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Thema: EUROkrise voraus

  1. #11
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    Standard AW: EUROkrise voraus

    Zitat Zitat von derNeue Beitrag anzeigen
    Stimmt so nicht. Der Gewinn des Emittenten ergibt sich aus dem Spread und dem Aufgeld, und das läßt sich klar beziffern. Natürlich kommt ein zusätzlicher Gewinn hinzu, wenn die Entwicklung des Underlyings sich zu seinen Gunsten entwickelt. Aber dieser kann genausogut ausbleiben, es ensteht nur nie ein Verlust, da Emittenten von Optionen sich (wenn es sich um Banken handelt) regelmäßig hedgen.
    Der Preis eines Optionsscheins oder einer Option wird nach der Optionsscheinformel berechnet.
    Die einzige Möglichkeit, seinen Gewinn hochzuschrauben, besteht für den Emittenten darin, die implizite Volatilität höher anzusetzen, so daß dann bei real sinkender Volatilität auch der Kurs sinkt. Die Berechnung der Vola unterliegt keiner Formel, was "fair" ist oder nicht, entscheidet hier der Markt, sprich der Käufer.
    Wenn ein Käufer eine Option erwirbt und zwischen verschiedenen Angeboten auswählt, sollte er eben (bei sonstiger gleicher Ausstattung) den Schein mit der geringsten impliziten Volatilität auswählen, da eine hohe Vola den Kurs hochtreibt und ein größeres Verlustrisiko entsteht.
    Ebenso wie der Kunde einer Feuerversicherung diejenige auswählt, die bei gleicher Leistung den geringsten Beitrag verlangt. Wie bei allem regelt bei Optionen der Wettbewerb der Anbieter den Preis und verhindert, daß die Gewinne des Stillhalters durch willkürliches Hochsetzen der impliziten Volatilität zu sehr in die Höhe schießen.
    Wir reden aneinander vorbei. Du schreibst von Optionsscheinen während ich von Optionen schreibe. Ersteres sind, meine ich, Schrottprodukte, die nur Retailkunden handeln. Es ist zwar überhaupt nicht mein Spezialgebiet, doch bezweifel ich, dass Banken für die Preisbildung von Optionsscheinen die Optionsformel (du meinst vermutlich Black-Scholes?) verwenden. Ich habe im Laufe meiner beruflichen Laufbahn einige Optionshändler kennengelernt und weiß daher, dass (sofern es das ist, was du Optionsformel nennst?) das Black-Scholes-Modell zumindest von institutionellen Händlern überhaupt nicht verwendet wird, weil es signifikante Fehler einführt. Wobei das Market-Making von Optionsscheinen und ähnlichen Produkten heute automatisiert geschieht. Die offiziellen Erfinder dieses Modells waren anfangs der neunziger Jahre übrigens im akademischen Bereich hoch angesehen (Merton,Scholes). Irgendwann gründeten sie mitsamt ihrer pseudowissenschaftlichen Methodologie einen Hedgefund. Investoren, die es nicht besser wussten, haben investiert. Aufgrund der Reputation der Beteiligten hatte LTCM(so nannten sie den Hedgefund) als sie implodiert sind einen gewissen Schock an den Finanzmärkten ausgelöst, sodass sogar die FED intervenieren musste - 4,5 Mrd. USD war damals noch sehr viel Geld.

    Das Bemerkenswerte ist, dass selbst heute noch 'Trader' auf Youtube für ihre tolle Strategie werben, die Äquivalent zu der LTCM blow-up Strategie ist.

  2. #12
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    Standard AW: EUROkrise voraus

    Zitat Zitat von derNeue Beitrag anzeigen
    "Steuern auf nächste Blase zu" ist schon unfreiwillig komisch. Marktbeobachter erwarten doch schon seit langer Zeit ein Platzen der Anleiheblase. Ich selbst vermute, sie ist gerade geplatzt, die Luft strömt raus, es haben nur noch nicht alle realisiert. Ein Gradmesser dafür könnte der Abfall des Bundfuture seit September diesen Jahres sein:


    Wirs sind gerade wieder bei der 160 angekommen und der Aufwärtstrend ist jetzt nachhaltig gestört. Die Zinsen können eben doch nicht ewig fallen, zumal jetzt durch Trump in den USA die Zeichen sowieso in die andere Richtung deuten. Ich selbst besitze seit mindestens 20 Jahren keine Staatsanleihen mehr, von keinem Staat, nicht mal in Form eines Rentenfonds o.ä.
    Es wird hier bald heißen: rette sich wer kann, den letzten beißen die Hunde, denn wenn die Lawine erst mal ins Rollen gekommen ist, dann fallen die aufgeblasenen Anleihen wie Steine und die Zinsen gehen in den Südländern durch die Decke.
    Was soll Draghi dann noch machen? Sämtliche Anleihen aller Euroländer mit frisch gedrucktem Geld aufkaufen? Dann hätten wir den Währungscrash und die Hyperinflation. Das Spiel ist jetzt so ziemlich aus, die Luft wird immer dünner, wir steuern nicht auf eine Blase zu: die Blase existiert seit 2007, wenn nicht schon seit Abschaffung des Goldstandarts 1971 (als es mit der Staatsverschuldung losging, weil Papiergeld seine reale Wertbindung verlor), und jetzt platzt sie gerade.




    Man schätzt 2017 ist es so weit.

  3. #13
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    Standard AW: EUROkrise voraus

    Zitat Zitat von Leibniz Beitrag anzeigen
    Wir reden aneinander vorbei. Du schreibst von Optionsscheinen während ich von Optionen schreibe. Ersteres sind, meine ich, Schrottprodukte, die nur Retailkunden handeln. Es ist zwar überhaupt nicht mein Spezialgebiet, doch bezweifel ich, dass Banken für die Preisbildung von Optionsscheinen die Optionsformel (du meinst vermutlich Black-Scholes?) verwenden. Ich habe im Laufe meiner beruflichen Laufbahn einige Optionshändler kennengelernt und weiß daher, dass (sofern es das ist, was du Optionsformel nennst?) das Black-Scholes-Modell zumindest von institutionellen Händlern überhaupt nicht verwendet wird, weil es signifikante Fehler einführt. Wobei das Market-Making von Optionsscheinen und ähnlichen Produkten heute automatisiert geschieht. Die offiziellen Erfinder dieses Modells waren anfangs der neunziger Jahre übrigens im akademischen Bereich hoch angesehen (Merton,Scholes). Irgendwann gründeten sie mitsamt ihrer pseudowissenschaftlichen Methodologie einen Hedgefund. Investoren, die es nicht besser wussten, haben investiert. Aufgrund der Reputation der Beteiligten hatte LTCM(so nannten sie den Hedgefund) als sie implodiert sind einen gewissen Schock an den Finanzmärkten ausgelöst, sodass sogar die FED intervenieren musste - 4,5 Mrd. USD war damals noch sehr viel Geld.

    Das Bemerkenswerte ist, dass selbst heute noch 'Trader' auf Youtube für ihre tolle Strategie werben, die Äquivalent zu der LTCM blow-up Strategie ist.
    Du hast recht, mein Beitrag oben bezog sich auf Optionsscheine, bei Optionen weiß ich zwar, worum es sich handelt und wie sie ungefähr funktionieren, aber mehr auch nicht. (Keine praktische Erfahrung). Ich hatte diese beiden Begriffe fälschlicherweise vermischt.
    Aber Optionsscheine sind ja auch nichts anderes als eine bestimmte Ausgestaltung vo Optionen, nur daß bei ihnen der Stillhalter halt immer die Bank ist. Und der Käufer trägt damit noch das Emittentenrisiko.
    Viele sagen, Optionsscheine seien intransparent, weil der Emittent die einzelnen Merkmale willkürlich ausgestalten kann. Ich finde das nicht, weil sich die Ausstattungsmerkmale der einzelnen Emittenten sehr leicht vergleichen lassen. Man braucht keinen Eurex-Zugang,um einen Optionsschein zu kaufen, was für den Normalanleger praktisch ist. Sie sind nicht so standadisiert wie die Kontrakte an der Eurex, aber wenn man sie untereinander vergleicht, sieht man doch, daß bestimmte Basispreise und Laufzeiten von den Emittenten immer wieder gewählt werden.
    Wie auch immer: vom Risikoprofil her sind Optionen und Optionsscheine gleich. Mir ging es da auch nur um die Frage der implizierten Volatilität. Ich hatte Dich so verstanden, daß diese immer "unfair" oder nicht nachvollziehbar festgelegt würde, und daß Du das kritisierst.
    Bin selber nicht vom Fach, handele aber an den Märkten seit 18 Jahren, allerdings noch nie an der Eurex. Mag sein, daß Optionsscheine Schrottprodukte sind, habe aber schon einge nette Gewinne mit denen eingefahren. Optionen sind bestimmt die ehrlichere und durchsichtigere Variante, aber letztlich kommt es doch immer drauf an, wie der Spekulant sein Risiko handhabt.
    "Optionsscheinformel" ist eben die automatisierte Bestimmung des jeweiligen Kurses. (so beschrieb es jedenfalls die Ex-Dresdner Bank in ihrem Expose) Gerade die implizierte Volatilität gehört zu den wenigen Werten, die der Emittent festlegen kann. Vergleicht man aber die imp. Volatilitäten exakt gleich ausgestalteter Scheine einzelner Emittenten, dann sieht man, daß sie sich sehr stark ähneln.
    Mein Fazit zu diesen ganzen Hebelprodukten: die Bank gewinnt immer. Der Anleger kann gewinnen, wenn er Risikomanagement betreibt, das nötige Fachwissen hat und über Erfahrung verfügt.
    Geändert von derNeue (20.11.2016 um 10:02 Uhr)

  4. #14
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    Standard AW: EUROkrise voraus

    Zitat Zitat von derNeue Beitrag anzeigen
    Aber Optionsscheine sind ja auch nichts anderes als Optionen, nur daß bei ihnen der Stillhalter halt immer die Bank ist. Und der Käufer trägt damit noch das Emittentenrisiko.
    Viele sagen, Optionsscheine seien intransparent, weil der Emittent die einzelnen Merkmale willkürlich ausgestalten kann. Ich finde das nicht, weil sich die Ausstattungsmerkmale der einzelnen Emittenten sehr leicht vergleichen lassen. Man braucht keinen Eurex-Zugang,um einen Optionsschein zu kaufen, was für den Normalanleger praktisch ist. Sie sind nicht so standadisiert wie die Kontrakte an der Eurex, aber wenn man sie untereinander vergleicht, sieht man doch, daß bestimmte Basispreise und Laufzeiten von den Emittenten immer wieder gewählt werden.
    Wie auch immer: vom Risikoprofil her sind Optionen und Optionsscheine gleich. Mir ging es da auch nur um die Frage der implizierten Volatilität. Ich hatte Dich so verstanden, daß diese immer "unfair" oder nicht nachvollziehbar festgelegt würde, und daß Du das kritisierst.
    Bin selber nicht vom Fach, handele aber an den Märkten seit 18 Jahren, allerdings noch nie an der Eurex. Mag sein, daß Optionsscheine Schrottprodukte sind, habe aber schon einge nette Gewinne mit denen eingefahren. Optionen sind bestimmt die ehrlichere und durchsichtigere Variante, aber letztlich kommt es doch immer drauf an, wie der Spekulant sein Risiko handhabt.
    "Optionsscheinformel" ist eben die automatisierte Bestimmung des jeweiligen Kurses. (so beschrieb es jedenfalls die Ex-Dresdner Bank in ihrem Expose) Gerade die implizierte Volatilität gehört zu den wenigen Werten, die der Emittent festlegen kann. Vergleicht man aber die imp. Volatilitäten exakt gleich ausgestalteter Scheine einzelner Emittenten, dann sieht man, daß sie sich sehr stark ähneln.
    Mein Fazit zu diesen ganzen Hebelprodukten: die Bank gewinnt immer. Der Anleger kann gewinnen, wenn er Risikomanagement betreibt, das nötige Fachwissen hat und über Erfahrung verfügt.
    ...ein anderes Wort für Lotto-Tip!

    "Lieber entdeckte ich einen Satz der Geometrie, als daß ich den Thron von Persien gewänne!"
    Thales von Milet (Philosoph, Staatsmann und Mathematiker 624 v.u.Z. - 546 v.u.Z.)

  5. #15
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    Standard AW: EUROkrise voraus

    Zitat Zitat von Dornröschen Beitrag anzeigen
    Man schätzt 2017 ist es so weit.
    Könnte sein, aber viele haben das natürlich auch schon für 2015 und 2016 gesagt. Trotzdem denke ich, wir befinden uns jetzt im Endspiel.

  6. #16
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    Standard AW: EUROkrise voraus

    Zitat Zitat von Kreuzbube Beitrag anzeigen
    ...ein anderes Wort für Lotto-Tip!
    Nicht ganz, eher das "Handeln mit Wahrscheinlichkeiten."

  7. #17
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    Standard AW: EUROkrise voraus

    Zitat Zitat von derNeue Beitrag anzeigen
    Könnte sein, aber viele haben das natürlich auch schon für 2015 und 2016 gesagt. Trotzdem denke ich, wir befinden uns jetzt im Endspiel.



    Das meiste von den NWO PLänen ist abgearbeitet, wenn auch nicht so, wie man es sich vorgestellt hat.


    Ich kann noch nicht sagen ob sie die Blase vor oder nach der Wahl platzen lassen. Günstiger wäre vor der Wahl.

    Bürgerkrieg ist nicht in Sicht, da käme ein Bankencrash sehr gut, bei dem Chaos was dann herrscht lassen sich ebenfalls sehr gut Notstandgesetze einführen und damit gibt es keine Wahlen. Wir hätten dann ein Polizei und Militärstaat, wel sich die Wut gegen die Verantwortlichen richten würde.

    Sie könnten dann jeden aus dem Weg räumen, der gegen das System ist. Es würde in ganz Europa zu Tumulten kommen.

  8. #18
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    Standard AW: EUROkrise voraus

    Zitat Zitat von derNeue Beitrag anzeigen
    Nicht ganz, eher das "Handeln mit Wahrscheinlichkeiten."
    Das ist Lotto aber auch. Bei dem Mega-Jacki von 45 Mio im Dezember 2008 ging ein Drittel an eine Spielerin in Thüringen, deren Schein von BILD mit 5000€ gesponsort wurde. Logisch, daß der höhere Chancen hatte.

    "Lieber entdeckte ich einen Satz der Geometrie, als daß ich den Thron von Persien gewänne!"
    Thales von Milet (Philosoph, Staatsmann und Mathematiker 624 v.u.Z. - 546 v.u.Z.)

  9. #19
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    Zitat Zitat von derNeue Beitrag anzeigen
    Du hast recht, mein Beitrag oben bezog sich auf Optionsscheine, bei Optionen weiß ich zwar, worum es sich handelt und wie sie ungefähr funktionieren, aber mehr auch nicht. (Keine praktische Erfahrung). Ich hatte diese beiden Begriffe fälschlicherweise vermischt.
    Aber Optionsscheine sind ja auch nichts anderes als eine bestimmte Ausgestaltung vo Optionen, nur daß bei ihnen der Stillhalter halt immer die Bank ist. Und der Käufer trägt damit noch das Emittentenrisiko.
    Viele sagen, Optionsscheine seien intransparent, weil der Emittent die einzelnen Merkmale willkürlich ausgestalten kann. Ich finde das nicht, weil sich die Ausstattungsmerkmale der einzelnen Emittenten sehr leicht vergleichen lassen. Man braucht keinen Eurex-Zugang,um einen Optionsschein zu kaufen, was für den Normalanleger praktisch ist. Sie sind nicht so standadisiert wie die Kontrakte an der Eurex, aber wenn man sie untereinander vergleicht, sieht man doch, daß bestimmte Basispreise und Laufzeiten von den Emittenten immer wieder gewählt werden.
    Wie auch immer: vom Risikoprofil her sind Optionen und Optionsscheine gleich. Mir ging es da auch nur um die Frage der implizierten Volatilität. Ich hatte Dich so verstanden, daß diese immer "unfair" oder nicht nachvollziehbar festgelegt würde, und daß Du das kritisierst.
    Bin selber nicht vom Fach, handele aber an den Märkten seit 18 Jahren, allerdings noch nie an der Eurex. Mag sein, daß Optionsscheine Schrottprodukte sind, habe aber schon einge nette Gewinne mit denen eingefahren. Optionen sind bestimmt die ehrlichere und durchsichtigere Variante, aber letztlich kommt es doch immer drauf an, wie der Spekulant sein Risiko handhabt.
    "Optionsscheinformel" ist eben die automatisierte Bestimmung des jeweiligen Kurses. (so beschrieb es jedenfalls die Ex-Dresdner Bank in ihrem Expose) Gerade die implizierte Volatilität gehört zu den wenigen Werten, die der Emittent festlegen kann. Vergleicht man aber die imp. Volatilitäten exakt gleich ausgestalteter Scheine einzelner Emittenten, dann sieht man, daß sie sich sehr stark ähneln.
    Mein Fazit zu diesen ganzen Hebelprodukten: die Bank gewinnt immer. Der Anleger kann gewinnen, wenn er Risikomanagement betreibt, das nötige Fachwissen hat und über Erfahrung verfügt.
    Sicherlich ist es auch möglich, mittels Optionsscheinen Gewinne zu generieren. Der Grund für meine negative Einschätzung dieser Produkte sind mitunter die gigantischen Spreads und die Tatsache, dass Banken sie emittieren. Die Eigenhändler der Banken selbst haben jedoch vor den strengeren Regeln nach 2008 selbst massiv Optionen gehandelt. Damit Optionsscheine wirklich profitabel sind, muss die Volatilität sehr groß sein, oder eine direktionale Spekulation korrekt sein. Für letzteres erscheint mir der Kauf/Verkauf der zugrundeliegenden Aktien deutlich sinnvoller. Darüber hinaus sind die wirklich interessanten Optionsstrategien (insb. Spread-Trades bspw. Iron Butterfly) nicht mit Optionsscheinen möglich. Es ist mitunter möglich, dauerhaft durch Optionshandel Erträge zu generieren, weil alle möglichen Marktbewegungen einschließlich des Stillstands in entsprechenden Optionsstrategien abgebildet werden können.
    Eine Händlerzulassung an der Eurex ist vergleichsweise günstig, jedoch nicht notwendig. Ein Discount-Broker ist noch immer in einem durchaus akzeptablen Bereich im Hinblick auf die Kosten für Optionen. Darüber hinaus sind Eurex-Optionen mangels Handelsvolumen eher nicht empfehlenswert. Deutlich attraktiver ist CBOE für Optionen. Viele Retail-Broker bieten darüber hinaus Handelswerkzeuge, die es ermöglichen, Optionsstrategien theoretisch ohne jegliche Kenntnis der Materie anzuwenden. Die wirklich wichtige Regel, die ohne extrem fundiertes Verständnis der Materie nie gebrochen werden sollte, ist der ungedeckte Verkauf von Optionen ohne (limitierende) Gegenposition. Mit diesem korrekten Verständnis und zumindest fundamentalen Kenntnissen sind Optionen vergleichsweise einfach profitabel zu handeln.

  10. #20
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    Standard AW: EUROkrise voraus

    Zitat Zitat von Leibniz Beitrag anzeigen
    Sicherlich ist es auch möglich, mittels Optionsscheinen Gewinne zu generieren. Der Grund für meine negative Einschätzung dieser Produkte sind mitunter die gigantischen Spreads und die Tatsache, dass Banken sie emittieren. Die Eigenhändler der Banken selbst haben jedoch vor den strengeren Regeln nach 2008 selbst massiv Optionen gehandelt. Damit Optionsscheine wirklich profitabel sind, muss die Volatilität sehr groß sein, oder eine direktionale Spekulation korrekt sein. Für letzteres erscheint mir der Kauf/Verkauf der zugrundeliegenden Aktien deutlich sinnvoller. Darüber hinaus sind die wirklich interessanten Optionsstrategien (insb. Spread-Trades bspw. Iron Butterfly) nicht mit Optionsscheinen möglich. Es ist mitunter möglich, dauerhaft durch Optionshandel Erträge zu generieren, weil alle möglichen Marktbewegungen einschließlich des Stillstands in entsprechenden Optionsstrategien abgebildet werden können.
    Eine Händlerzulassung an der Eurex ist vergleichsweise günstig, jedoch nicht notwendig. Ein Discount-Broker ist noch immer in einem durchaus akzeptablen Bereich im Hinblick auf die Kosten für Optionen. Darüber hinaus sind Eurex-Optionen mangels Handelsvolumen eher nicht empfehlenswert. Deutlich attraktiver ist CBOE für Optionen. Viele Retail-Broker bieten darüber hinaus Handelswerkzeuge, die es ermöglichen, Optionsstrategien theoretisch ohne jegliche Kenntnis der Materie anzuwenden. Die wirklich wichtige Regel, die ohne extrem fundiertes Verständnis der Materie nie gebrochen werden sollte, ist der ungedeckte Verkauf von Optionen ohne (limitierende) Gegenposition. Mit diesem korrekten Verständnis und zumindest fundamentalen Kenntnissen sind Optionen vergleichsweise einfach profitabel zu handeln.
    Kommt natürlich drauf an, was Du willst. Wenn Du mit wenig Geld hoch zocken willst, eignen sich am besten die heute so beliebten CFDs. Willst Du "ehrlich" am Optionsmarkt tätig werden, mit den geringsten Nebenkosten, kaufst Du am besten Optionen an den Terminbörsen. Dann wettest Du immer gegen einen anderen Marktteilnehmer und nicht gegen die Bank. Aber das lohnt sich nur für Leute, die das regelmäßig und häufig machen, nicht für mich, der das nur gelegentlich betreibt. Optionsscheine können heute übrigens so ziemlich jede Marktbewegung abbilden, es gibt ja unzählige Typen. Du kannst beliebig viel Risiko rausnehmen, etwa bei bestimmten Discountformen etc. Einige sind "sicherer" als wenn Du den Basiswert direkt kaufst, z.B. wenn sie weit im Geld liegen und eine lange Laufzeit haben, kann das Delta auch unter 1 liegen. Ursprünglich wurden sie übrigens gerade dafür entwickelt: zur Risikoabsicherung bestehender Anlagen, nicht zur Spekulation.
    Man kauft sie grundsätzlich nicht bei hoher, sondern gerade bei niedriger Volatilität. Weil Du sie dann eben günstig bekommst und die Chance steigt, daß sich der Kurs allein schon durch die steigende Vola positiv entwickelt, selbst wenn der basiswert gar nicht in Deine Richtung läuft.
    In der aktuellen Situation würde ich gar keinen Optionschein und überhaupt kein Hebelprodukt kaufen, der Markt ist mir viel zu unberechenbar. Die beste Zeit dafür ist immer, wenn es einen regelmäßigen, nicht zu starken und wenig schwankungsfreudigen Trend in eine Richtung gibt und dieser Trend sich schon bestätigt hat. Dann kann man den Hebel ansetzen, nicht wenn so viele Unsicherheiten im Markt sind wie jetzt. (ist meine Erfahrung).
    Gut dafür waren z.B. die Jahre 1993 bis 2000. Da haben einige tausende Prozent Gewinn mit Optionen gemacht. Ich sehe Optionsscheine, obwohl sie ja einen Zeitwertverlust haben, trotzdem immer als mittelfristige Spekulation. Kurzfristig wird das zum reinen Glücksspiel, aber mittelfristig auf einen gesicherten Trend zu setzen, kann sehr erfolgversprechend sein.

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