Um nochmal drauf zurückzukommen ...Zitat von Praetorianer
Es gibt mindestens drei Spieler, die für mich würdigere Herausforderer gewesen wäre ...
1. Anand, weil er das Kandidatenturnier dominiert hatte, lediglich zweimal in vorbereitete Varianten gelaufen war. Es war das zweite Mal, dass er bei einem Kandidatenturnier gezeigt hat, dass wenn wirklich alles auf dem Spiel steht er in letzter Konsequenz immer noch einen Tick stärker ist als die anderen Großmeister, die um die 2800er Marke pendeln.
2. Caruana - über einen längeren Zeitraum betrachtet ist er im Mittel nach Carlsen der am besten gewertete Spieler.
3. Wesley So - er spielt gerade in London groß auf und wird die Grand Chess Tour gewinnen, hat sich in vier Turnieren und zig Partien unter den Supergroßmeistern als der Stärkste gezeigt. Und das ist für mich letztlich das Ausschlaggebende. Für mich noch etwas wichtiger als die Punkte, die für Anand oder Caruana sprechen. Für mich der Spieler des Jahres und er hat auch wirklich weltmeisterlich gespielt (zähle auch noch seine legendäre Charity Blitz Partie in St. Louis gegen Kasparow dazu). Und genau das sollte der Härtetest für den Weltmeister sein.
Ich finde es einfach enttäuschend, wenn jemand Herausforderer wird, der das Kandidatenturnier mit +3 gewinnt, eigentlich nur +2 gehabt hätte, wenn Caruana nicht wegen der dämlichen Feinwertung gezwungen gewesen wäre, in der letzten Runde Harakiri zu spielen und Vishy Anand derjenige war, der 4 überzeugende Siege in diesem Turnier herausspielen konnte. Erinnert mich ein wenig daran, wie 2012 Gelfand sich durchsetzen konnte und gegen einen schwächelnden Anand fast Weltmeister geworden wäre. Ohne fehlenden Respekt vor wirklich extrem starken Großmeistern wie Karjakin oder Gelfand in der Reihe der Weltmeister wären sie imo irgendwie fehl am Platze.
Neben den drei o.g. Kandidaten, die mir am liebsten gewesen wären, wäre auch nen Kramnik, Aronjan oder MVL interessanter gewesen.