Hallo wertes Forum,
dieses tagesaktuelle Fundstück möchte ich Euch nicht vorenthalten, denn es handelt sich um eine formidable Darbietung aus dem Tollhaus BRD, welche selbst ein Bertolt Brecht nicht besser hätte zu Papier bringen können. Fraglich bleibt hier, welche Art von Aufführung uns nun präsentiert wurde bzw. wird. Handelt es sich etwa um eine Trägödie, ist es eher eine Komödie - gar eine Tragische - oder ist es besser als schnödes Lehrstück für angehende Pharisäer zu verbuchen? Doch urteilt selbst, denn derlei Antworten liegen wohl am Ende im Auge des jeweiligen Betrachters verborgen.
Also, meine Damen und Herren! Vorhang auf für
Der gute Bürge von Bonn
oder
Flüchtlingshelfer geraten plötzlich in finanzielle Not
Wer nun glaubt, dass sei bereits alles, hat weit gefehlt und darf sich an diesem Sahnehäubchen obendrauf ergötzen:Rund 21.500 Syrer kamen über ein Aufnahmeprogramm der Bundesländer nach Deutschland. Für die Kosten bürgten Privatleute. Doch nun sehen sich viele von ihnen durch Geldforderungen bedroht.Bis zum 8. September 2015 war für Christian Osterhaus „Wir schaffen das!“ eine Aussage, der er sich anschließen konnte.[...]
Der 8. September war der Tag, an dem Osterhaus Post vom Jobcenter Bonn bekam. Der Brief enthielt eine Information über ausstehende Verpflichtungen in Höhe von 450 Euro pro Monat. Verpflichtungen, die Osterhaus habe – aufgrund von Bürgschaften.[...]
Solche Bürgschaften hatte Osterhaus ein Jahr zuvor abgegeben, um syrischen Flüchtlingen die legale Ausreise nach Deutschland zu ermöglichen[...]
Christian Osterhaus ist einer von vielen Bürgen, die Post vom Jobcenter bekommen haben. 453,36 pro Monat und Flüchtling stehen aus – und das Schuldenkonto wächst mit jedem Monat, in dem die Jobcenter Sozialhilfe zahlen. Wegen gegensätzlicher Urteile hat Osterhaus bis heute keine Zahlungsaufforderung erhalten, gegen die er rechtlich vorgehen könnte.
Spricht Osterhaus über ein zweites Problem, bebt seine Stimme. Es ist ein persönliches, das ihn in ernsthafte Probleme in der Familie und im Kreis der Unterstützer stürzt. In Gottesdiensten, auf Gemeindefesten und in vielen persönlichen Gesprächen warb er für die Verpflichtungserklärungen, überredete Freunde und Familie. Viele konnte er überzeugen – seine Frau nicht. Die riet ihm von Anfang an, von der Idee Abstand zu nehmen. Er ignorierte das, einige Bekannte folgten ihm.[...]
Manche haben ebenfalls Post bekommen: „Es gibt Leute, die sehr enttäuscht sind, zum Teil wütend. Die Verpflichtungserklärungen treiben einen Keil zwischen Verwandte, Freunde und mitten durch die Kreise der Flüchtlingshelfer. Ich kann den Unmut verstehen.“ [...]
Osterhaus hat drei Kinder, alle in Ausbildung. Als Gutverdiener wäre er von einer Zahlungsaufforderung nicht existenziell bedroht. Bekannten von ihm gehe es deutlich schlechter: „Manche haben für fünf, sechs Flüchtlinge unterschrieben. Macht der Bund Ernst, bedeutet das für die den Bankrott“, sagt er.
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