Nein, mir geht es nicht um pauschale Islam-Kritik, aber besonders in meiner Uni gibt es viele selbsternannte Linke, die auch sachliche Islam-Kritik als "Populismus" abtun. Während sie umgekehrt keine Probleme damit haben, das Christentum zu verunglimpfen. Die Linken waren früher ein Symbol für atheistische Gesinnung und antireligiöse Haltung. Sie haben den modernen Atheismus nicht nur erschaffen, sondern in der Gesellschaft durchgesetzt. Dass die westliche Gesellschaft so gottlos geworden ist, ist zum großen Teil ihre Leistung. Für Karl Marx, den Vater aller linken Bewegungen, ist Religion „Opium für das Volk“; sie lenkt die Menschen von den Übeln ab, mit denen sie die herrschende Klasse plagt. Gott ist nur ein Phantasieprodukt des Menschen, das eine Verbesserung des menschlichen Lebens verhindert. Die Linken nach Marx folgten diesem radikalen Atheismus. Linkssein bedeutete Atheistischsein. Noch in den 80er Jahren wurden religiöse Menschen von Linken, sei es von orthodoxen Marxisten oder Neomarxisten der 68er Bewegung, gar nicht ernst genommen, nicht selten wegen ihrer Überzeugungen ausgelacht. In dem Streit um das Minarett-Verbot in der Schweiz beobachte ich das gleiche Reaktionsmuster. Linke Politiker und Blätter wie die „taz“ und die marxistische „Junge Welt“ äußern ihre Empörung über die Entscheidung der Schweizer. Auch ist mir aufgefallen, dass viele "Moderne" Feministinnen (selbsternannt Links) jegliche Kritik am Islam meiden.


Woher kommt die Entwicklung? Hat es etwas damit zu tun, das der Islam hauptsächlich von der "rechten" Seite kritisiert wird, und deswegen stellen sie sich auf die Seite des Islams? Auf der einen Seite behaupten "die Linken" jede Form des Faschismus abzulehnen und auf der anderen Seite, sprechen sie sich vehement für eine Toleranz des Islams aus. Das ist für mich nicht nachvollziehbar und ich vermute das schlicht Unwissen dahinter steckt.