"Groß ist die Wahrheit, und sie behält den Sieg" (3. Esra)
Rechtfertigen muss ich mich nicht, ich war ja kein Grenzsoldat.
Wäre ich aber einer gewesen, hätte ich nach Vorschrift gehandelt und im Notfall sicher auch geschossen. Allerdings nicht auf flüchtende Kinder und Frauen, nur auf Männer, die sich selbst zum Angriff bereit zeigen und Aufforderungen keine Folge leisten.
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"Groß ist die Wahrheit, und sie behält den Sieg" (3. Esra)
Als Grenzsoldat warst du dumm dran. Ob du an den "Kanten" kommen würdest, konntest du kaum beeinflussen. Hättest du dann geschossen, hättest du im Zweifel einen Menschen auf dem Gewissen und heute die Justiz am Hals. Hättest du nicht geschossen oder absichtlich schlecht geschossen, hättest du schlimmstenfalls nähere Erfahrungen mit der Postleitzahl 1330 riskiert.
Ein früherer Kollege erzählte, dass ihm erst an der Grenze klar wurde, in welch unschöne Situation ihn seine stolz erworbene Schützenschnur im Falle eines versuchten Grenzdurchbruches bringen könnte. Er hatte das Glück, das nicht jeder hatte. In diesem Abschnitt hatte es kurz zuvor einen der von dir angedeuteten Fälle gegeben: Ein flüchtiger NVA-Soldat hatte zwei Grenzsoldaten hinterrücks erschossen, die sich- regelwidrig- im strömenden Regen unter einer Zeltbahn zusammengehockt hatten. Dieser Soldat hätte nun wirklich andere Möglichkeiten gehabt und wählte die schlimmste davon.
Nun stehe da mal jemand- unfreiwillig- als Grenzer und erhebe die hohen moralischen Grundsätze, welche man heute darauf anwenden möchte
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