Wo sind denn die viel besseren Widerstandsbewegungen, die mittels Pegida gespalten und denen durch die AfD das Wasser abgegraben werden soll?
Die AfD (unter Lucke) war von Anfang an "neoliberal" ausgerichtet - warum auch nicht? Die AfD hat selbst nie verlauten lassen, eine weitere sozial-demokratische bis sozialistische Partei zu sein.
Warum die Regierung Pegida selbst inszenieren sollte um sich hinterher lauthals beschimpfen zu lassen, erschließt sich mir nicht ganz.
Und es bringt alle dahin, die Kleinen und die Großen, und die Reichen und die Armen, und die Freien und die Sklaven, dass man ihnen ein Malzeichen an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn gibt;
und dass niemand kaufen oder verkaufen kann, als nur der, welcher das Malzeichen hat, den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens.
Erstens ist die Freiburger Schule m.W. weniger eine "Denkfabrik" als vielmehr eine Strömung innerhalb des Ordoliberalismus als Spielart des Neoliberalismus.
Zwotens hat, wie mathetes richtig schreibt, die AfD nie behauptet, eine wirtschaftspolitisch eher linke Politik machen zu wollen. Sondern sie ist eine bürgerliche patriotische konservativ-liberale Sammlungspartei und also solche steht sie dezidiert hinter einer eher marktwirtschaftlich ausgerichteten Wirtschaftspolitik und der Idee eines "schlanken Staates" (wiewohl nicht der eines Minimalstaates).
Für ausgesprochene Sozen, auch "braune" solche, ist die Partei alsoschlicht nicht da, die müssen sich entweder verbiegen oder ein anderes Betätigungsfeld (z.B. eben die NPD) suchen.
Aktueller Kalenderspruch: We have to choose between the freedom of a few professional politicians to talk and the freedom of the people to live.
(Oswald Mosley, Fascism: 100 Questions)
Ich weiß nicht, was an solchen Gerüchten dran ist, aber ein paar Merkwürdigkeiten sollten schon erwähnt werden, Merkwürdigkeiten in der AFD. So war in deren Anfangszeit ein gewisser Oberender aktiv, der das Gesundheitswesen reformieren wollte und in die Schlagzeilen geriet, als er sich für einen Organhandel einsetzte: Ein ärmerer Deutscher sollte nach seinem Willen seine Organe verkaufen können, um die Bedürfnisse seiner Familie befriedigen zu können. Das gipfelte hinsichtlich der von ihm angedachten zukünftigen ärztlichen Versorgung von Kassenpatienten in der Äußerung, es könne nicht jeder Kaviar zum Frühstück essen. Ein Toastbrot tue es auch.
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Dieser Obereinder wollte eine vollständige Privatisierung des Gesundheits- bzw. Krankenkassenwesens
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und einen freien Börsenhandel von menschlichen Organen.
Dieser Herr Oberender war anfangs auf der Seite der AFD gelistet, nach diesem Skandal verschwand er aber kommentarlos von deren Internetseite.
Weiter habe ich vernommen, dass die AFD vorhatte, die Berufshaftpflicht zu privatisieren. Damit würden einige Berufsstände in die Pleite getrieben, denn wer würde diese zu anständigen Prämien versichern?
Ganz einfach, eil es einfacher ist eine selbst gegründete Organisation zu steuern, als sie aufwändig zu infiltrieren. Grundlage ist die Anwendung des Schmetterlingsgesetzes, wenn es einen Qualtätsumschlag geben muß, dann bitte kontrolliert. Hat man den Chef an der Angel, kann man leicht die Richtung bestimmen und man hat alle sensitiven Daten etc. Man kann verschiedene Vereine gründen, die sich dann an Nebensächlichkeiten aufreiben. Man kann Symphatisanten mit dem Argument ist eh unterwandert, abschrecken. Wichtig ist das der Gegner nicht qualifiziert wird, deshalb haben die Dienste keine Probleme mit populistischen Parteien, die halten viele eher vom nachdenken ab.
Vielleicht als kleine Ergänzung, "neoliberal" ist ein politischer Kampfbegriff der Linken, keine Partei heute ist wirklich neoliberal im eigentlichen Sinne, Bankenrettungen und dergleichen mehr, alles das was wir im Zusammenhang mit der Eurokrise erleben hat nichts mit freier Marktwirtschaft zu tun und ist im Grunde Bankensozialismus, wenn die AfD nicht nur eine Alternative zu den multikulturalistischen Parteien (also allen etablierten Parteien) sein will, sondern auch zur Sozialdemokratie per se (wieder allen etablierten Parteien) dann muss man das hinnehmen, eine Kröte muss man bei jeder Partei schlucken. Ich halte es aber auch für gefährlich und kontraproduktiv wenn die AfD einen zu marktradikalen Kurs verfolgt, aber ich denke viele der bürgerlichen Wähler wählen die AfD weil sie weniger Umverteilung wollen und eben keine zweite SPD mit rechtem Anstrich. Langfristig wäre mir die SPD als (kleiner) Koalitionspartner für die AfD lieber als die CDU, die CDU hat ihre Daseinsberechtigung in meinen Augen verspielt und ihre Wähler in beispielsloser Weise verraten.
Halte ich für (zu) riskant, da eine Massenbewegung auch schnell eine Eigendynamik entwickeln kann, die sich nicht mehr beherrschen lässt. PEGIDA unterwandern, ok; aber so eine Bewegung selbst gründen, mit ungewissen Ausgang wäre sehr gewagt.
Und es bringt alle dahin, die Kleinen und die Großen, und die Reichen und die Armen, und die Freien und die Sklaven, dass man ihnen ein Malzeichen an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn gibt;
und dass niemand kaufen oder verkaufen kann, als nur der, welcher das Malzeichen hat, den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens.
Inzwischen ist das so, ja. Als Eigenbezeichnung sollte man den Begriff daher nicht verwenden.
Klassisch-Liberale und "Marktradikale" gehören derzeit wohl in die AfD, dürfen da aber nicht die Richtung bestimmen, das tät massiv Wähler kosten.Ich halte es aber auch für gefährlich und kontraproduktiv wenn die AfD einen zu marktradikalen Kurs verfolgt [...]
Sie müssen sich zurückhalten, ähnlich wie der ausgesprochen völkisch-vaterländische Flügel.
Aktueller Kalenderspruch: We have to choose between the freedom of a few professional politicians to talk and the freedom of the people to live.
(Oswald Mosley, Fascism: 100 Questions)
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