu erpressen, uns falsche Vorhaltungen zu machen, um uns tatrelevante Details in den Mund zu legen, von denen jetzt behauptet wird, sie wären damals aus freien Stücken heraus erzählt worden. Wir sitzen letztendlich am kürzeren Hebel, weil man vor Gericht natürlich Polizisten mehr glaubt, als Angeklagten, denen ein dreifacher Mord angehängt wird. Brutal hat man es ausgenutzt, daß ich damals so naiv war, keinen Anwalt zu verlangen. Nun war der Weg frei. Man hat mich damals auch gegen Michael P. aufgehetzt. Das zeigt mir, daß man darauf aus war, nur uns beide als Täter der Öffentlichkeit zu präsentieren.
    Ich hätte auch sagen können, ich wäre es damals beispielsweise mit T. S. gewesen, der den Namenszug auf die Safttüte geschrieben hat. Dann säße ich mit ihm auf der Anklagebank, denn auch er wäre wahrscheinlich so labil gewesen und hätte nach längeren Vernehmungen ein Geständnis abgegeben. Ich hätte damals jede Straftat auf der ganzen Welt zugegeben, so schlimm waren die damaligen Vernehmungen. Nach zusammengezählt über 20 Vernehmungsstunden, in einem überaus üblen Ton, gesteht man alles. Man bildet sich sogar teilweise schon ein, der Täter gewesen zu sein. Wenn ich da das Gutachten des sogenannten Sachverständigen … lese, mit all seinen Argumenten (warum wir es gewesen sein müssen), so läuft mir das wie ein kalter Schauer den Rücken herunter.
    Es ist bekannt, daß Sachverständige, die von Staatsanwälten angefordert werden, immer darauf bedacht sind, diese zu unterstützen. So war es … auch mit den anderen Sachverständigen und ihren einseitigen Gutachten. Man wird vernommen. Danach kommt man in eine karge Fliesenzelle, weiß nicht, wie lange man dort verweilt, dann wird man wieder vernommen, immer rauher, immer rabiater. Zum einen ist man froh, aus der Zelle herauszukommen, zum anderen ist es dann wieder niederschmetternd, die ganze Zeit angeschrien zu werden. Dann wieder Fliesenzelle, schließlich zum Ermittlungsrichter, der einem dann den Gnadenstoß gibt und Untersuchungshaft anordnet. Man kommt ins Gefängnis, unschuldig und absolut verzweifelt. Dann wundert man sich über das Blaulicht, den Vernehmungsstil und die sogenannte Zeugin. Man zerreißt sich innerlich, man kann kaum schlafen, hat Todesangst.
    Am nächsten Morgen wird man abgeholt und dann trieben es die beiden Polizisten auf die Spitze. Selbst die Angestellte an der Schreibmaschine tut ihr übriges dazu, mit Gesten und teilweise mit Worten. ‚Nun gesteh‘ doch endlich‘, hieß es immer und immer wieder. Aber man formulierte alles um, glaubte nur den Falschaussagen der Polizisten. Das hat wenig mit Rechtstaatlichkeit zu tun, die hier so angepriesen wird. Ich hatte eine weiße Weste und die Ermittlungsorgane haben es geschafft, daß ich mir diese mit einem Eimer Farbe bekleckerte. Zu der Art und Weise, wie man Michael P. dazu gebracht hat, diese Tat zu gestehen, kann ich wenig sagen. … Mir reicht es schon zu hören, der sogenannte Treffpunkt ‚Videothek‘ käme von Michael. Das reicht mir schon um zu wissen, was für eine ‚Vernehmung‘ es bei ihm gewesen ist. … Da wir es aber nicht gewesen sind und ich dann so etwas höre, ist mir bereits an dieser Stelle seines sogenannten Geständnisses alles klar.
    Man hat dann ja auch ganze 10 bis 11 Vernehmungen gebraucht, um alles anzugleichen. Wie es weiter verlaufen ist, kann ich mir denken. Vorhalt auf Michael P., Antwort: Ja oder Nein. Aufgeschrieben werden dann flüssige, vollständige Sätze, die in der Akte jetzt so aussehen, als kämen sie in seinem Originalton. Im großen und ganzen stützt sich diese ganze Alibiverhandlung fast nur auf einseitige Akten von Polizei und Staatsanwaltschaft. Aber ich habe mich längst an den Gedanken gewöhnt, viele Jahre unschuldig im Gefängnis zu sitzen. Die vielen, vielen Lügen, die in diesem Prozeß schon gegen uns gefallen sind, mögen mich im ersten Moment treffen. Auf lange Sicht hin geplant, machen mich stark.
    Die ungläubigen Blicke der Richter, die vorverurteilenden Rufmörder der Presse, der Alptraum als Möllnattentäter hingestellt zu werden. An all das habe ich mich gewöhnt und es trifft mich nicht mehr. Ich werde die Hoffnung nicht aufgeben, daß sich noch alles aufklärt. Mein Gewissen ist rein. Ich habe mit den Anschlägen nichts zu tun. Wenn hier für die Ehrlichkeit Entschuldigungen gewünscht werden, so kann ich dafür kein Verständnis aufbringen. Wer der oder die Täter sind, weiß ich nicht. Auch an dieser Frage wäre ich vor Wut beinahe zerbrochen. Vielleicht wird sie eines Tages beantwortet werden. Ich bin froh, nicht deren Gewissen haben zu müssen. … Vielleicht sagen einige, wie der unfähige Sachverständige, ich verdränge. Das ist falsch. Ich bin weiter offen dafür, mit allen Mitteln, die es gibt, zu zeigen, daß es es nicht war, sprich Hypnose. Aber mehr kann ich nicht tun. Ein Videoband, das belegt, daß ich zur Tatzeit zu Hause im Bett lag, habe ich nicht. Zum Schluß möchte ich noch einmal betonen, daß mich die Anschläge von Mölln auch sehr schockieren. Ob der oder die Täter wirklich aus einem ausländerfeindlichen Umfeld kamen, wage ich zu bezweifeln. … Man kann mir alles nehmen, soziale Bindungen, die Freiheit, große Teile meiner Lebensenergie. Aber nicht mein Wissen, daß ich es nicht war. Das gute reine Gewissen … Die Wahrheit können SIE nicht verfälschen, Herr Pflieger*. SIE werden sich eines Tages verantworten müssen, wenn nicht auf Erden, dann im Himmel.“

    Generalstaatsanwalt der Anklage. War auch in München 1980, in Winnenden und beim Anschlag auf die Lübecker Synagoge aktiv.




    Für diese "Heldentaten" kann es für ALLE Beteiligten NUR EINEN Urteilsspruch geben:

    Tod durch Erhängen!


    Ich bin damals - nur informiert durch die LÜGENMEDIEN und den LÜGENSTAAT - auch voll auf diese Sache REINGEFALLEN!
    Denn das Internet räkelte sich damals erst und ich kam erst gut 10 Jahre später in den Genuß!

    Ich bin bereit, für das erforderliche - lange - Gerüst eine Holz- und Zimmermannsspende zu leisten!

  9. #9
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    Standard AW: 1992. Mölln - vor 24 Jahren erschütterte ein Anschlag die Deutschen

    Zitat Zitat von El Lute Beitrag anzeigen
    Zuerst eine Frage: Gibt es irgendwo das Urteil mitsamt der Urteilsbegründung, evtl. auf openjur o.ä?
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    Dann grundsätzlich, ich halte die Justiz in der BRD für alles andere als unfehlbar, da es auch in schweren Fällen nachweislich drastische Fehlurteile gegeben hat, bei denen die Beweislage haarsträubend und die Beschuldigten fortwährend ihre Unschuld beteuert haben.
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    Es hat aber genauso Fälle gegeben, bei denen die Täter beharrlich darauf bestanden haben unschuldig zu sein, obgleich die Beweislage erdrückend war.
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    Im Falle Lars Christiansens ist zu sagen, dass dessen Biographie alles andere als unproblematisch war:
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    In der BRD werden Schulkinder mit solchen Problemen für gewöhnlich von der Allgemeinheit fallengelassen, was die Betroffenen um so mehr leichten Beute von Sektenführern und Radikalen werden lässt. Eine solche Entwicklung, die zur Verübung eines Brandanschlages führte, ist in diesem Fall also keineswegs unplausibel, wobei ggf. sicherlich noch eine ganze Reihe mehr Leute auf die Anklagebank gehört hätten.

    Mich interessiert allerdings, wie eingangs erwähnt, die Rekonstruktion der Tat, auf die sich das Gericht seinerzeit bezogen hat. Gibt es die irgendwo?
    Ja, natürlich. Infos dazu findest du hier: [Links nur für registrierte Nutzer]

    Das ganze basiert auf dem Staatsbuch der BRD zu dem Verfahren:

    LANDESZENTRALE FÜR POLITISCHE BILDUNG Schleswig-Holstein, Günter Kahl, „Das Verfahren vor dem Oberlandesgericht Schleswig über die Anschläge in Mölln im November 1992 – Dokumente und Eindrücke“, Schmidt & Klaunig, Kiel 1994

  10. #10
    Mitglied Benutzerbild von frundsberg
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    Standard AW: 1992. Mölln - vor 24 Jahren erschütterte ein Anschlag die Deutschen

    Zitat Zitat von moishe c Beitrag anzeigen
    Für diese "Heldentaten" kann es für ALLE Beteiligten NUR EINEN Urteilsspruch geben:

    Tod durch Erhängen!


    Ich bin damals - nur informiert durch die LÜGENMEDIEN und den LÜGENSTAAT - auch voll auf diese Sache REINGEFALLEN!
    Denn das Internet räkelte sich damals erst und ich kam erst gut 10 Jahre später in den Genuß!

    Ich bin bereit, für das erforderliche - lange - Gerüst eine Holz- und Zimmermannsspende zu leisten!
    Geht mir auch so. Natürlich rechnet man als 17-jähriger nicht damit, von ARD, ZDF, Berliner Morgenpost/Tagesspiegel beschissen zu werden. Ich muß dazu sagen das die einzige Gewissheit ist, daß es keine Beweise gegen Michael Peters und auch keine Beweise gegen Lars Christiansen gibt. Es können natürlich auch andere Deutsche gewesen sein. Das einzige was stinkt war die Synchronisation der allgemeinen in- und ausländischen Medien. Die Hetze und ihre Kampagne waren einfach zu gut auf den Punkt akzentuiert und maßgeschneidert im Kampf gegen die damalige Haltung vieler Deutscher, die nicht weiter von der Bundesregierung mit "Asylanten" geflutet werden wollten.

    Der Krieg dieser Regierungen gegen das deutsche Volk hat ja nicht erst 2015 angefangen!

    Mölln hatte seinen Telefonanruf "Heil Hitler".
    Solingen das in Sand gemalte Hakenkreuz.
    Spätestens nach den Lügenstories der BRD-Regierung über den "NSU" glaube ich denen grundsätzlich gar nichts mehr!
    Anderenfalls wäre ich ja auch ein trotteliger Vollidiot der Extraklasse. Der es verdient hat, daß man ihn immer wieder "fxxxx".

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    Von Meriwan im Forum Internationale Politik / Globalisierung
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