Eigentlich hätte Friedmans Laufbahn nach dem großen Skandal um ihn seinerzeit beendet sein müssen. Aber der darf weiter machen.
[Links nur für registrierte Nutzer]Ankara Türkei beschlagnahmt Aufnahmen nach Friedman-Interview
Die türkischen Behörden haben die Ausstrahlung eines Interviews der Deutschen Welle mit Jugend- und Sportminister Akif Kilic verhindert. Der Minister ließ das Videomaterial des Gesprächs beschlagnahmen – was dieser bestreitet.
So wie sich Medienvertreter manchmal aufführen, verstehen die aber auch keine andere Sprache. Da muß man vielleicht manchmal grob werden.
Friedman ist jedenfalls wieder mal im Gespräch. Möllemann dagegen ist tot.Das Material sei unmittelbar nach der Aufzeichnung eines Fernsehinterviews mit dem türkischen Jugend- und Sportminister Akif Kilic am Montagabend in Ankara beschlagnahmt worden, teilte der Auslandssender am Dienstag in Bonn mit. Intendant Peter Limbourg sprach von Nötigung und forderte die Herausgabe der Aufnahmen, der Deutsche Journalisten-Verband rief Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) zum Einschreiten auf.
Der türkische Sportminister Akis Cagatay Kilic widersprach der Darstellung des Senders. Er bestritt via Twitter, dass das Interview der Deutschen Welle beschlagnahmt worden sei. Man habe lediglich gefordert, das Interview nicht auszustrahlen. Die Deutsche Welle müsse diesem Wunsch nach Autorisierung nachkommen.
Moderator Friedman stellte in dem Interview laut Deutscher Welle Fragen zum Putschversuch im Juli, zu den folgenden Massenentlassungen und Verhaftungen, zur Lage der Presse sowie zur Stellung der Frau. Die Themen des Gesprächs seien dem Ministerium vorab mitgeteilt worden. Friedman präsentiert im englischsprachigen Programm der Deutschen Welle den Polit-Talk „Conflict Zone“, den er im Wechsel mit dem britischen Fernsehjournalisten Tim Sebastian bestreitet.[Links nur für registrierte Nutzer]Bei dem Gespräch mit Minister Akis Cagatay Kilic sei es um verschiedene Themen gegangen, so Friedman. "Wir landeten dann auch bei - ein Stichwort, das ihm überhaupt nicht gepasst hat - bei den Rechten der Frauen." Dabei ging es um die Situation von Frauen und Verhütung.
Nachdem das Fernsehteam das Gebäude bereits verlassen habe, seien Vertreter des Ministeriums gefolgt. Nach einer kurzen Diskussion über den Inhalt des Interviews sei der Kameramann auf Türkisch aufgefordert worden, die Chipkarte aus der Kamera herauszunehmen.
Der Ministeriumsvertreter sei mit dem Chip dann wieder im Gebäude verschwunden. "Wir haben kein Material mehr", so Friedman.