Was für eine Tradition sollte das sein, dass „Hexen“ auf dem Blocksberg ein „Fest“ feiern?
Der Blocksberg (Brocken im Harz) ist erst durch den Dichter Johann Wolfgang von Goethe ins Licht der Öffentlichkeit getreten, weil in seinem Roman „Faust“ dieser Berg genannt wird. Bevor Johann Wolfgang von Goethe diesen Berg für seine Geschichte verarbeitet hatte, kannte kein Ass diesen Berg. Und nie und nimmer wäre damals jemand auf die Idee gekommen, sich durch die Wälder im Harz zu kämpfen, um auf diesen Berg zu krabbeln, zumal da oben meistens schlechtes Wetter herrscht.
Was nun die „Hexen“ selbst angeht, da muss ich sagen, dass es in den vergangenen Jahrhunderte keinesfalls eine „Ehre“ für eine Frau war, als „Hexe“ bezeichnet zu werden, weil die so betitelte Frau schnell auf der Folterbank und anschließend im Feuer gelandet wäre. In der heutigen Kitschwelt mag es natürlich anders sein.
Nebenbei bemerkt, die Sommersonnenwende und die Wintersonnenwende haben absolut nichts mit „Hexen“ zu tun. Der Begriff „Hexe“ stammt aus dem Griechischen und bezieht sich auf Ereignisse, die in der Bibel benannt sind, aber ein germanisches Gegenstück zur Hexe gibt es nicht.
Bei den Germanen hatten weise Frauen die Bezeichnung „Zaunreiterin“ * oder „Völva“ (altnordisch) die aber keine Hexen waren, sondern Heilerin, Seherin und Ratgeberin mit hohem Ansehen bei den damaligen Menschen.
* Der Begriff „Zaunreiterin“ kommt daher, dass die Seherin auf einem Gestell etwas 1,5 Meter über der Erdboden saß und von den Frauen des Dorfes umringt wurde, sodass es von der Ferne so aussah, als würde um die Seherin ein Zaun aus Menschen sein – was es ja auch war.