Stimmen die Italiener mit "No", dann knallt es beim italienischen Roulette und aller Voraussicht nach auch an den Märkten kräftig. Renzis Herzstück der Reform wäre hin, er selbst geschwächt, und er könnte wegen des Glaubwürdigkeitsverlustes wohl kaum im Amt bleiben. Neuwahlen sind zu erwarten und genau da liegt der Hase im Pfeffer:
Die Anti-Establishment-Stimmen der eurokritischen Fünf-Sterne-Bewegung um Beppe Grillo könnten regen Zulauf erhalten. Ein weiteres Mal würde sich Volkes Stimme gegen die etablierten Parteien richten. ... Heftige Reaktionen an Märkten wären die Folge: Aktien runter, vor allem Bankentitel würden noch mehr abgestraft; Renditen der Anleihen rauf und aller Wahrscheinlichkeit nach nicht zu knapp, Spreads zu Bundesanleihen weiten sich aus.
Der Euro kommt der Parität zum Dollar einen gewaltigen Schritt näher. Denn die Fünf-Sterne-Bewegung hatte auch mal mit der Forderung nach einem "Italexit" - also Referendum über einen EU-Ausstieg von Italien - von sich reden gemacht. ...
Sollte das "No" Realität werden, ist sicherlich auch die Europäische Zentralbank gefordert. Eines ist dann klar, sie wird wohl an den Märkten eingreifen, das hat sie in der abgelaufenen Woche schon signalisiert. Einer Verlängerung von QE dürfte dann kaum noch etwas im Wege stehen. Und die Commerzbank-Volkswirte haben recht: Staatsschuldenkrise 2.0 ist dann durchaus einzukalkulieren.
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