Naja, es gibt für alle Probleme eine Lösung. Ich seh das vermutlich anders, weil ich kein "Bankenhopper" bin, der wegen 0,05% Zinsersparnis die Bank wechselt. Nein. Ich habe meine Stamm-Bank in der ich die wichtigen Leute persönlich kenne und seit Jahrzehnten durch Dick und Dünn gehe. Die Leute kennen meinen Background und können entsprechend Ratschläge geben. Onlinebanken gehen halt nur "nach Zahlen".
Aber ich wohne auf dem Land. Ich denke dass die normalen Banken in Großstädten nahe an die Onlinebanken ran kommen. Da werden sich die wenigsten persönlich kennen. Jeder macht halt so seine Erfahrungen.
Die Leute werden immer solange freundlich und zuvorkommend sein, wie es ihnen möglich ist. Beispielsweise hatten die Sparkassen, darunter auch hauptsächlich kleinere Filialen, vor einigen Jahren die Zielsetzung, ihre Eigenkapitalquote zu erhöhen bzw. Risiken zu reduzieren. Die Lösung bestand darin, Kreditforderungen, sowohl notleidende als auch stets bediente, gegen Abschlag zu verkaufen, was bilanziell für die Sparkassen vorteilhaft war. Die Käufer der Kredite, meist ausländische private-equity Firmen, haben naturgemäß nur einen Bruchteil (Größenordnung 1/3) der Kreditsumme für die übernommenen Kreditpakete bezahlt. Ihr Geschäftsmodell bestand nun darin, kleinlich die persönlichen Verhältnisse der Kreditnehmer zu untersuchen, um auf einen Verstoß gegen den Kreditvertrag->Kündigungsgrund zu stoßen. Wobei Kreditverträge meist so gestaltet sind, dass wohl über 90% aller Kreditnehmer diese Bedingung erfüllen. Anschließend wurden die Kredite gekündigt und die Sicherheiten zwangsversteigert. Die beteiligten private-equity Firmen haben ein Vermögen verdient und langjährige Sparkassen-Kunden sich gewundert, dass ihre Stamm-Bank und ihr persönlicher Berater, den sie bereits seit x Jahren kennen, eine derartige Unternehmung initiiert. Im übrigen waren die private-equity Firmen so genau, die Kreditforderungen auf die Erträge der Zwangsversteigerungen anzurechnen, sodass viele nicht nur ihre Immobilien verloren, sondern zusätzlich mit Restschulden konfrontiert waren.
OK. Das wusste ich jetzt nicht. Bei uns am Dorf würde sich das sofort rumsprechen und der Banker könnte sich schon mal ne Wohnung in einem anderen Landkreis suchen. Gesellschaftlich wäre der durch.
Aber dass die Banken ihr Eigenkapital etc. erhöhen mussten, liegt an den verschärften Regeln wie Basel xyz... Neueste Vorgabe ist ja, dass Sicherheiten wie das Haus nicht mehr zur Liquiditätsberechnung hinzugezogen werden dürfen. Das dürfte in Kürze bei der Nachfinanzierung - wenn die Zinsbindung ausgelaufen ist - bei einigen für lange Gesichter sorgen.
Nunja, wir hatten das Thema schonmal. Über Immofinanzierung kann ich nichts sagen.
Was ich aber weiß ist, das die regionalen Genossenschaftsbanken mittlerweile eigene Kreditabteilungen zentral unterhalten (zumindest in Obb.), welche ausschließlich befugt sind diese zu bearbeiten.
D.h. persönliche Vertantwortung eines regional bekannten Bankers ist damit ausgeschlossen und auf höhere, intransparante Ebene gelegt.
Heizerist in Ben Ephraims Gemeinde.
<<Der Großangriff der Finanzwirtschaft auf die Geldbeutel der kleinen Leute ist in vollem Gang. Er läuft unter dem Kennwort „Allfinanz“ und wird geführt von zwei mächtigen Heeren. Zusammen zählen sie nach der letzten Statistik 965.469 Köpfe. Die Infanterie der Banken, Versicherungen, Bausparkassen und Investmentfonds in den Schalterhallen und Verwaltungssilos der Geldkonzerne wird verstärkt von mobilen Einsatzkommandos aus Hunderttausenden Versicherungsvertretern und „Finanzberatern“. Dieser gewaltige Apparat, doppelt so stark wie Napoleons „Grande Armee“ beim Marsch auf Moskau, tarnt sich als „Dienstleistungsunternehmen“. Doch in Wirklichkeit kennt er nur ein Ziel: Er will an Ihr Geld.>>
Das Kartell der Kassierer: Die Finanzbranche macht Jagd auf unser Geld - Günter Ogger - 1994
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