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Thema: Versicherungen

  1. #61
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    Standard AW: Versicherungen

    Zitat Zitat von Pillefiz Beitrag anzeigen
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    Gute Idee. Dann mach mal.

  2. #62
    Pillefiz
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    Standard AW: Versicherungen

    Zitat Zitat von Nikolaus Beitrag anzeigen
    Gute Idee. Dann mach mal.
    Nach Weihnachten. Ich will erst noch Geschenke

  3. #63
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    Standard AW: Versicherungen

    Zitat Zitat von Leibniz Beitrag anzeigen
    Richtig. Einerseits ist zu bedenken, dass diese DB-Metrik Volatilität (berechnet aus historischen Std. Abweichungen) in der Analyse des Devisenmarkts außen vor lässt. Diese Metrik nutzt ausschließlich die implizite Volatilität, also die Volatilität die der Markt erwartet und aus Optionsprämien berechnet wird.

    Andererseits resultiert aus der Natur der impliziten Volatilität noch ein weiterer signifikanter Aspekt, der in diesem Fall zu einer vergleichsweise großen Unschärfe führen kann. Die Art und Weise in der Banken und andere Finanzdienstleister die implizite Volatilität berechnen [mathematisch eigentlich eher abschätzen] ist durch numerische Verfahren, die mithilfe von Approximation den Versuch unternehmen, den Fehler der bestimmten imp. Vol. zu minimieren. In der Praxis werden diese Verfahren jedoch mit pseudowissenschaftlicher Schlampigkeit umgesetzt. Um die Probleme zu verdeutlichen sei ein Gedankenexperiment präsentiert:

    Es ist möglich und nicht allzu unüblich, eine Option als ein (börsengehandeltes) Versicherungskontrakt zu interpretieren. Ein 90er Put auf Underlying X was beispielsweise bei 100EUR notiert wird von dem Verkäufer gegen eine Prämie angeboten, um einen Käufer des Puts gegen Preisverfall des Underlyings X von mehr als 10% abzusichern. Nun gehen die meisten Modelle unkritisch davon aus, dass sobald zu Preis Y eine Transaktion zwischen Käufer und Verkäufer stattfindet, der gehandelte Preis gleich dem idealen "fair price" der Option ist. Doch betrachten wir Transaktionen dieser Art im Detail, stellt sich heraus, dass diese Annahme völlig willkürlich und falsch ist, zumindest in dieser Verallgemeinerung.

    Sei ein Haus im Wert von 100Mio. EUR durch ein Versicherungskontrakt, welches Feuerschäden abdeckt, versichert. Sei die jährliche Versicherungsprämie 1Mio. EUR. Lässt sich aus diesen Informationen die jährliche implizite Wahrscheinlichkeit für einen Versicherungsfall(Feuerschaden) berechnen? Diese Frage mag trivial erscheinen und zu der Auffassung verleiten, die Wahrscheinlichkeit betrage 1% weil die Prämie auch 1% beträgt; dadurch würden Versicherungsnehmer und Versicherungsgeber für hinreichend große Zeiträume t jeweils keine Gewinne oder Verluste generieren D.h. der Erwartungswert des payoffs beträgt (auf beiden Seiten) null.

    Die Fehlannahme, die dieser Rechnung jedoch zugrunde liegt, lässt sich in der Annahme von "effizienter" Preisfindung (fair price) identifizieren. Existieren in der Wirklichkeit Versicherungen, die dauerhaft ohne Erträge Versicherungen verkaufen? Das Interesse der Versicherung besteht offensichtlich darin, Erträge zu generieren. Das Interesse des Käufers, d.h. eines Käufers für den kein Versicherungsschutz keine denkbare Alternative ist, eine Versicherung zu bestmöglichem Preis zu kaufen. Da Versicherungen, die kostenlos d.h. ohne Erträge arbeiten, in der Realität nicht existieren, wird es immer eine gewisse Verzerrung von Preisen geben. Diese Verzerrung lässt sich im Falle von Versicherungen anhand der Bilanz bzw des Finanzberichts relativ genau quantifizieren. Die Verkäufer von Optionen, die gleichermaßen auf Erträge angewiesen sind, veröffentlichen jedoch weder die erzielten Erträge noch den Erwartungswert des Return-On-Capital. Daher ist die Berechnung der impliziten Volatilität immer deutlich fehlerbehaftet und für hinreichend pseudowissenschaftliche Berechnungsmethoden sogar unbrauchbar.


    In diesem Kontext ist die Berechnung der DB zweifelsfrei nicht unreflektiert als richtig anzusehen. Ich sehe sie eher als qualitativen Indikator. Einerseits dafür, wie teuer ("teuer" ausgehend von der bisherigen Vol.) Optionen sind (wie hoch die rel. Profits der Verkäufer) und andererseits wie viel Angst bzw. Not zur Absicherung unter Käufern der Optionen existiert. Der EUR/USD hat sich in den vergangenen Tagen überdurchschnittlich stark bewegt, was einerseits teilweise dazu veranlasst FX exposure durch Optionen zu hedgen und andererseits immer einen gewissen Anteil Zocker lockt, die versuchen, den Hebeleffekt der Optionen zusammen mit vermuteter steigender imp. Volatilität zu nutzen, um Erträge zu generieren.

    D.h. in Begriffen der Wahrscheinlichkeitstheorie kann eine Versicherungspolice, um die simple Existenz der Versicherung, dauerhaft keine faire Wette sein.

    Über diesen trivialen Gegenstand hinaus sind, meine ich, im derzeitigen makroökonomischen Umfeld zwei weitere Faktoren von Relevanz.

    Einerseits sind BRD Versicherungen gesetzlich verpflichtet, Liquidität in vermeintlich risikoarmen Sicherheiten zu halten. Es existiert insbesondere der Zwang, Bundesanleihen einzusetzen. Angesichts der niedrigen bzw. negativen Zinssätze auf Bundesanleihen ist die Ertragslage der Versicherungen im Augenblick deutlich schlechter als einige Jahre zuvor. Draghi unternimmt durch irrsinnige Anleihenkäufe den Versuch, die Zinssätze von Anleihen solventer Schuldner zu minimieren, sodass Banken und Versicherungen gezwungen werden, die Anleihen überschuldeter Krisenländer zu kaufen. Angesichts der Schuldenschnitte in Griechenland und der absehbaren Notwendigkeit, auch anderen Staaten Südeuropas Schulden zu erlassen, ist es für seriöse Institute unmöglich, signifikante Risiken aus südeuropäischen Anleihen in der Bilanz zu halten. Aus diesem Grund sind bereits einige Versicherer dazu übergegangen, Liquidität als Bargeld in firmeneigenen Tresors zu halten.

    Darüber hinaus ist auch die Versicherungsprämie der künstlichen Inflation ausgesetzt; sowohl die Aufwendungen jeglicher Natur als auch die versicherten Sachwerte sind der Inflation ausgesetzt. Die Inflation ist leider logische Konsequenz der Geldpolitik Draghis.

    Die maßlosen Summen Geld, die durch die EZB (in-)direkt geschaffen werden, sind ein deutliches Anzeichen:

    Die Geldmenge in ihrer meist gebrauchten Definition(M2):



    Die Bilanz der EZB (" direkt gedrucktes Geld"):



    Trotz dieser mannigfaltigen Ursachen für steigende Versicherungsprämien kann es in der Praxis sinnvoll sein, Versicherungen mit der Kündigung zu drohen, um niedrigere Beiträge zu erwirken.

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